Skeptische Blicke - Notenbank kauft Anleihen mit Negativrendite
Viele der aufgekauften Anleihen stehen nicht einmal bei Null Rendite, sondern gehen deutlich in den Minusbereich. Alle Angebote bis zu minus 0,2 Prozent werden nicht ausgeschlossen und im Portfolio der EZB einbezogen. Es klingt beinahe unwahrscheinlich und doch ist es real: Euroland- Staatsanleihen verknappen sich, wodurch die Währungshüter rund 20 Prozent aller ausstehenden Bundesanleihen aufkaufen. Die Weichwährung ist damit beschlossene Sache. Die Renditen im Inland werden weiter sinken, wodurch der Fokus bei Anlegern primär aufs Ausland gelenkt wird und dort für eine Aufwertung der Renditen sorgt. Aktuell bieten zehnjährige US-Staatsanleihen eine höhere Rendite als beispielsweise Anleihen aus Portugal.
Europas Aktienmärkte auf dem Höhenflug
In der ganzen Angelegenheit gibt es einen Gewinner. Die Aktienmärkte haben im Januar die beste Performance seit 2013 gezeigt. Dabei schneiden europäische Märkte sehr gut ab, was sich im schwachen Euro, den Gewinnen von Exportunternehmen und der Geldpolitik der EZB begründet. Auch makroökonomische Indikatoren, sowie der Sinkflug bei Renditen nehmen Einfluss und haben für reichlich positive Aufregung an den Börsen gesorgt. Bei Banken und Versicherungen erhalten Kunden kaum noch Zins und können in einigen Fällen sogar mit einer Negativverzinsung rechnen. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass sich die Fokussierung von Anlegern auf renditestärkere Aspekte lenkt und so die Börse im Auge behält.
Pro und Kontra der Anleihekäufe
Sicherlich hat der im Kurs immer weiter sinkende Euro einen faden Beigeschmack und lässt sowohl die Wirtschaft, wie auch private Anleger aufhorchen und den Versuch wagen, ihr Geld vor dem Wertverlust zu schützen. Renditestarke Dividendenpapiere stehen derzeit im Vordergrund und werden von Anlegern bevorzugt. Bezüglich der Anleihekäufe teilen sich sowohl die Meinungen der Experten, wie auch die Ansichten der Bevölkerung im Euroraum. Ob Draghis Konzept aufgeht, wird die Zukunft zeigen und bleibt bis dato nur Vermutung.
Anlagestrategie
Trotz weiter verhaltener Ertragsaussichten besteht für Aktien-Anlagen eine positive Ausrichtung. Dies wird von einem sich weiter positiven, jedoch langsam sich erholenden Wachstum der Weltwirtschaft gestützt. Risiken, aber auch Aufholpotenzial gibt es weiterhin in Asien und Kontinentaleuropa. Auch wenn sich im Ukrainekonflikt scheinbar eine Lösung entwickelt, müssen die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Russland weiter im Auge behalten werden. Auch der weiterhin belastende politische, finanzielle und ökonomische Umbruch in Griechenland, bleibt ein schwer kalkulierbarer Risikofaktor.
Der Makro-Ausblick und die Risiko-Ertragsüberlegungen sprechen weiterhin für die Aktienmärkte der entwickelten Märkte. Die USA und Europa bleiben weiter im Fokus und die Schwellenländermärkte (insbesondere Asien) bleiben als Ergänzungsanlage weiter interessant. Aufgrund des fallenden Ölpreises beginnen die fundamentalen Trends in den Schwellenländern an zu divergieren. In Asien profitieren eine Reihe von Ländern von tieferen Ölpreisen und sinkenden Notenbankzinsen, was langfristig weiterhin für diese Region spricht. Auch Wandelanleihen sind weiterhin als interessante Depotbeimischung zu betrachten.
Anlageempfehlungen
Fondsname | Anlagebereich | max. Depotanteil |
DWS Top Dividende | Aktien Weltweit | |
Comgest Growth Europe | Aktien Europa | |
Janus Global Life Sciences Fund | Aktien Gesundheit | 5 % |
Swisscanto Selection Energy | Aktien Energie | 5 % |
Fidelity South East Asia | Aktien Asien | 20 % |
FvS Bond Opportunities | Anleihen Unternehmen | 15 % |
F&C Global Convertible Bond A | Wandelanleihen | 10 % |
Edmond de Rothschild Emerging Bonds | Anleihen Schwellenländer | 10 % |
Man AHL Trend | alternative Investments | 10 % |
Fondschart
wichtiger Hinweis:
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