Mittwoch, 21. Dezember 2016

US-Präsidentenwahl 2016 - Einschätzung zum Ausgang der Wahl und den Auswirkungen für Anleger

Die Entscheidung ist gefallen. Donald Trump wird der nächste Präsident der USA. Ein historischer Tag in den USA, denn mit Donald Trump ist zum ersten Mal ein politischer Nobody zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden. In der Wirtschaft wird seine Amtszeit sicher Spuren hinterlassen. Anleger fragen sich, ob nun stärkere Schwankungen programmiert sind? Sie finden hier eine erste Einschätzung zum Ausgang der Wahl und den Auswirkungen für Geldanleger.

Politische Börsen haben kurze Beine
„Politische Börsen haben kurze Beine“, sagen Börsianer, wenn politische Ereignisse die Marktentwicklung überschatten. Sie können mitunter starke Kursschwankungen auslösen. Allerdings dauern die Turbulenzen meist nicht lange wie jüngst die kurzfristigen Rückgänge nach dem britischen Referendum gezeigt haben. Der Grund: Für die Aktienkurse sind die langfristigen Gewinnaussichten der Unternehmen entscheidend. Und solange sich die Gewinnperspektiven nicht wesentlich ändern, erreichen die Kurse meist schnell wieder das vorherige Niveau. Auch das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen dürfte nur geringe Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung der Aktienkurse haben. Zwar waren die Märkte nach dem Wahlausgang zunächst nervös, was sich aber im Laufe des Handelstages bereits wieder gelegt hat.

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Wahrscheinlichkeit der Zinserhöhung sinkt
Als Erstes dürften sich die Folgen bei der Fed-Politik zeigen. So ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember 2016 gefolgt von zwei weiteren Zinsschritten nach oben im nächsten Jahr dramatisch gesunken. Und der in Erwartung einer Zinserhöhung kontinuierlich gestiegene Dollar hat den Rückwärtsgang eingelegt. Beide Faktoren hätten das Ende des Bullenmarktes eingeläutet, das sich mit dem heutigen Ergebnis verzögern dürfte, denn nun ist mit einer Fortsetzung der lockeren Geldpolitik zu rechnen. Aber diese weithin bekannten Risiken für die Finanzmärkte haben sich durch das beispiellose Ausmaß an politischem Risiko verschoben.

Kurzfristig starke US-Dollar-Schwankungen
Kurzfristig können wegen der ungewissen künftigen Handelspolitik der USA auch stärkere Schwankungen des US-Dollars auftreten. Umfangreiche Konjunkturprogramme, die „Repatriierung“ von Kapital und eine protektionistische Politik sollten der US-Währung Auftrieb verleihen, besonders gegenüber dem mexikanischen Peso und dem Renminbi.

Kein zweiter Brexit-Schock nach Trump-Triumph

Die Politik wird im Kongress gemacht
Der US-Präsident braucht für alle politischen Vorhaben die Zustimmung des US-Kongresses, der aus Repräsentantenhaus und Senat besteht. Hat der Präsident die Mehrheit in beiden Kammern hinter sich, kann er extremere politische Maßnahmen durchsetzen. Dieses Risiko ist wahrscheinlich geringer, wenn eine Partei den Präsidenten stellt und die andere die Mehrheit im Kongress hat. Oder wenn die Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus bei verschiedenen Parteien liegen. Dass die Republikaner künftig über die Mehrheit in beiden Häusern verfügen, ist auch eine Chance, den politischen Stillstand der letzten Jahre in der amerikanischen Innenpolitik zu beenden.

US-Wirtschaft startet in guter Verfassung ins neue Jahr
Die US-Wirtschaft wird in guter Verfassung ins Jahr 2017 starten, und die positive Entwicklung dürfte in moderatem Tempo andauern. Günstige Beschäftigungslage, robuster Konsum und anhaltende Erholung am Häusermarkt dürften der Konjunktur Impulse geben. Allgemein lassen sich in den USA nach wie vor eine Fülle interessanter Anlagemöglichkeiten finden. Zu beachten ist jedoch, dass der Konjunkturzyklus ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, denn die Gewinnmargen sind insgesamt hoch und auch die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind nicht gerade niedrig. Zudem könnten steigende Löhne und ein wachsender Zinsdruck in Kombination mit dem immer noch starken US-Dollar die Margen in einigen Bereichen schwächen.
Geldanleger sollten sich daher nicht nervös machen lassen. Wer versucht mit hektischen Käufen oder Verkäufen den Börsen ein Schnippchen zu schlagen, riskiert, sich stimmungsgeleitet und damit prozyklisch zu verhalten.

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Montag, 19. Dezember 2016

Anlagekommentar Oktober 2016 - Kapitalmärkte zeigen sich aktuell mit unverkennbarer Nervosität

Nachdem sich seit Monaten Spekulationen um eine Zinserhöhung der US-Notenbank ranken, steht nun die Präsidentschaftswahl in den USA zusätzlich im Fokus. Unsicherheiten im politischen oder finanzpolitischen Rahmen wirken sich immer auf die Märkte aus und sorgen bei Marktteilnehmern für eine nervös angespannte Haltung. Die Entscheidung zwischen Trump und Hillary Clinton ist auch eine Entscheidung darüber, wie es an den Kapitalmärkten weitergeht. Clinton könnte Obamas Politik annähernd übernehmen, während Trump eine ganz andere Linie fahren und viele Veränderungen bringen wird. Es verwundert daher nicht, dass sich Investoren für Clinton entscheiden und sie als Frau an der Spitze Amerikas begrüßen würden.

Globale Verschuldung lässt die Märkte erzittern
Nach der Bekanntgabe der globalen Gesamtverschuldung von 152 Billionen US-Dollar oder 225 Prozent des globalen BIP hat der IWF mit seiner Veröffentlichung für reichlich Unruhe gesorgt. Der BIP Wert lag in 2002 bei 200 Prozent und ist innerhalb der letzten 14 Jahre um 25 Prozent angestiegen. Die Dynamik der globalen Verschuldung und die diesjährige Neuverschuldung der USA um mehr als 5 Prozent steht ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent gegenüber. Die restriktive Geldpolitik wird weiterhin nicht erwartet und Experten befinden, dass diese notwendig und die einzige Möglichkeit für eine Kehrtwende auf den schwankenden Märkten ist.

