Donnerstag, 25. Februar 2021

Geldanlagen im 4. Quartal 2020 - Ein starker Abschluss eines turbulenten Börsenjahres

 So schwierig das vergangene Jahr mit der Corona-Pandemie und all seinen Folgen auch war, so versöhnlich ist es zum Jahresende an den Aktienmärkten zu gegangen. Denn egal ob US-Wahl, Brexit-Chaos oder zweite Corona-Welle: Für Anleger endete 2020 mit einer Börsenrallye. Und auch die Zukunft sieht verheißungsvoll aus. Dazu passt der Ausspruch des neuen US-Präsidenten Joseph "Joe" Biden Jr.: "We can choose a path of becoming angrier. Less hopeful. Or we can choose a different path and together, take this chance to heal. To reform. To unite."; zu deutsch "Wir können einen Weg wählen, der uns wütender. Weniger hoffnungsvoll. Oder wir können einen anderen Weg wählen und gemeinsam diese Chance zur Heilung nutzen. Um zu reformieren. Um uns zu vereinen." Dem ist nichts hinzu zu fügen.

US-Wahl bringt neuen Präsidenten – und vielleicht auch Trendwende?
Zu Beginn des letzten Quartals 2020 trat das Dauerthema Corona kurzfristig in den Hintergrund. Zunächst ging die US-Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden - von Medienvertretern zur Schicksalswahl erklärt - in die heiße Phase und war auf den ersten Blick knapper als zuvor erwartet. Nach Tagen der Unsicherheit und Wochen vergeblich angestrengter Klagen des Trump-Teams steht inzwischen fest: Joe Biden wird 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Zugleich sorgt die Machtkonstellation im Senat dafür, dass Biden vieles nicht wird umsetzen können. Bei Anlegern und Unternehmen sorgte dieses Ergebnis kurzfristig für Euphorie, da hiermit Konjunkturprogramme bei fortgesetzt niedrigen Steuern wahrscheinlich bleiben. Langfristig hoffen insbesondere die US-Handelspartner auf ein engeres und verlässlicheres Verhältnis, von dem alle Seiten profitieren sollten.

Corona: Zwischen Angst vor zweiter Welle und Hoffnung auf Impfstoffe
Die vielleicht wichtigste Nachricht kam im vergangenen Quartal aber nicht aus Washington, sondern aus Mainz. Mit der Bekanntgabe der Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung löste das dort ansässige Unternehmen Biontech eine Kurserholung an den globalen Aktienmärkten aus und machte das Krisenende erstmals greifbar. Die positiven Nachrichten fielen in eine kritische Phase, in der die zweite Corona-Welle Europa und die USA mit voller Wucht getroffen hatte. Gegenmaßnahmen wie strikte Lockdowns, die Wirtschaft und das öffentliche Leben ausbremsten, konnten aber auch die verschiedenen Impfstoff-Hoffnungen nicht verhindern. Die Regierungen weltweit stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, möglichst viele Menschen möglichst schnell mit Impfstoffen zu versorgen, um ein gewisses Maß an Normalität wiederherzustellen. Die Börsen scheinen diese Entwicklung bereits vorweggenommen zu haben und die Kurssteigerungen zeigen den offensichtlichen Optimismus. Auch wenn 2021 in vielen Ländern mit einem Lockdown beginnt, stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. So rechnen die Volkswirte der DZ Bank mit einer starken Erholung der Industrienationen (siehe nachfolgende Grafik).

