Donnerstag, 24. Mai 2018

Anlagekommentar Mai 2018 - Politische Entwicklungen bestimmen weiter die Kapitalmärkte

In diesem Jahr wird die amerikanische Notenbank Fed die Zinsen weiter erhöhen, wobei eine Zinserhöhung pro Quartal aus heutiger Sicht immer noch als wahrscheinlich gilt. Aufgrund der steigenden Wachstumserwartungen in den USA kann man davon ausgehen, dass sich dieser Rhythmus im Jahr 2019 fortsetzen wird. Es ist beachtenswert, dass die Fed-Politik noch nicht restriktiv ist. Dies bedeutet, dass derzeit lediglich der geldpolitische Lockerungsgrad reduziert wird, da sich der reale Fed-Funds-Satz immer noch unterhalb des neutralen Niveaus von rund 0,5 Prozent befindet.

Entwicklung der AnlagemärkteZwischen den USA und China schien der Handelskonflikt mit der Androhung und Verkündungen gegenseitiger Zölle zu eskalieren. In den fortlaufenden Verhandlungen betonten jedoch beide Seiten, dass man sich Zugeständnisse von beiden Seiten vorstellen kann, was die Lage wieder etwas beruhigte. Auch die Spannungen zwischen dem Westen und Russland nahmen wieder kontinuierlich zu. Die USA verschärften ihre Sanktionen gegenüber russischen Regierungsbeamten, Oligarchen und mehreren Großkonzernen und auch der zur Disposition stehende Atomvertrag mit dem Iran warf seinen Schatten voraus. Dennoch konnten diese Belastungsfaktoren die Kurse von risikoreichen Anlagen nicht dauerhaft nach unten treiben. Die starke US-Unternehmensberichtssaison sorgte für wieder steigende Kurse, denn über drei Viertel der Unternehmen wartete mit positiven Umsatz- und Gewinnüberraschungen auf.

Dass der amerikanische S&P 500-Index dennoch nur eine Steigerung von +0,3 Prozent erreichte, lag sicher am schwelenden Handelskonflikt und dem steigenden US-Dollar. Denn die US-Währung verteuerte sich gegenüber dem Euro um 1,8 Prozent und zum japanischen Yen sogar um 2,7 Prozent. Die Währungsentwicklung übertrug sich auch auf die Aktienindexwertentwicklung in Europa und Japan. So stieg der marktbreite europäische STOXX-600-Index um 3,9 Prozent und der japanische Nikkei-225-Index legte um 6,2 Prozent zu. Aufgrund kurzfristiger höherer Inflationserwartungen, die sich erholende Risikobereitschaft bei den Investoren und die Erwartung einer restriktiveren Notenbankpolitik hatten zur Folge, dass bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen die Rendite erstmals seit vier Jahren die Drei-Prozent-Marke überschritten wurde. Bei den zweijährigen Anleihen erreichte die Rendite mit 2,5 Prozent sogar fast ein Zehn-Jahreshoch. In der Eurozone kam es durch schwächere Inflations- und Makrodaten nur zu einem geringfügigen Renditezuwachs. Für die Rendite zehn-jähriger deutscher Bundesanleihen bedeutete die einen Ansteige auf 0,56 Prozent.

DAX Entwicklung

Die US-Zinskurve flacht sich ab
Die Renditen von Anleihen mit längeren Laufzeiten stiegen im Zuge der Straffung der Geldpolitik weniger stark an als die Rendite von kurzen Laufzeiten. Dies spiegelt sich in einer Abflachung der Zinsertragskurve in den USA in den letzten zwölf Monaten wieder. Dies kann dazu führen, dass nach dem Ende der Straffung, die Zinskurve sogar invertieren kann. Dies war beispielsweise im April 2007 zuletzt der Fall, als die 10-Jahres-Renditen niedriger waren als die Renditen für kurze Laufzeiten.