DAX Entwicklung

Niedrigzinsen bei langfristigen Anlagen
Auch die Rentenmärkte bleiben vom Niedrigzins und der allgemeinen Performance auf dem Finanzmarkt nicht verschont. Die langfristigen Zinsen befinden sich am Boden, was unter anderem durch die Kombination aus ökonomischer Stabilisierung und leicht gestiegener Inflation begünstigt wird. Anleiherenditen sollen durch die betriebene Geldpolitik im Abwärtsdruck reduziert werden. Eine Unterschreitung des Tiefpunktes aus 2015 scheint ausgeschlossen und man munkelt von einem kleinen Anstieg der Zinsstruktur. Von einer nachhaltigen Zinswende kann allerdings keine Rede sein.

Volatilität auf den Aktienmärkten ist möglich
Die Aktienmärkte profitieren derzeit von steigenden Anleiherenditen. Doch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass vor allem der US-amerikanische Markt überbewertet und mit Unsicherheit behaftet ist. In Europa haben Gerüchte über weniger Anleihekäufe der EZB für Nervosität gesorgt und Diskussionen ins Leben gerufen, die sich mit der Erreichung der Grenzen und Möglichkeiten der EBZ beschäftigen. Auch wenn es dafür keinen Beweis gibt, reichen die Gerüchte bereits aus, um den Markt volatil zu gestalten und bei Investoren Unsicherheit zu erzeugen. Hinzu kommt, dass die Wahlen in den USA und Referenden im Euroraum nicht ohne Einfluss bleiben werden. Im Zuge der Wahlkämpfe wird von Steuersenkungen und weiteren staatlichen Ausgaben gesprochen. Die teilweise viel zu hohe Bewertung von Aktien könnte sich durch diese Maßnahmen relativieren und eine gerechtfertigte Beurteilung der Märkte begünstigen.

Ausblick:
Die Wirtschaftszyklen unterscheiden sich auch bei tiefem Wachstum in wichtigen Aspekten nicht wesentlich von denen in der Vergangenheit. Die Arbeitslosenrate ist in der Eurozone als auch in den USA in den letzten Jahren gesunken. Geld- oder fiskalpolitische Stimulierungen sind aufgrund dieser Entwicklungen nicht erforderlich. Bei der Inflation ist keine veränderte Dynamik allein aufgrund eines tiefen Potenzialwachstums erkennbar. Die Inflationsentwicklung in den USA und in Europa ist unterschiedlich. In den USA liegt man recht nahe beim Zielwert der Notenbank von 2 Prozent. In der Eurozone liegt die Inflation seit längerem im Bereich von 1 Prozent, was gegen Deflationsrisiken spricht.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Montag, 12. Dezember 2016

Fondsidee des Monats Oktober 2016

Vor einem Jahr habe ich den Offenen Immobilienfonds KanAm Leading Cities Invest bereits schon einmal als Fondsidee des Monats vorgestellt. Da der Fonds seit dem weiterhin eine gute Entwicklung vorweist, ist er wieder eine Empfehlung wert. Der KanAm Leading Cities Invest kombiniert als erster Offener Immobilienfonds der neuen Generation die Wachstumsperspektiven bedeutender Metropolen mit allen sicherheitsrelevanten Merkmalen, die der Gesetzgeber seit Juli 2013 zum Schutz der Anleger festschreibt.

Nahezu alle Zukunftsforscher sind sich einig: Die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Möglichkeiten der großen Welt-Metropolen werden für Menschen und Unternehmen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Genau diese Anziehungskraft macht sich der Offene Immobilienfonds KanAm Leading Cities Invest für seine Anleger zunutze. Der KanAm Leading Cities Invest bietet einen doppelten Vorteil für Anleger:
  • einerseits erstmalige "Schockresistenz" – Schutz vor unvorhersehbaren Anteilrückgaben – durch die 24-monatige Haltedauer und zwölfmonatige Kündigungsfrist für Fondsanteile
  • andererseits größtmögliche Renditepotenziale durch die daten- und faktenbasierte Objektauswahl
Die Wertentwicklung des KanAm Leading Cities Invest der letzten drei Jahre zeigt die folgende Grafik:

KanAm Leading Cities Invest

Der KanAm Leading Cities Invest definiert Sicherheit, Zukunftsfähigkeit und Performance von Offenen Immobilienfonds neu. Privaten Anlegern wird er ein innovatives und attraktives, mittel- bis langfristiges Investment mit aussichtsreichen Wachstums- und soliden Rendite-Perspektiven bieten.
Der Fonds richtet sich an Investoren, die einen langfristigen Vermögensaufbau anstreben. Darüber hinaus sollten Investoren beachten, dass Sie erstmalig und unter Berücksichtigung einer Kündigungsfrist von 12 Monaten nach 2 Jahren Anteile an die Fondsgesellschaft zurückgeben können. Er eignet sich bewusst nicht für kurzfristig spekulativ interessierte Anleger.

wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Freitag, 2. Dezember 2016

Mit Infrastrukturfonds auf solidem Fundament bauen

Der Bedarf an entwickelter Infrastruktur wie Flughäfen, Autobahnen und Straßen ist stetig am Wachsen. Für einen Geldanleger ergeben sich daraus nicht nur interessante Renditemöglichkeiten, sondern man kann sich mit diesem Anlagebereich auch etwas unabhängiger von allgemeinen Marktzyklen machen. Deshalb ist die Beimischung zu einem breit aufgestellten und langfristig ausgerichteten Depot sinnvoll.

Wirtschaftsentwicklung benötigt eine vernünftige Infrastruktur
1,8 Billionen USD: Das ist die Summe die weltweit und pro Jahr für Infrastrukturprojekte nach Schätzungen der OECD bis zum Jahr 2030 ausgegeben wird. Einige Institute setzen die Summe sogar noch höher an. Verwunderlich ist das keinesfalls, denn eine vernünftige Infrastruktur ist Grundvoraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft. Industrieländer haben hier zwar einen strukturellen Vorteil. Aber gerade das ist der Grund, warum sie in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten viel Geld ausgeben müssen. Bestehende Infrastruktur muss gepflegt und erweitert werden, was wiederum zu höheren Investitionen führt. Deutschland z.B. benötigt in den kommenden zehn Jahren mehr als 180 Milliarden Euro jährlich nur für die Modernisierung von Schulen, Krankenhäusern, usw. In Schwellenländern ist die Situation noch deutlicher. Im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung wird immer mehr Geld in notwendige Infrastruktur investiert. Ein absolutes Muss, denn viele Schwellenländer verfügen nach wie vor z.B. nur über ein mangelhaftes Straßennetz. Hinzu kommen die globalen Herausforderungen durch Bevölkerungswachstum und Klimawandel.