Wachstum BIP 2020

Notenbanken und Regierungen stemmen sich weiter gegen die Krise
Wichtiger Faktor für die gute Stimmung der Marktteilnehmer ist auch die schnelle und konsequente Reaktion von Politik und Zentralbanken. Niedrigzinsen, Rettungspakete, Konjunkturprogramme, Steuersenkungen und Maßnahmen wie die Kurzarbeit verhinderten verheerende Arbeitslosenzahlen und Firmenpleiten. Die Institutionen scheinen also aus der Finanzkrise gelernt zu haben und hatten die richtigen Maßnahmen in der Schublade. Die Stützungsmaßnahmen sorgen aber gleichzeitig für eine global steigende Staatsverschuldung, die auch die Niedrigzinspolitik auf unabsehbare Zeit zementiert. Dies bedeutet weiterhin kein gutes Umfeld für Anleihen. Lediglich risikoreichere Unternehmensanleihen oder Bonds aus Schwellenländern konnten zuletzt ein attraktives Renditepotential bieten. Eine baldige Änderung dieses Trends scheint unwahrscheinlich und so werden die Aktienquoten in vielen Anleger- und Mischfonds-Portfolios weiter steigen.

Pünktlich zu Weihnachten räumten die EU und Großbritannien mit dem drohenden harten Brexit sogar noch das zweite Dauerthema ab. Ob und wie das am 24. Dezember 2020 getroffene Abkommen die Knackpunkte der künftigen Handelsbeziehungen beider Seiten letztlich wirklich klärt, muss sich zwar erst zeigen. An den Märkten, die das Hard-Brexit-Szenario ohne Übereinkunft schon notgedrungen eingepreist hatten, dürfte die Nachricht dennoch für Erleichterung sorgen.

China als Retter der Weltkonjunktur
Ein überraschender Stabilitätsanker im Aktienbereich war 2020 Asien - allen voran China. Nicht zuletzt wegen des Umgangs mit der Corona-Pandemie sowie den überraschend schnell sinkenden Ansteckungszahlen waren asiatische Unternehmen weniger stark von der Krise betroffen und konnten relativ schnell auf den Wachstumspfad zurückkehren. Für China hat hier die robuste Binnennachfrage eine entscheidende Rolle gespielt und wird für den gesamten asiatischen Wirtschaftsraum mit jedem Jahr wichtiger. Hinzu kommt das im November beschlossene Freihandelsabkommen "RCEP", in dem 15 Asien-Pazifik-Staaten zusammenkommen. Dieser größte Handelsblock umfasst nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung und 30 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Der Deal beweist: Die Zukunft der internationalen Ordnung wird immer stärker in Asien entschieden.

Rohstoffe: Goldpreis stagniert, Ölpreise im Aufwind
Gold machte Anfang des Jahres noch seinem Ruf als Krisenwährung alle Ehre und profitierte von Krise und Unsicherheit an den Börsen. Vom Allzeithoch im Sommer ging es zuletzt aber eher nach unten und auch im letzten Quartal stagnierten die Preise von Gold und Silber. Optimistischere Anleger sahen die Chancen wieder stärker an den Aktienmärkten und ließen Edelmetalle links liegen. Langfristig sehen Experten aber immer noch Chancen für weitere Rekordhochs. Schuld sind die Niedrigzinsen und die Angst vor einer anziehenden Inflation – grundsätzlich Kurstreiber für Gold und Silber. Ganz anders die Situation beim Öl: Eher ein Indikator für die Weltkonjunktur, konnte der Ölpreis im letzten Quartal um ca. 15 Prozent zulegen. Der Barrel Öl kostete damit wieder um die 50 US-Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Frühjahr. Die weitere Entwicklung wird aber nicht nur vom Wirtschaftswachstum, sondern auch von den Öl-Fördermengen abhängen. Sollten etwa Saudi-Arabien und Russland die Produktion hochfahren, könnte dies erneut Druck auf die Preise ausüben.

Fazit
Die Corona-Pandemie ist auch zum Start des neuen Jahres noch nicht ausgestanden und wird uns noch über mehrere Monate begleiten. Trotzdem können Anleger optimistisch auf 2021 blicken. Mit dem Impfstoff ist auch die Hoffnung an die Börsen zurückgekehrt. Ein erneuter Zusammenbruch internationaler Lieferketten scheint damit unwahrscheinlich und die Regierungen, Notenbanken und Entscheider haben aus 2020 gelernt. Das heißt nicht, dass Unternehmen es im ersten Halbjahr 2021 leicht haben werden, aber Börsen handeln bekanntermaßen die Zukunft. Niedrigzinsen, Gewinnwachstum, gewaltige  Konjunkturprogramme und eine wieder engere Handelspolitik sind jedenfalls gute  Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Grund genug, um mit Zuversicht ins neue Jahr zu gehen.