Ein Blick auf die aktuellen AnlagestrategienDie Anlagestrategie basiert nach wie vor auf der empirischen Regelmäßigkeit, dass Aktien und Unternehmensanleihen dazu tendieren, sich besser als Staatsanleihen und Kontokorrentguthaben zu entwickeln. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Wirtschaft in den USA und in Europa wächst und die Arbeitslosenquote sinkt, was zurzeit der Fall ist. Aus einer Analyse von vorangegangenen Episoden von Fed-Zinserhöhungen, kann man erkennen, dass die Finanzmarktrisiken während der Erhöhungsphase nicht überdurchschnittlich hoch sind. Die Finanzmarktrisiken haben in der Vergangenheit immer dann zugenommen, wenn die Episode beendet war. Das wird jedoch in diesem und im kommenden Jahr noch nicht der Fall sein.

Zu bedenken ist jedoch, dass die Aktienerträge während US-Zinserhöhungsphasen meist unterdurchschnittlich, aber dennoch positiv waren. Obwohl die jüngste Verlagerung der US-Regierung auf verschärfte Außenhandelsrestriktionen die Finanzmärkte verunsichert hat, sollten die bisher angekündigten Maßnahmen relativ geringe makroökonomische Folgen haben, solange es zu keiner deutlichen Eskalation kommt. Nachdem die Risiken eines Handelskriegs in den letzten Wochen nachgelassen haben, sollten sich die Aktieninvestoren wieder verstärkt auf eine insgesamt positive Entwicklung der Unternehmensgewinne konzentrieren, was für den weiteren Jahresverlauf zumindest moderat höhere Aktienkurse erwarten lässt.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten die Schwellenländermärkte sich in 2016 und 2017 weiter erholen. Hierbei gilt weiterhin Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Montag, 14. Mai 2018

Anlagekommentar April 2018 - Aktienmärkte trotzen geopolitischen Störfeuern


Nachdem die Volatilität an den Aktienmärkten im Jahr 2017, insbesondere in den USA tief war und sich dort auch im Dezember und Januar ein beschleunigter Kursanstieg abgezeichnet hat, war eine Korrektur durchaus überfällig. Die Volatilität an den Börsen ist seit der Korrektur Anfang Februar höher als üblich geblieben, was sowohl für Europa als auch in den USA gilt. Bis sich die Märkte stabilisiert haben, dürfte es noch etwas dauern. Allerdings kann man aber weiterhin einen positiven zugrundeliegenden Trend erkennen.

Entwicklung der Anlagemärkte
Nach der scharfen Korrektur an den Aktien- und Anleihemärkten im Februar haben sich die Kurse im März etwas stabilisiert. Die Sorgen vor einer steigenden Inflation, einer restriktiveren Geldpolitik sowie drohende Handelskonflikte sind bei den Marktteilnehmern weiter im Blickfeld. Nach einem positiven Aufwärtstrend der meisten Indizes bis Mitte März, gaben diese zum Monatsende die gewonnenen Zuwächse wieder ab. Der MSCI World-Index gab nochmals 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat ab und auch der S&P 500-Index musste 4,5 Prozent abgeben. Bei den Technologiewerten im NASDAQ Composite-Index gab es noch einen größeren Abwärtstrend mit einem Verlust von 6,2 Prozent. Auch bei den europäischen Aktien blieb nach der anfänglichen Erholung nur ein Abwärtstrend. Der marktbreite europäische STOXX-600-Index musste 2,8 Prozent abgeben und der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor 3,1 Prozent. Auch in Asien sorgten weiter schwächere Makrodaten für stärkere Kursrückgänge. Dabei gab Chinas Shanghai Composite SSE nach der starken Korrektur Ende Januar nach einem Anstieg Anfang Februar zum Monatsende nochmals leicht nach. Schlechtere Aussichten auch in Japan, wo sich ein Monatsverlust von 3 Prozent für den Nikkei-225-Index ergab.