So viel investiert der Bund in Infrastruktur

Leere Staatskassen sorgen für private Investoren
Hier offenbart sich ein Problem: Staaten haben immer weniger Budget zur Verfügung. Dennoch können sie es sich nicht leisten, längerfristig notwendige Investitionen zurückzufahren. Sie gehen also immer mehr den Weg, ihre Pflichten an Privatunternehmen auszulagern. Ein Beispiel sind Autobahnen. In vielen Urlaubsländern ist deren Nutzung – anders als in Deutschland – kostenpflichtig. Hier sind Privatinvestoren eingesprungen, die sich um Ausbau und Wartung kümmern. Ein Win-Win-Geschäft für alle Beteiligten. Ein Beispiel ist Brasilien. Im Vorfeld der Fußball Weltmeisterschaft wurde massiv in Infrastruktur investiert. Für die Ausführung wurden international agierende Unternehmen beauftragt.

Für Anleger ergeben sich daraus interessante Chancen. Erstens bringen Infrastrukturprojekte stabile Einnahmen. Flughäfen z.B. werden immer genutzt und generieren so laufende Gebühren, unabhängig von Entwicklungen der Börsen. Zweitens entsteht hier ein Inflationsschutz. Denn wenn Staaten große Projekte an Investoren abgeben, dann sichern sich diese langfristig ihre Einnahmen durch an die Inflation gekoppelte Gebühren.

Infrastrukturinvestments bieten Wertstabilität und stabile Cashflows
Auf dieses Thema haben sich mittlerweile auch offene Investmentfonds spezialisiert. Sie suchen nach Unternehmen, welche sich auf Infrastrukturprojekte spezialisiert haben und ihr Geschäftsmodell auf laufende, stabile Einnahmen basiert. Als Anleger profitiert man hier doppelt. Einerseits durch die Vorteile dieser Investmentidee. Andererseits durch die Vorteile eines Investmentfonds, wie z.B. einer breiten Streuung auf die besten Unternehmen dieser Branche. Bei der Auswahl der Produkte gilt es jedoch darauf zu achten, ob wirklich in ein Infrastrukturprojekt investiert wird oder nur in ein Unternehmen, das im Bereich Infrastruktur tätig ist.

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Montag, 28. November 2016

US-Wahlen 2016 - Was macht die Wall Street

Die Präsidentschaftswahlen in den USA rücken immer näher. Weltweit wird mit Spannung erwartet, wer als erste Präsidentin oder nächster Präsident in das Weiße Haus einzieht. Dies ist nicht ohne Grund, denn vom Grundsatz stehen die beiden großen Parteien für eine unterschiedliche Wirtschaftspolitik. Wie jedoch auch immer die Wahl ausgehen wird: Die USA ist und bleibt auch in der Zukunft als Kernanlageklasse interessant.

Nicht nur Olympiamedaillenrekord, sondern auch S&P500-Rekordstand
121. Das ist der neueste Olympiarekord der USA. So viele Medaillen hat das olympische Team bei den Spielen 2016 in Rio geholt und damit mehr als jemals eine Nation zuvor. Und das Land der Superlative hat noch einen weiteren – für Anleger entscheidenden – Rekord vorzuweisen. Der amerikanische Leitindex S&P500 zeigt mit rund 2200 Punkten (Stand: 07.09.2016) den höchsten Stand seit der Rückrechnung 1789. Nicht ohne Grund: Die US-amerikanische Wirtschaft brummt. Die Zuwachsraten lagen jüngst bei 2,5%, die Löhne steigen und die Arbeitslosenquote ist stetig am Sinken. Auch wenn z.B. der Energiesektor leidet – aufgrund der gesunkenen Weltmarktpreise können Unternehmen im Erdölschieferbereich nicht kostendeckend produzieren – stehen die Vorzeichen für Anleger nach wie vor positiv, amerikanischen Aktien auch weiterhin das Vertrauen auszusprechen.

Größte Wertverluste des Dow-Jones-Index an einem Börsentag seit 1899

Obwohl Börsen Ungewissheit nicht mögen, ist es diesmal sehr ruhig unter den Börsianern
Nun stehen Wahlen an und die Finanzfachwelt diskutiert mögliche Auswirkungen des Wahlergebnisses auf Börse und Wirtschaft. Laut Aussagen einiger Experten sind die Republikaner grundsätzlich besser für die Börse, weil sie der freien Wirtschaft angeblich näher stehen. Demokraten hingegen stünden eher für Regulierung. Also etwas, dass in der Wirtschaft nicht besonders gern gesehen wird. Doch dieses Mal ist es möglicherweise anders. Hillary Clinton, eine Demokratin, gilt aufgrund ihrer Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit als Wunschkandidatin der Börsianer.

Für die Wall Street zählen im Moment andere Indikatoren
Die Gesamtzusammenhänge müssen betrachtet werden. Die Macht eines US-Präsidenten geht nicht ins Unendliche, wie bei Obama zu erkennen war. Für die Börse sind andere Fragen ohnehin von größerer Bedeutung: Grundsätzlich gilt, dass die Schuldenkrise der Euro-Zone und die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aktuell sehr große Herausforderungen für die US-Wirtschaft darstellen. Und dann sind noch die Zinsen. Investoren beobachten sämtliche Bewegungen der FED sehr genau und reagieren sehr sensitiv auf Zinsschritte – völlig losgelöst von der Frage, welcher der beiden Kandidaten die Wahl gewinnt.

Fazit: Die US-Wirtschaft entwickelt sich aktuell sehr stark. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Zinsanhebung nach den Wahlen wahrscheinlich. Die Frage, wer von den beiden Kandidaten gewinnen wird bzw. besser für die Wirtschaft ist, ist zweitrangig. Ohnehin können angebliche Börsenentwicklungen in Abhängigkeit von Wahljahr, Kandidat und Ausgang langfristig empirisch nicht belegt werden. Die USA ist nach wie vor ein entscheidender Bestandteil eines breit diversifizierten Portfolios, unabhängig vom Wahlausgang.