Quartalsbericht Q4 2020

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Mittwoch, 10. Februar 2021

2021 noch sinnvoll investieren?

 Trotz Pandemie und einem für weite Teile der Wirtschaft schlechtem Jahr 2020, bewegt sich der DAX auf Rekordniveau. Ebenso die Kryptowährungen machen in Form des Iota 2.0 schon früh im Jahr Reden von sich. Doch wo lässt sich derzeit gut investieren und vor allem, wie findet sich der passende Broker?

Möglichkeiten und Alternativen
Das Leben könnte so schön sein, will man meinen. Schließlich sind wir Menschen selbst verantwortlich dafür, wie sich das Miteinander hier entwickelt. Doch gerade seit der Krise, die vor mehr als zwölf Monaten ihren Ursprung nahm, herrscht vielerorts Verzweiflung. Das betrifft nicht nur das Leben mit anderen, sondern ebenfalls den Finanzsektor. Mit dem Erfolg, den die Impfstoffe verbuchen konnten, rücken die guten mittelfristigen Aussichten wieder in den Fokus. Ebenso wirkt sich der Wahlsieg des neuen US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden positiv auf die kommende Zeit aus. Bei einem Blick auf die Erträge der klassischen Anlageformen wie Sparbuch, Tagesgeldkonto oder Festgeld sind derzeit jedoch keine Renditen zu erwarten. Schon gar nicht, wenn dem, was aktuell an Zinsen bezahlt wird, die Inflation gegenübergestellt wird.

Möglichkeiten der Geldanlage aktuell genutzt

Was für Alternativen gibt es für 2021 also?
Hier wären erst einmal ebenfalls eher traditionelle Finanzprodukte wie Aktien oder Immobilienfonds zu nennen. Doch ebenso haben sich in der Vergangenheit Exchange Traded Funds (ETF) oder Contracts for Difference (CFD) einer großen Beliebtheit erfreut. Aktuell steht allerdings gerade bei Privatanlegern das Forex-Trading hoch im Kurs. Kein Wunder, will man meinen. Schließlich lässt sich das eingesetzte Kapital in kürzester Zeit mit enormen Gewinnen deutlich vergrößern. Nicht vergessen werden darf dabei freilich, dass je höher das Risiko ist, desto wahrscheinlicher der Verlust. Dennoch ist die Vervielfachung des Kapitals durchaus realistisch. Wer also in diesem Rahmen spekulieren will, was ebenfalls mit kleinen Beträgen möglich ist, braucht den besten Forex Broker. Einen, der preiswert und zu den eigenen Ansprüchen passend zugleich ist.

Selbstverständlich darf dabei das Prinzip der Streuung nicht vergessen werden. Nur so lassen sich hochspekulative Investitionen in der Menge abfedern, indem unterschiedliche Produktklassen mit dem zur Verfügung stehenden Kapital bedient werden. Ebenfalls ist die Laufzeit ein wichtiges Instrument, um das Risiko zu minimieren. Zudem ist es dank einer breiten Streuung möglich, gegen die Inflation einzuwirken.

Eine weitere Option sind derzeit Sachwerte. Doch auch hier gilt, sowie bei sämtlichen anderen Anlageprodukten nicht blindlings auf irgendeine Möglichkeit zu setzen. Vielmehr braucht es eine konkrete Analyse der individuellen Situation und den damit verbundenen Optionen. Denn zum einen ist als Beispiel die Höhe der möglichen Investition ausschlaggebend, aber ebenfalls, wie risikobereit der Anleger selbst ist. Fakt ist, dass es sich in jedem Fall um ein Spekulationsgeschäft handelt. Je flexibler die liquiden Mittel im Einsatz sind und je unabhängiger mit ihnen umgegangen werden kann, desto größer ist die Aussicht auf eine gewinnbringende Rendite. Eine Sicherheit gegenüber einer Geldentwertung ist jedoch niemals gegeben. Verluste gehören insofern ebenso zum Investment wie mögliche Gewinne.