DAX Entwicklung

Bei den Aktienmärkten ist der Trend grundsätzlich intakt
Die Aufwärtsrevisionen der Unternehmensgewinne aufgrund der tieferen Unternehmenssteuern in den USA dürften weitgehend abgeschlossen sein. Analog zu vergangenen Phasen geldpolitischer Straffung, kann in diesem Jahr bei U.S. Aktien weiterhin eine unterdurchschnittliche Rendite erwartet werden. Gemessen an früheren Phasen steigender Fed-Zinsen ist der U.S. Aktienmarkt in den vergangenen zwölf Monaten allerdings sehr stark gestiegen, was zusätzlich eher für ein mäßiges Potenzial in diesem Jahr spricht. Dagegen haben die europäischen Märkte mehr Spielraum nach oben, was aber einen erneuten Fokus der Investoren auf die positiven Entwicklungen in der Wirtschaft und bei den Unternehmensgewinnen erforderlich machen würde. Ein Risikofaktor bleibt weiterhin die U.S. Politik von Donald Trump, insbesondere die Außenhandelspolitik.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Die Anlagestrategie basiert nach wie vor auf der empirischen Regelmäßigkeit, dass Aktien und Unternehmensanleihen dazu tendieren, sich besser als Staatsanleihen und Kontokorrentguthaben zu entwickeln. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Wirtschaft in den USA und in Europa wächst und die Arbeitslosenquote sinkt, was zurzeit der Fall ist. Aus einer Analyse von vorangegangenen Episoden von Fed-Zinserhöhungen, kann man erkennen, dass die Finanzmarktrisiken während der Erhöhungsphase nicht überdurchschnittlich hoch sind. Die Finanzmarktrisiken haben in der Vergangenheit immer dann zugenommen, wenn die Episode beendet war. Das wird jedoch in diesem und im kommenden Jahr noch nicht der Fall sein. Zu bedenken ist jedoch, dass die Aktienerträge während US-Zinserhöhungsphasen meist unterdurchschnittlich, aber dennoch positiv waren. Obwohl die jüngste Verlagerung der US-Regierung auf verschärfte Außenhandelsrestriktionen die Finanzmärkte verunsichert hat, sollten die bisher angekündigten Maßnahmen relativ geringe makroökonomische Folgen haben, solange es zu keiner deutlichen Eskalation kommt.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten die Schwellenländermärkte sich in 2016 und 2017 weiter erholen. Hierbei gilt weiterhin Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.
Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
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Sonntag, 13. Mai 2018

Mit Gold das Portfolio stabilisieren


Nach Ansicht vieler Experten könnte die lang anhaltende Phase niedriger Volatilitäten an den Aktienmärkten in absehbarer Zeit zu Ende gehen. Doch wie soll man ein Portfolio gegen mögliche Schwankungen immunisieren? Eine Möglichkeit ist Gold, das bereits in der Dotcom-Blase von 2000 bis 2003 sowie in der Eurokrise 2011 Anlegerportfolien vor Verlusten schützen konnte.

Inflationsängste, Strafzölle und die ultra lockere Geldpolitik der EZB
Die Zeiten niedriger Volatilitäten könnten in absehbarer Zeit vorbei sein. So warnen bereits nicht wenige Experten vor bevorstehenden Marktkorrekturen. Möglicherweise zu hohe Aktienbewertungen in den USA, Strafzölle durch Trump und weltweit politische Unsicherheiten verstärken das momentane Krisenszenario. Hinzu kommen Inflationsängste durch die ultralockere Geldpolitik der EZB und die Sorgen um den Euro, der unter einer Zerreißprobe zwischen Norden und Süden leidet. So ist es nicht verwunderlich, dass Gold als ultimative Krisenwährung immer mehr Zuspruch bekommt.

Gold hat zudem die Eigenschaft, sich in Krisenzeiten konträr zu den klassischen Aktienmärkten zu entwickeln. „Negative Korrelation“ nennen das die Experten. Wie das genau funktioniert, lässt sich am Beispiel der Dotcom-Blase zu Beginn dieses Jahrhunderts zeigen. Während sämtliche Aktienkurse purzelten, legte Gold phasenweise sogar um über 40 Prozent zu. Genau diese Eigenschaft macht Gold für den Einsatz im Rahmen einer Portfoliooptimierung interessant.