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Montag, 21. November 2016

Fondsidee des Monats September 2016

Der Wettlauf um das globale Wirtschafswachstum geht in die nächste Runde. Weiterhin spielen die geldpolitischen Entwicklungen der großen Zentralbanken eine Hauptrolle in den Märkten. Während die US-Notenbank FED die Zinsen im Dezember weiter anheben dürfte, wird anderenorts ein weiterhin fallender Zins erwartet. Speziell die EZB hat angedeutet, aufgrund der niedrigen Inflation den ohnehin schon negativen Einlagenzins für Geschäftsbanken weiter zu senken.

Damit würde sie die Kreditvergabe an Unternehmen und privater Kreditnehmer weiter ankurbeln, um so das Wirtschaftswachstum und die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer weiter nach oben zu treiben. Es ist deshalb anzunehmen, dass aufgrund des negativen Zusammenhangs zwischen Zinsen und Anleihen Kursen, die Kurse für Anleihen weiter steigen werden. Neben den Anleihen mit sehr geringem Ausfallrisiko stellen die High Yield Anleihen einen interessanten Baustein für jedes Portfolio dar, da sie hohe Kupons auszahlen und historisch betrachtet sogar eine geringere Volatilität aufweisen als Aktienmärkte.

Mit dem AB European Income Portfolio der Fondsgesellschaft AllianceBernstein (AB) bekommt man als Anleger Zugang zu einer breiten Palette an Anlageoptionen im gesamten europäischen Anleihen Sektor. Das Fondsmanagement investiert flexibel mindestens 50% in europäische Staats- und Investment-Grade Unternehmensanleihen und maximal 50 % in High-Yield-Anleihen. Die Strategie konnte sich über einen ausgewogen-diversifizierten Ansatz bewähren und seit Auflegung im Jahr 1999 konstante stabile Erträge erzielen.

Die Wertentwicklung des AB European Income Portfolio der knapp letzten zwei Jahre zeigt die folgende Grafik:
AB European Income Portfolio

Der AB European Income Portfolio ist ein defensiver Rentenfonds für langfristiges Einkommen. Das Management möchte über Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere europäischer Unternehmen und Regierungen eine Maximierung der Erträge erreichen, die mit den Zielen vereinbar sind. Das Fondsvermögen kann bis zu 35% seines Vermögens in Schuldtitel mit niedrigerem Rating oder bis zu 25% in Schwellenländer investieren. Der Fonds ist als Rentenbaustein für das Portfolio geeignet.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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Mittwoch, 9. November 2016

Anlagekommentar September 2016 - Nach ruhigen Wochen Ruf nach fiskalpolitischen Maßnahmen

Im Monat August schienen die internationalen Finanzmärkte beinahe geschlafen zu haben. Die Anlageklassen blieben größtenteils ohne Veränderung und auch die Weltwirtschaft zeigte sich nur mit einem schwachen Wachstum. In der Politik und bei den Notenbanken wird überlegt, welche Maßnahmen zur Unterstützung effektiv wären und eine Veränderung mit sich bringen. Bereits jetzt sprechen Experten von der Notwendigkeit fiskalpolitischer Maßnahmen und auch Anleger warten gespannt, was sich in den kommenden Wochen tut. Da keine handfeste Krise vorherrscht oder sich anbahnt, verhalten sich die Staaten ruhig und planen keine neuen Ausgabenprogramme. In Krisenzeiten mag die expansive Geldpolitik helfen, doch bei zu exzessivem Gebrauch wirkt sie sich eher kontraproduktiv aus. Die meisten Anleger zweifeln am aktuellen Programm der EZB und sind vom Helikoptergeld, der Finanzierung von Staaten, wenig überzeugt.

Marktteilnehmer sind auf Renditejagd
Heute ist es kaum möglich, eine attraktive Rendite zu erzielen und eine lohnende Investition zu tätigen. Die Aktienmärkte zeigen sich aktuell mit steigenden Kursen, da die Fundamentaldaten von Unternehmen derzeit keine wichtige Position einnehmen. Auf der Jagd nach Rendite steigen die Bewertungen von Unternehmen deutlich an, wobei die Gewinne eher moderat zulegten und die Aktien mit dem Risiko für Kursrückschläge einhergehen. Vor allem ein temporärer Anstieg der Renditen könnte zum Problem werden und Kursrückschläge nach sich ziehen. Die fiskalpolitischen Diskussionen stehen derzeit im Augenmerk, schließlich geben sie Auskunft über steigende Inflationserwartungen und damit über steigende Zinsen. Interessant sind nicht die überbewerteten Unternehmen, sondern vor allem die Firmen, die mit defensiven oder strukturell wachsenden Geschäftsmodellen präsent sind. Es bleibt abzuwarten, wie die EZB und internationale Notenbanken im letzten Quartal reagieren und welche Handlungen bisher noch nicht ausgesprochen, aber in den Köpfen der Notenbanken bereits manifest sind.

DAX Entwicklung

Staatsanleihen weiter mit niedriger Rendite
Auf den Rentenmärkten gibt es keine neuen Tendenzen. Fakt ist, dass die EZB noch lange an ihrer expansiven Ausrichtung festhält und in der kommenden Sitzung über eine Verlängerung des Anleihekaufprogrammes diskutiert. Ist das der Fall, werden Staatsanleihen aus dem europäischen Währungsraum weiter mit niedriger Rendite aufwarten und die gewünschte verbesserte Investitionslage für Marktteilnehmer ausbleiben. Im Gegensatz zur EZB hat die Fed Notenbank bereits von Zinserhöhungen gesprochen, wobei die Konjunktur diesen Gedanken nicht untermauert. Vielmehr herrscht in den USA eine Konjunkturabschwächung vor, welche durch höhere Zinsen begünstigt und unnötig verlängert würde. Für Sie als Marktteilnehmer heißt es derzeit: abwarten und Tee trinken. Was das letzte Quartal bringt, hängt maßgeblich von den Notenbank Entscheidungen ab.