Eine Einschränkung zu dem eingangs genannten Festgeld sollte an dieser Stelle nicht fehlen: Derzeit lässt sich Festgeld zu Zinsen anlegen, die über der jährlichen Inflation liegen. Eine Alternative ist das jedoch nicht. Denn das Geld, das so investiert wird, ist langfristig gebunden. Steigen die Zinsen, könnte es nicht einfach anderweitig angelegt werden. Einzig im Rahmen einer Streuung ergibt das Festgeld also Sinn.

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Mittwoch, 3. Februar 2021

Value-Aktien - Stehen die Substanzwerte vor einer Renaissance?

 Den Anlegern haben in den vergangenen Jahren Value Investments wenig Freude bereitet, denn sie hatten gegenüber Wachstumstiteln eine beträchtlich geringere Entwicklung zu verzeichnen. Dies ist durchaus ungewöhnlich, da Value-Aktien sich zuvor über längere Zeiträume immer klar besser entwickelten als Growth-Aktientitel. Ob das klassisches Value Investing nun vor einer Renaissance steht, soll in diesem Beitrag beleuchtet werden. Doch was ist eigentlich Value und was ist eigentlich Growth? Diese beiden Begriffe werden immer wieder genannt, um gewisse Aktiengattungen voneinander zu unterscheiden. Doch was unterscheidet beide eigentlich voneinander?

Was für ein Comeback der Zykliker spricht - und was nicht
In der Grundidee stellt man sich unter einer Wachstumsaktie beziehungsweise einem Growth-Titel ein Unternehmen vor, das hohe Wachstumsraten aufweist, zumeist im Bereich zukunftsweisender Technologien unterwegs ist und deutlich schneller wächst als die Wirtschaft insgesamt. Valueaktien - oder auf Deutsch - werthaltige Titel sind hingegen solche Unternehmen aus alteingesessenen, etablierten Industrien. Idealerweise wachsen auch sie, aber eben bei Weitem nicht so stark. Dementsprechend unterschiedlich fällt die Bewertung aus. Gemessen an den aktuellen Erträgen und der Kennzahl Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) sind Wachstumsaktien in der Regel teurer als Valueaktien, weil sie die hohen Wachstumsraten der Zukunft im aktuellen Kurs inkludieren. Gerade zuletzt wurden beide Aktienkategorien immer wieder miteinander verglichen, weil in den vergangenen Jahren die in der Historie meist zu teuren Growth-Werte, Value-Titel in der Performance klar hinter sich gelassen haben. Das hatte es zuvor über einen so langen Zeitraum noch nie gegeben.

Value-Prämie nach Eugene Fama und Kenneth French von 1936 bis 2020

Warum der standardisierte Vergleich Value vs. Growth hinkt
Für den schematisierten Vergleich zwischen Growth- und Value-Aktien, der zuletzt immer wieder dargestellt wurde, werden jedoch nicht einmal Bewertungsmaßstäbe wie das KGV herangezogen. Sie basieren ausschließlich auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV). Kurz gesagt, es werden die Aktien mit einem geringen KBV mit den Aktien verglichen, die ein hohes KBV besitzen. Das KBV drückt aus, was ein Unternehmen Stand heute wert ist, wenn man es liquidieren würde. Hat ein Unternehmen ein KBV von Eins, dann kann man es theoretisch zerschlagen und bis zum letzten Computer allen Besitz des Unternehmens veräußern, mögliche Schulden abbezahlen und dann plus minus Null raus gehen. Liegt das Kurs-Buchwert-Verhältnis unter Eins, dürfte der Erlös aus der Liquidation dann sogar höher sein, als man an der Börse für das Unternehmen bezahlt hat. Verglichen werden oft zehnjährige rollierende Renditen. Es wird also zurückgeschaut, ob es besser gewesen wäre, vor zehn Jahren in Value-Aktien angelegt zu haben oder in Growth-Aktien.