Goldnachfrage nach Verwendungszweck

Knappheit von Gold steigt
Seit jeher dienst Gold als Wertaufbewahrungsmittel in Krisenzeiten. Das ist auch heute nicht anders. Während Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium in der Industrie eingesetzt werden, wird Gold nach wie vor als Stabilisator in Krisenzeiten gehandelt. Gold ist keine unendliche Ressource. Es wird immer schwieriger und aufwendiger Quellen zu finden, was gleichzeitig die Förderung von Gold verteuert. Hinzu kommt, dass Goldminen immer weniger Mengen an Gold fördern. Diese Entwicklung stützt den Goldpreis zusätzlich, denn das Angebot kann die Nachfrage langfristig nicht mehr ausreichend bedienen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass auch wenn die Märkte aktuell von niedrigen Volatilitäten geprägt sind, ist aufgrund gegebener Risiken eine Zunahme der Kursschwankungen an den Börsen mittelfristig nicht auszuschließen. Um diese im eigenen Portfolio zu minimieren, kann Gold einen Beitrag als Stabilisierungsfaktor leisten. Hier bieten sich Fonds an, die den Goldpreis kosteneffizient nachbilden können. Hinzu kommt: Aufgrund immer niedrigerer Realzinsen sind Alternativen rar. Auch das macht Gold als Anlage attraktiver.

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Freitag, 11. Mai 2018

Geldanlagen im 1. Quartal 2018 - Psychologie stärker als fundamentale Daten


Nach einem vielversprechenden Start zum Jahresbeginn, haben die internationalen Anlagemärkte im Verlauf des ersten Quartals nachgegeben. Die Schwächephase ist allerdings eindeutig das Ergebnis von Ängsten, welche hauptsächlich durch die amerikanische Zins- und Handelspolitik verursacht wurden. Fundamentale Gründe hat die Korrektur jedoch nicht.

Aktienmärkte im Minus
So lag der DAX mit -6,4 Prozent im Minus, und auch der US-amerikanische Leitindex Dow Jones gab 2,5 Prozent nach. Rohstoffe entwickelten sich im Gegensatz dazu positiv. Erdöl stieg auf rund 70 USD, Gold zeigte mit 1,9 Prozent ebenfalls ein Plus. Trotz fundamental guter Daten ist die Nervosität in den Märkten gestiegen. Sehr gute US-Arbeitsmarktdaten schürten bei Anlegern die Befürchtung, die Fed könnte ihre Zinszügel stärker anziehen als geplant. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 4 Prozent ist fast Vollbeschäftigungsniveau erreicht, was wiederum für Inflationsdruck sorgt. Yellen-Nachfolger Jerome Powell hat allerdings mit seiner Ankündigung, den moderaten Zinspfad beibehalten zu wollen, bereits für Beruhigung gesorgt. Sein Fazit: Die US-Wirtschaft wird 2018 mit 2,7 Prozent die Wachstumserwartungen übertreffen. Die Inflationserwartungen sieht er stabil auf dem gewünschten Niveau von 2 Prozent. Mit einem Zielkorridor von 1,5 bis 1,75 Prozent sieht Powell noch Spielraum für zwei Zinsentscheidungen in diesem Jahr.

Ausgewählte Märkte im Überblick

Drohender Handelskrieg und Steuerreform
Ein weiterer Grund für die Nervosität im Markt ist Trumps Ankündigung, Strafzölle auf Stahl und Aluminium einzuführen, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen. Nicht nur die Börsen, sondern auch Experten reagieren hier sehr verhalten. Ob die Gesamteffekte auf die US-Wirtschaft tatsächlich signifikant positiv ausfallen, ist fraglich. Ein Handelskrieg - insbesondere mit China - hätte dagegen unabsehbare Folgen für die globale Wirtschaft.
Abzuwarten bleibt auch, welche Effekte die Steuerreform bringt. Hochrechnungen von unabhängigen Wirtschaftsinstituten zeigen, dass mittel- bis langfristig lediglich ein zusätzliches Wachstum von 0,1 Prozent im Jahr generiert werden kann – bei fehlender Gegenfinanzierung.