Ausblick:
Auch wenn die BIP-Wachstumsraten in den USA sehr volatil sind, weisen die Daten auf eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Trends hin. Dies ist am Einkaufsmanager-Indizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor abzulesen, die deutlich im Wachstumsbereich liegen und auch das Konsumentenvertrauen bewegt sich auf dem Niveau vor der Finanzkrise von 2008. Der Euroraum scheint den Brexit gut "verdaut" zu haben, denn der Aufschwung wurde dadurch bisher nicht groß tangiert, denn im August 2016 hat der Einkaufsmanager-Index für den Euro-Raum sogar leicht zugelegt. Als politische Unsicherheit in Europa bleibt weiterhin das Verfassungsreferendum im November 2016 in Italien, wo auch aus aktuellen Umfragen weiterhin keine klare Tendenz zu erkennen ist.

Anlagemärkte Entwicklung

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Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
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Donnerstag, 3. November 2016

Die neue Kunst Geld anzulegen

Unser Geld hat eine seiner einst elementaren Eigenschaften verloren: Es ist nicht länger Mittel zur Wertaufbewahrung. Gezielt wurde in den letzten Jahren darauf hingearbeitet, den Bürgern das Sparen abzugewöhnen. Denn wer spart – also ein Großteil der Deutschen – entzieht nach Meinung der vorherrschenden Wirtschaftslehre dem Wirtschaftskreislauf Geld und muss dafür mit Null- oder Negativzinsen bestraft werden. Doch nicht das Verständnis der Bürger, sondern die gängige Geld- und Finanztheorie scheint in einem höchst besorgniserregenden Zustand zu sein – eine schwierige Lage, die letztendlich JEDEN betrifft.

Kurzinfo zum BuchWas also ist zu tun? Nichts weniger, als die Geld- und Finanztheorie neu zu erfinden. Thomas Mayer – einer der renommiertesten deutschen Wirtschaftsexperten – hat diesen Schritt gewagt und liefert nach seinem Buch zu einer neuen Geldordnung nun mit der »Austrian-Finance-Theorie« erstmals das Fundament für ein völlig neues Verständnis für die Geldanlage. Denn so aktuell sich die modernen und verhaltensorientierten Finanztheorien geben, so wenig sind sie sich ihrer Mängel und mitunter zerstörerischen Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft bewusst. Es ist deshalb Zeit für einen kompletten Neuanfang, ehe die weltfremden Theorien endgültig in die Katastrophe führen. Das Buch "Die neue Kunst, Geld anzulegen: Mit Austrian Finance zu einem besseren Portfoliomanagement" aus dem FinanzBuch Verlag liefert sinnvolle Denkanstöße. Die Grundlage einer erfolgreichen Geldanlage bleibt ein solides Handwerk – stets gepaart mit gesundem Menschenverstand.

Mehr über das Buch



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Montag, 24. Oktober 2016

Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Wer seine Anlage vor realem Verlust durch Inflation schützen möchte, kann auf inflationsindexierte Anleihen setzen. Im Gegensatz zu klassischen Anleihen richtet sich ihre Kuponzahlung nach der Höhe der Inflation – womit ein realer Kaufkraftverlust vermieden wird.

Kommt sie bald oder kommt sie nicht?
Die Rede ist von der Inflation. Aktuell liegt diese in Europa nah bei null. Die EZB ist damit von ihrem Ziel deutlich entfernt: In ihren Statuten wird eine Inflationsrate „um zwei Prozent“ angestrebt. Dass sich die Inflation wieder auf oder gar über dieses Maß einpendelt gilt als sicher, nur der Zeitpunkt ist ungewiss. Für den Anstieg des Preisniveaus - gemessen wird dieser anhand des HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) – sprechen einige wichtige Gründe. Zum einen hat die EZB ein starkes Anleihenaufkaufprogramm ins Leben gerufen, bei dem hunderte von Milliarden in den Markt gepumpt wurden. Zwar ist dieses Geld noch nicht zwingend in der Realwirtschaft angekommen, dennoch hat sich die Geldmengenbasis dadurch dramatisch erhöht. Ein weiterer Grund wird ersichtlich, wenn man einen Blick auf die Rohstoffseite wirft. Insbesondere Erdöl ist in den vergangenen Jahren deutlich im Preis gefallen. Kostete ein Barrel vor nicht allzu langer Zeit stolze 100 USD, so liegt der Preis heute bei unter 50 USD. Dieser Zustand wird jedoch nicht ewig halten. Erdöl produzierende Länder haben ein starkes Interesse an hohen Preisen und werden alles daran setzen, diese mittelfristig zu erreichen. Hinzu kommt, dass aktuell hohe Lagerbestände bald abgebaut sein dürften.

ezb-leitzins-und-eu-inflation-von-2004-bis-2016

Um einer Inflation entgegenzuwirken, bieten sich sogenannte inflationsgeschützte Anleihen an. Ihre Funktionsweise unterscheidet sich von herkömmlichen Anleihen. Während klassische Anleihen i.d.R. einen festgelegten Kupon auszahlen, richtet sich dieser bei inflationsgesicherten Anleihen nach der Höhe der Inflation. Kupon und Nennwert richten sich also nach der Entwicklung des genannten HVPIs. Damit hat der Anleger gleich zwei Vorteile. Erstens sind inflationsgeschützte Anleihen in der Regel risikoärmer, da sie weniger volatil sind als klassische Anleihen. Und zweitens wird er vor Geldentwertung geschützt. Er erhält also eine reale Rendite, da der Ertrag während der gesamten Laufzeit von der Geldentwertung positiv beeinflusst wird.

Fazit:
Vieles spricht dafür, dass die Inflation nicht lange auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben wird. Wer sich dagegen schützen möchte, hat mit inflationsbesicherten Anleihen eine interessante Möglichkeit, da hier eine reale Rendite erzielt werden kann. Im Gegensatz zu einer klassischen Anleihe hängt das Renditeniveau von der Höhe der Geldentwertung ab. Oder vereinfacht gesagt: Je höher die Inflation, desto höher die Rendite.

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Montag, 17. Oktober 2016

Fondsidee des Monats August 2016

Seit der Auflage des IP White Fonds vor einem Jahr geht der Kurs des Mischfonds nur in eine Richtung: Aufwärts. Während des Chinas Crash Ende 2015 und der folgenden Marktkorrektur konnte der IP White Fonds sogar noch Gewinne einfahren. Auch der miserable Börsenstart 2016 konnte dem Fonds nichts anhaben.

