Dienstag, 20. Oktober 2020

Wie die Künstliche Intelligenz (KI) unsere Ökonomie verändert, wie man sie kommerzialisiert und investierbar macht

 Die Künstliche Intelligenz wird als die Schlüsseltechnologie der Zukunft bewertet. Deshalb ist es naheliegend, dass man sich für den langfristigen Vermögensaufbau auch mit diesem Thema als Investitionsziel auseinander setzen sollte. Eine Investition in die vielversprechende Technologie bietet sich insbesondere mit Fondslösungen aus den Bereichen Digitalisierung, Robotik und Sicherheitstechnik an, da der Bezug zu KI bei Unternehmen aus diesen Segmenten am höchsten ist. Hintergrundinformationen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und welche Möglichkeiten sich für Anleger bieten, sind nachfolgend zusammengestellt.

Was ist Künstliche Intelligenz (KI)
Einer der derzeit in der Finanzwelt und den Medien am häufigsten verwendeten Begriffe ist die "Künstliche Intelligenz (KI)" beziehungsweise die englischsprachige Entsprechung "Artificial Intelligence (AI)". Es ist geradezu ein Hype um diese innovative Technologie entstanden, wobei sich Begeisterung und Weltuntergangs-Prophezeiungen die Waage halten. Warum ist die mediale Aufmerksamkeit so stark gestiegen? Und wie kann man als Anleger von Investitionen in KI profitieren?

vom Mainframe bis IoT - