Im Monat Mai hat sich der Anleihenmarkt mit einer erschreckenden Talfahrt
gezeigt. Während nur noch 41% aller Anleihen mit einem Wertzuwachs behaftet
sind, haben 193 von 560 Fonds in den Anleihen global ein Minus von 2% zu
verzeichnen. Bei einigen Portfolios betrugen die Einbußen sogar 5%. Die
Ergebnisse resultieren aus einer Überwachung im 4-wöchigen Zeitraum. Bisher galt
die Anleihe als sichere Investition. Diese Ergebnisse zeigen auf, das vor allem
Anleihen mit hoher Bonität kaum noch Kupons abwerfen und selbst bei einem
geringen Anstieg der Zinsen, zu einem hohen Kursverlust führen. Rentenfonds
profitierten von sinkenden Zinsen und hoher Rentabilität. Global investierende
Portfolios sorgten mit 8,4% pro Jahr für eine attraktive Rendite. Solche
Wertsteigerungen, berichtet Morningstar, gehören durch das niedrige Zinsniveau
der Vergangenheit an.
Die Rentenblase und ihre Auswirkungen
Warnungen vor der
Rentenblase kursieren schon seit Monaten. Der Monat Mai war laut Angaben von
Blomberg, der schlechteste Monat im Bereich Anleihen seit dem Jahr 2004. Auch
Staatsanleihen haben im Mai ein Minus von 1,5% zu verzeichnen, wofür laut
Experten das steigende Zinsniveau verantwortlich ist. Anfang Mai äußerte sich
das Rekordtief mit 1,1%. In der Vergangenheit war bei den Anleihen mit einem
Prozentsatz von 3,6% im Durchschnitt der letzten 20 Jahre zu verzeichnen. Auch
wenn Sie immer häufiger vor der Rentenblase gewarnt werden, ist ein hoher
Inflationsanstieg, welcher den Anstieg des Zinsniveaus rechtfertigen würde,
derzeit noch nicht vorhersehbar. Die Notenbanken halten weiter an ihrer lockeren
Geldpolitik fest,
welche die Kurse von Anleihen stützt. Inwieweit sich der Anleihenmarkt in
absehbarer Zukunft noch ändern wird und welche Auswirkungen die Rentenblase mit
sich bringt, bleibt abzuwarten.
Staatsanleihen sind nicht risikolos
Die Schuld am
niedrigen Zinsniveau tragen eindeutig die Notenbanken mit ihrer Form der Geldpolitik. Auf
längere Sicht könnte sich die Zuwachsrate des nominalen BIP als Anhaltspunkt für
langfristige Renditen ohne Risiko erweisen. In vielen Ländern hat die
unorthodoxe Geldpolitik
allerdings dafür gesorgt, das die Zuwachsrate unter dem Bruttoinlandsprodukt
liegt. Die Renditen würden sich erhöhen, wenn das aktuelle Niveau bei Anleihen
um 200 - 300 Basispunkte überstiegen würde. Nur wenn eine geldpolitische
Änderung ansteht und die laxe Geldpolitik der
Notenbanken in andere Bahnen gelenkt würde, haben die Anleihen wieder eine
Aussicht auf Stabilität und attraktive Renditen. Bis dahin müssen Sie sich als
Anleger damit sozialisieren, dass die Renditen der Anleihen nicht selten unter
dem Wert der Inflation liegen und so durch niedrige Kurse mit Verlusten
aufwarten können.
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