Das Fondsmanagement des IP White Fonds bei der Fondsgesellschaft Inter-Portfolio Verwaltungsgesellschaft S.A. hält unter Betrachtung der Risiken um China und den USA die Gewinneinschätzungen für viele Unternehmen zu optimistisch. Daher werden Titel ausfindig gemacht, die ein attraktives Verhältnis zwischen Chancen und Risiken besitzen. Die positive Entwicklung des Fonds ist auf die geringe Korrelation der Wertpapiere im Fonds mit dem Gesamtmarkt zurückzuführen. Positionen werden nur bei überschaubaren Risiken eingegangen und Titel mit zu optimistischen Bewertungen nicht ins Portfolio aufgenommen. Bei der Suche nach neuen Aktien wird primär nach Sondersituationen selektiert, die hohe marktunabhängige Renditen ermöglichen und somit in das Raster des Fondsmanagement passen.

Die Wertentwicklung des IP White Fonds der knapp letzten zwei Jahre zeigt die folgende Grafik:

IP FONDS-IP WHITE

Der IP White Fonds ist ein flexibler Mischfonds mit konservativer Ausrichtung, der unabhängig von einer Benchmark investiert. Er investiert primär in europäische Aktien und Anleihen mit Schwerpunkt in Deutschland und nutzt die Cash-Position zur Sicherstellung von Opportunitäten und reduziert damit gleichzeitig die Volatilität. Der Fonds ist stets gegenüber größeren Marktschwankungen abgesichert, mit überwiegend Optionen und Futures auf den DAX und EuroStoxx50. Das Konzept priorisiert die Reduzierung von Risiken, Volatilität und Drawdowns.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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Dienstag, 11. Oktober 2016

Anlagekommentar August 2016 - Anlagemärkte kommen mit dem Gegenwind gut zurecht

Die Einflüsse von außen sind derzeit vielseitig und dennoch zeigen sich die internationalen Kapitalmärkte wohlgestimmt. Der Brexit, Terror und die italienische Bankenkrise haben weniger Auswirkung gezeigt als befürchtet. Hingegen stehen die Finanzinstitute Europas unter enormen Druck und spüren die Folgen einer zu geringen Eigenkapitalausstattung, befürchtet hoher Kreditausfälle und aufgrund der Niedrigzinsen eine schwache Ertragsaussicht bei Aktien. Ein drastischer Einbruch der Aktienkurse und einer Bilanz von circa 32 Billionen Euro in Zusammenrechnung aller Banken lässt die Risiken in der Branche kaum noch beherrschen. Bisher haben vor allem Bankaktionäre hohe Kapitalverluste hinnehmen müssen, doch auch eine Auswirkung auf den restlichen Aktienmarkt ist nicht ausgeschlossen. Das systematische Risiko wird durch die EZB refinanziert und somit vom Steuerzahler getragen. Die Finanzmärkte bauen nach aktuellen Prognosen immer stärker auf eine Unterstützung der Währungshüter und hoffen auf Hilfestellung im Falle einer drohenden Krise.

Neue Höchstwerte bei Aktien erkennbar
Nach wie vor werden die Aktienmärkte durch die expansive Geldpolitik unterstützt und es zeigen sich gerade bei Indizes neue Höchstwerte. Im Blick auf den sämigen Geschäftsverlauf der Unternehmen sind diese Höchstwerte aber nicht gerechtfertigt. Die Profite der S&P-500 Gesellschaften zeigen sich seit 4 Quartalen mit rückläufiger Performance und dennoch liegt die Erwartung für die kommenden Wochen auf einem positiven Umfeld auf den Aktienmärkten. Die Geldmenge steigt an, die US-Notenbank nimmt keine Zinserhöhung vor und das japanische Konjunkturpaket kann sich mit einer Performance von 5,5 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt ebenfalls sehen lassen. Die Marktreaktion auf den Brexit und den Terror in Euroland scheinen abgelegt, wohingegen sich Wachstum auf Kredit anscheinend als neue Strategie zeigt. Die Markterholung in China scheint ebenfalls zu funktionieren und wenn Sie die Summe dieser Faktoren betrachten, erkennen Sie den ausbleibenden befürchteten Einbruch der Aktienmärkte in den Sommermonaten.

DAX Entwicklung

Rentenmärkte zeigen sich mit negativer Performance
Ganz spurlos verlief der Eingriff der Notenbanken allerdings nicht. Die internationalen Rentenmärkte kämpfen mit den grotesken Auswirkungen und schreiben Negativ-Renditen. Laut einiger Berechnungen präsentieren sich rund 30 Prozent der global ausstehenden Anleihen mit negativer Rendite. In Gegenüberstellung zum Jahresanfang 2014 ist das ein enormer Einschnitt, lagen die Renditen zu diesem Zeitpunkt bei Null. Es ist davon auszugehen, dass die Kaufprogramme der Bank of Japan und der EZB sowie weiteren Notenbanken für eine Verstärkung der Problematik sorgen und die Auswirkungen verschlimmern. Fraglich ist, inwieweit die Entwicklung noch tatenlos beobachtet oder durch erneute Handlungen negativ beeinflusst wird. Von einer Erholung und einem spürbaren Renditeanstieg kann auf den Rentenmärkten aktuell jedenfalls keine Rede sein.

Ausblick:
Im Einklang mit üblichen saisonalen Mustern, waren die Aktienerträge im Juni negativ und im Juli positiv. Trotz einer leichten positiven fundamentalen Entwicklungen sollte der Aktienbereich neutral und nicht übergewichtet werden, da der August und September oft negative Kursmonate sind und auch ein Referendum in Italien ansteht. Ohne einen deutlichen positiven Trend bleiben die Kurse von Risikoanlagen, insbesondere von Aktien, primär von veränderten Risikowahrnehmungen geprägt. Rückschläge wegen einem negativen Ergebnis vom Verfassungsreferendumsentscheid in Italien im Oktober sind möglich. Auslöser oder Hinweise in den Daten, insbesondere einer Rezession in den USA oder einer harte Landung in China, sind im Moment nicht auszumachen. Mit einem monatlichen Sparplan ist man derzeit gut beraten, um eventuelle Schwankungen zu kompensieren.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Donnerstag, 29. September 2016

Der Durchschnittskosteneffekt

An den Börsen geht es ständig auf und ab. Den optimalen Zeitpunkt für seine Geldanlage zu erwischen ist nahezu unmöglich. Abhilfe schafft hier der der Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effekt). Anstatt bei einer Einmalanlage den vollen Betrag zu investieren, wird dieser über mehrere Perioden aufgeteilt. In Zeiten hoher Unsicherheiten stellen sich Anleger immer wieder die Frage, ob der aktuelle Zeitpunkt sinnvoll für ein Neuinvestment ist, oder ob es besser ist zu warten. Die Frage eindeutig zu beantworten ist nahezu unmöglich.