VDAX: Kurzfristig hoch, langfristig im Soll
Wie stark die aktuelle Nervosität an den Märkten ist, zeigt die Entwicklung des VDAX. Er gilt als Barometer für die im Markt erwartete Volatilität. Kurzzeitig stieg der Wert im Februar auf über 40 Punkte, relativierte sich aber sehr schnell wieder auf ein niedrigeres Niveau um 20. Der hohe Ausschlag sollte in Relation zu seiner langfristigen Entwicklung betrachtet werden. Historisch betrachtet liegt der VDAX nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Von einem dauerhaften Anstieg kann daher aktuell keine Rede sein.

VDAX-New Entwicklung

Der VDAX ist ein  Maßstab für die erwartete Volatilität des deutschen Leinindex DAX. Die Deutsche Börse  führte den Index am 5. Dezember 1994 ein,  der allerdings mittlerweile durch den VDAX-New abgelöst wurde. Der Unterschied: Der VDAX-New basiert auf den tatsächlich gehandelten Optionen der Eurex und ist somit replizierbar. Er gibt die aktuell vom Markt erwartete Volatilität über die nächsten 30 Tage wieder. Dafür wird die implizite Volatilität von Optionen auf den DAX gemessen und zu einer Kennzahl verdichtet. Der  Blick auf eine längere Historie zeigt, dass die aktuell gegebenen Kurse des VDAX-New vergleichsweise niedrig sind. Deutliche Kursausschläge gab es beispielsweise während der Finanzkrise 2008. Von diesen Höchstständen ist der Index aktuell sehr weit entfernt.

Rohstoffe positiv
Eine positive Entwicklung ist bei Rohstoffen zu verzeichnen. Gold beispielsweise stieg leicht um 1,7 Prozent und auch die Erdölsorte Brent legte mit rund 5 Prozent einiges zu. Somit sorgten Rohstoffe im ersten Quartal für positive Diversifikationseffekte.

Anstieg bei Anleihenrenditen
Die Anleihenrenditen sind im ersten Quartal gestiegen. So notierte beispielsweise die 10-jährige USD-Staatsanleihe mittlerweile bei rund 2,8 Prozent, was einem deutlichen Anstieg seit Jahressbeginn entspricht. Experten verweisen darauf, dass damit möglicherweise der für 2018 erwartete Anstieg bereits vorweggenommen worden ist.

Fazit
Für die Nervosität im ersten Quartal gibt es psychologische Gründe, die allesamt nachvollziehbar sind. An der grundsätzlich positiven fundamentalen Bewertung hat sich aber nichts geändert. Die Fed hat gut daran getan, die Märkte zu beruhigen. Europa ist aktuell attraktiv bewertet. Anlegern bietet sich daher eine günstige Möglichkeit, Aktienpositionen aufzustocken.

Quartalsbericht Q1 2018

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Montag, 7. Mai 2018

Anlagekommentar März 2018 - Marktkorrektur – was tun?

Die globalen Aktienmärkte haben, nach einem starken Jahresauftakt, Anfang Februar eine deutliche Kurskorrektur vollzogen. Andererseits haben die Märkte aber auch im Laufe des Februars wieder begonnen, sich zu stabilisieren bzw. zu erholen. Besonders in den USA fiel die Erholung kräftig aus und trieb die Jahresrendite der großen Indizes wieder in den positiven Bereich. Dies verursachte Überlegungen, dass die Abwärtsbewegung durch regelgebundene Verkäufe risikokontrollierter Anlagestrategien und passiver Investmentvehikel wie ETFs entscheidend verschärft wurde. Viele Marktteilnehmer fragen sich nun, ob es sich dabei lediglich um eine kurzfristige Marktkorrektur handelt oder ob womöglich mehr dahinter steckt.