Diese Vergleichsmethode basiert auf dem 3-Faktor Modell der Wirtschaftsprofessoren Kenneth French und Eugene Fama. Letzterer ist vor allem für die Erfindung der Kapitalmarkteffizienztheorie bekannt, die mit den realen Umständen an den Finanzmärkten allerdings wenig gemein hat. Nichtsdestotrotz erhielt er hierfür einen Nobelpreis. Wirtschaftswissenschaftliche Theorien müssen nur in sich und ihrer simulierten Welt schlüssig sein, und nicht der Realität standhalten. Das war schon immer so. Auch für den Vergleich von Value und Growth greift die Methode zu kurz. Den Faktor "Value" allein auf ein geringes Kurs/Buchwert-Verhältnis zu reduzieren, ist falsch. Der Wert eines Unternehmens ist vielmehr als seine heutige Substanz. Viel wichtiger sind die freien Cash-Flows, die es in der Zukunft erwirtschaften wird. Diese sind dann noch abzuzinsen. Hier findet sich dann auch ein durchaus berechtigter Grund für die bessere Performance von Wachstumsaktien in den vergangenen Jahren. Denn je geringer der Zins, desto weniger reduzieren sich die zukünftigen Gewinne durch das Abzinsen.

Natürlich ist es deutlich schwerer zukünftige Erträge zu prognostizieren als den Buchwert eines Unternehmens zu ermitteln. Das übernehmen ja schon die Wirtschaftsprüfer. Insofern sind die Ansprüche an uns Value-Investoren gewachsen. Denn in einer durch disruptive Technologien sich immer schneller wandelnden Welt, kommt dem zukünftigen Ertrag und damit der Widerstandsfähigkeit eines Geschäftsmodels eine immer größere Bedeutung zu.

value stocks - dispersion of great proportiondispersion of great proportion

Welche Faktoren Warren Buffet berücksichtigt
Der berühmteste Value-Investor aller Zeiten, Warren Buffet, gibt hier Orientierung mit den Kriterien, die er aufgestellt hat für eine Value-Aktie. Der Buchwert spielt hierbei keine so wichtige Rolle. Wichtig für ihn sind hohe Gewinnmargen, ein Burggraben als Schutz vor Konkurrenz, ein verantwortungsvolles Management, das das Geld der Aktionäre richtig zu allokieren weiß und dauerhaftes Wachstum. Schon 1992 schrieb Warren Buffett in den Geschäftsbericht seiner Investmentholding Berkshire Hathaway, dass ein Unternehmen mit einem hohen Kurs/Buchwert-Verhältnis, einem hohen Kurs-Gewinn/Verhältnis und einer niedrigen Dividendenrendite ebenfalls eine Value-Aktie sein kann. So kann man sich heute trefflich darüber streiten, ob ein Unternehmen wie Microsoft nicht eine Value-Aktie ist, denn sie erfüllt ja all die oben genannten Kriterien.

Doch kommen wir noch einmal auf den standardisierten Vergleich von Value und Growth zurück: Ist eine starke konjunkturelle Erholung aufgrund des fortschreitenden Impfprozesses absehbar, kann es schon sein, dass die zyklischen Aktien wie Banken oder Automobile, die sich derzeit oft durch ein niedriges KBV auszeichnen, einen Teil ihrer Underperformance aufholen. An der sich fortsetzenden Disruption in fast allen Branchen wird sich jedoch nichts ändern und auch nichts daran, dass nur Unternehmen mit einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell höher bezahlt werden.

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Quelle: Stefan Riße, Acatis