Helfen kann hier der sogenannte Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effect, abgekürzt CAE)
Die Strategie ist, dass eine Einmalanlage nicht in voller Höhe sofort investiert wird, sondern über einen bestimmten Zeitraum verteilt. Das anzulegende Kapital wird also zunächst risikolos geparkt und es wird – beispielsweise über einen Zeitraum von zehn Monaten – in die eigentlichen Anlagefonds umgeschichtet. Der Effekt für den Anleger ist, dass er gleich doppelt profitieren kann. Er umgeht die schwierige Entscheidung zum richtigen Einstiegszeitpunkt und er bezahlt Dank des Durchschnittseffektes weniger für die Fondsanteile und erzielt so am Ende eine höhere Rendite.

Durchschnittskaufmethode

Durchschnittskosteneffekt reduziert den Kaufpreis
Doch wie funktioniert dieser Effekt genau? Das Prinzip ist einleuchtend: Kaufen Anleger auch bei fallenden Kursen Fondsanteile, so erhalten sie für ihren monatlichen Sparbetrag mehr Anteile. Bei hohen Kursen werden weniger Anteile gekauft. Die durchschnittlichen Kosten pro Fondsanteil liegen insgesamt unter dem durchschnittlichen Kurs der Fondsanteile während der Sparphase.

Beispiel:
Ein Anleger investiert monatlich 100,- Euro in einen Fonds. Der Kurs variiert zwischen 5,- und 20,- EUR. Nach sieben Perioden hat er insgesamt 73,3 Fondsanteile gekauft.

Cost Average Effect Methode

Der durchschnittliche Kurs liegt in diesem Beispiel bei 10,71 EUR. Der Durchschnittskosteneffekt führt jedoch dazu, dass der Anleger tatsächlich einen durchschnittlichen Kaufpreis von lediglich 9,55 hatte, was sich positiv auf die Rendite auswirkt.

Fazit:
Den optimalen Einstiegszeitpunkt bei der Geldanlage zu finden ist nicht möglich. Eine sinnvolle Strategie besteht darin, die Anlagesumme über einen bestimmten Zeitraum zu strecken. Damit umgeht der Anleger die Problematik des richtigen Einstiegszeitpunktes und profitiert gleichzeitig von dem Durchschnittskosteneffekt.

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Montag, 26. September 2016

Renditen durch Unternehmensübernahmen

Am Aktienmarkt investieren und trotzdem stabile Renditen erzielen – gerade in Märkten mit hohen Schwankungen und niedrigen Zinsen kaum vorstellbar. Doch mit alternativen Anlagestrategien bieten sich Anlegern neue Möglichkeiten des Investierens an. Eine solche Möglichkeit ist die sogenannte Merger Arbitrage Strategie.

Das Problem ist bekannt
Stark schwankende Aktienmärkte und nur geringste Zinsen machen Anlegern das Leben schwer. Alternative Anlagestrategien bieten hier die Möglichkeit, die traditionelle Portfoliozusammensetzung zu bereichern, denn sie verfolgen andere Ansätze. Anstatt dem Erfolg bzw. Misserfolg einer Anlageklasse ausgeliefert zu sein, verfolgen sie das Ziel einer vom Markt unabhängigen Rendite. Ein Beispiel ist die Merger Arbitrage Strategie, die sich auf Unternehmensübernahmen fokussiert. Soll ein Unternehmen durch ein anderes übernommen werden, so steigt sein Aktienkurs aufgrund des Übernahmeangebotes.

Beispiel: Wer am 18. Mai 2016 die Finanznachrichten verfolgte und gleichzeitig Besitzer von Kuka Aktien war, hatte allen Grund zur Freude: Innerhalb kürzester Zeit schnellte der Kurs der Kuka Aktie um über 20% nach oben. Der Grund lag in der Übernahmeofferte des chinesischen Haushaltswarenherstellers Midea.

Beispielhafter Kursverlauf einer Aktie bei einem Übernahmeangebot

Übernahmekandidaten bieten oft eine Erfolgsprämie
Hier setzen Merger Arbitrage Fonds an, wobei es zwei Varianten gibt. Einige Investieren schon frühzeitig in mögliche Übernahmekandidaten. Andere legen mehr Wert auf Sicherheit und investieren erst bei Vorliegen eines Übernahmeangebotes, da es hier eine Besonderheit gibt: Der Aktienkurs des Übernahmekandidaten steigt nicht ganz bis zur Höhe des Angebotes, da nicht sicher ist, ob die notwendige Mehrheit der Aktionäre zustimmt. Die Differenz wird als „Arbitrage Spread“ bezeichnet. Kommt die Mehrheit zustande, schließt sich die Lücke und der Fonds vereinnahmt diese Erfolgsprämie.

Die zweite Strategie hat insofern ihren Charme, als dass sie weniger riskant ist. Denn bei Vorliegen eines Angebotes kommt es mehrheitlich auch tatsächlich zu einer Übernahme und somit zu einer Vereinnahmung des Spreads, also der noch fehlenden Differenz zum Übernahmeangebot. Die Vorteile für den Anleger liegen damit auf der Hand. Durch diese spezielle Merger Arbitrage Strategie ist es möglich, durch eine Aktienanlage eine Erfolgsprämie von 2% bis 5% p.a. (vor Kosten) zu realisieren.

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Mittwoch, 21. September 2016

Anlagekommentar Juli 2016 - Der Brexit kommt - welche Auswirkungen hat dies auf dem Finanzmarkt?