Entwicklung der Anlagemärkte
Die Ängste vor einer steigenden Inflation, einer restriktiveren Geldpolitik sowie Zwangsverkäufe risikoadjustierter Anlagestrategien sorgten Anfang Februar für eine scharfe Korrektur an den Aktien- und Anleihemärkten. Der MSCI World-Index verlor im Monatsvergleich 4,3 Prozent. Auch die Antrittsrede des neuen Fed-Chefs Jerome Powell und stärker steigende Preise in den USA als dies erwartet wurde, ließen die Sorgen vor einem aggressiveren Handeln der US-Notenbank Fed aufkeimen. Der S&P 500-Index musste im Monatsvergleich 3,9 Prozent abgeben. Die Technologiewerte im NASDAQ Composite-Index kamen durch gute Quartalszahlen mit nur 1,9 Prozent Verlust etwas besser davon. Bei den europäischen Aktien blieb die Erholung nach dem Abverkauf verhalten. Der marktbreite europäische STOXX-600-Index musste 4 Prozent abgeben. Dagegen konnten die Indizes der skandinavischen Länder teilweise sogar mit einem positiven Monatsergebnis überraschten. Der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor 5,7 Prozent und bildete damit das Schlusslicht unter den großen Länderindizes. Auch in Asien sorgten schwächere Makrodaten für stärkere Kursrückgänge. Dabei gab Chinas Shanghai Composite SSE nach der Neujahrsfests-Handelspause Ende Januar und eines stärkeren Rückgangs des offiziellen Einkaufsmanagerindexes um 6,4 Prozent nach. Schlechtere Aussichten auch in Japan, wo sich ein Monatsverlust von 4,5 Prozent für den Nikkei-225-Index ergab.

DAX Entwicklung

Steigende Teuerungsraten und die Unsicherheit über den zukünftigen geldpolitischen Weg der US-Notenbank belasten die Anleihemärkte in den USA
Aufgrund dieser Unsicherheiten stiegen in Folge die Renditen der zweijährigen US-Staatsanleihe auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2008 an. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen rentierten in der Spitze bei 2,95 Prozent und waren so rasant seit der Wahl Donald Trumps Ende 2016 nicht mehr gestiegen. In Europa sorgten schwächere Inflationsdaten, die Flucht in Sicherheit und beruhigende Kommentare seitens der EZB dagegen dafür, dass die Rendite langlaufender deutscher Staatsanleihen um vier Basispunkte auf 0,65 Prozent sank.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Die wirtschaftlichen Rahmendaten sind also auch weiterhin als positiv zu bewerten und die eingeläutete Zinswende ist längst noch nicht zu einem nachhaltigen Belastungsfaktor geworden. Deshalb basiert die Strategie weiterhin auf einem positiven Wirtschaftsszenario. Da der Zinserhöhungs-Zyklus in den USA noch nicht so weit fortgeschritten ist, gibt es noch keine Anzeichen, dass die Konjunktur bereits sichtbar geschwächt wurde. Zudem ist von Bedeutung, dass der Aufschwung weiterhin breit abgestützt bleibt und auch von der Industrie und den Investitionen der Unternehmen getragen wird. Auch der jüngste Anstieg der Anleiherenditen und die Erwartung, dass mehr Zinserhöhungen der Fed erforderlich sein werden als bisher angenommen, ändern die Einschätzung nicht. Die Risiken steigen meist erst, sobald der Zinserhöhungszyklus beendet ist.
Durch eine Beschleunigung des U.S. Wachstums werden die konjunkturellen Risiken kurzfristig verringert, jedoch sinkt damit auch die Chance für eine sanfte Landung der U.S. Wirtschaft nach dem Ende des Konjunkturzyklus. Bei Qualitätsanleihen ist mit einer leicht negativen oder bestenfalls einer Null-Rendite zu rechnen. Dadurch dürften Aktienanlagen im Jahr 2018 erneut die primäre Quelle positiver Erträge darstellen. Dieses gilt besonders für Europa, da hier die Dividenden-Renditen deutlich über der Rendite von Anleihen liegen. Insgesamt deutet das allgemeine Umfeld weiter darauf hin, dass Risikoanlagen wie Aktien und Unternehmensanleihen weiterhin übergewichtet bleiben sollten.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten die Schwellenländermärkte sich in 2016 und 2017 weiter erholen. Hierbei gilt weiterhin Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.

Anlagemärkte Entwicklung

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Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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