Der 23. Juni 2016 hat die Europäische Union (EU) vor eine Herausforderung gestellt. Mehrheitlich haben sich die Briten gegen die EU entschieden und sich für einen Austritt ausgesprochen. Kapitalmarktteilnehmer und Wettbüros hatten mit einem Verbleib Großbritanniens in der EU gerechnet, wodurch die Reaktion enorm war. Sowohl das britische Pfund wie die Aktienmärkte brachen vorübergehend ein und sichere Häfen, zum Beispiel Gold oder deutsche und amerikanische Bundesanleihen erlebten einen unaufhaltsamen Boom. Es bleibt abzuwarten, wie andere Industrieländer reagieren und wie sich deren Unzufriedenheit im Bezug auf die EU auf das einzelne Land und die Finanzwirtschaft auswirken wird.

Europa verliert an Bedeutung bei internationale Investoren
Der Euroraum lässt viele Menschen als Verlierer zurück. Die Massenarbeitslosigkeit und Stagnierung der Volkswirtschaften in Südeuropa sind nicht von der Hand zu weisen. Die Schuldenpyramide wird von der EZB stabilisiert, in dem schwache Schuldner über die Notenpresse finanziert werden. Der Zinssatz befindet sich unter Null und auch wenn der juristische Rahmen fehlt, handelt es sich um eine faktische Transferunion. Es besteht die Gefahr, dass das internationale Kapital aus dem Euroraum abgezogen wird. Warum? Weil die schwer kalkulierbaren politischen Unwägbarkeiten keine finanzielle Sicherheit ermöglichen und bei Anlegern daher auf wenig Interesse stoßen.

DAX Entwicklung

Britische Unternehmen profitieren derzeit auf den Aktienmärkten
Das Referendum hat die internationalen Aktienmärkte vorübergehend in eine Schockstarre mit sinkender Performance versetzt. Dabei verloren die britischen Aktien weitaus weniger an Wert, als es bei Aktien vom europäischen Festland der Fall war. Das schwache Pfund stützt die Volkswirtschaft mittelfristig, zumal die Firmen im FTSE Index rund 70 Prozent ihrer Gewinne im ausländischen Territorium erwirtschaften. Wer aktuell in britische Aktien investieren möchte, sollte sich auf Unternehmen mit einem hohen Exportanteil berufen. Es gibt nicht nur eine negative Beeinflussung, sondern eine Vielfalt unterschiedlicher Faktoren, die für ein schwankungsreiches zweites Halbjahr sorgen. Darin enthalten sind neben verschiedenen Faktoren die fehlende Phantasie im Gewinnwachstum, die Unruhen durch die politische Performance innerhalb der EU, potenzielle Gewinnwarnungen durch geopolitische Belastungen.

Anleihenmärkte warten mit sinkenden Renditen auf
Das Thema Zinserhöhung ist bei der US Notenbank nun endgültig abgeschlossen, sodass sich die Erwartungen für die globalen Anleihemärkte nicht verändern. Staatsanleihen mit US-amerikanischem Background sind weiter der sichere Hafen, wodurch die Renditen nicht steigen und weiter geringfügig ausfallen werden. In Europa herrscht Unsicherheit auf den Finanzmärkten, sodass deutsche Bundesanleihen zwar gefragt sind, aber weitere Tiefpunkte in der Rendite mit sich bringen können. Expansive Maßnahmen seitens der Notenbanken werden sich verstärken. Dies geht unter anderem aus der Ankündigung der Bank of England und der Schweizer Notenbank hervor. Auch die europäische Notenbank wird alles tun, um die südeuropäischen Anleihemärkte zu stützen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Donnerstag, 15. September 2016

Fondsidee des Monats Juli 2016

Abitrage ist in der Wirtschaft als risikoloses Ausnutzen von Preisunterschieden bekannt. Zur Gewinnmitnahme werden in der Theorie zwei verschieden Orte mit verschiedenen Preisen angenommen. In Realität ist eine risikolose Gewinnmitnahme durch Preisunterschiede zunehmend schwer zu finden, was der hohen Markttransparenz sowie dem elektronischen Handel zuschulden kommt. Jedoch können Preisineffizienzen bei Unternehmenstransaktionen ausgenutzt werden.

Der Allianz Merger Abitrage Strategy Fonds von der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) hat sich genau auf diese Ineffizienzen bei Übernahmen, Verschmelzungen und sonstigen Unternehmenstransaktionen spezialisiert. Das Management kann sich so Short und Long über Aktien sowie Derivate im Zielunternehmen positionieren. Die Engagements können weltweit ausgerichtet sein und werden gegen Währungsrisiken abgesichert. Die Rendite sowie Risiko stehen auch hier in einem klaren Zusammenhang, jedoch werden die Risiken durch Mechanismen begrenzt.

Die Wertentwicklung des Allianz Merger Abitrage Strategy Fonds der letzten sieben Jahre zeigt die folgende Grafik:

Allianz Merger Abitrage Strategy Fonds

Der Fonds soll Preisineffizienzen am Aktienmarkt ausnutzen, die sich im Zuge von Übernahmen, Verschmelzungen und sonstigen Unternehmenstransaktionen ergeben. So weicht je nach Wahrscheinlichkeit einer Transaktion der Börsenkurs des Zielunternehmens vom gebotenen Übernahmekurs ab. Zur Ausnutzung der Preisdifferenz (Transaktionsrisikoprämie) kann sich der Fonds über Aktien oder Aktienderivate (z.B. Optionen und Futures) im Zielunternehmen engagieren. Erfolgt eine Übernahme mittels Aktientausch, kann der Fonds über Derivate zusätzlich eine Short-Position in Aktien des übernehmenden Unternehmens eingehen. Das Netto-Engagement aus Long- und Short-Positionen schwankt, soll aber im Regelfall 100 % des Fondsvermögens nicht überschreiten. Die Strategie ist weltweit (inkl. Schwellenländer) ausgerichtet. Über 10 % des Fondsvermögens hinausgehende Fremdwährungsrisiken müssen gegen Euro abgesichert werden. Anlageziel ist eine hohe risikobereinigte Rendite in allen Marktphasen. Gleichzeitig soll ein spezieller Risikomechanismus mögliche Verluste begrenzen.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Ohne Nachjustieren geht nichts
Einlagensicherung und Sondervermögen – Sicher ist sicher
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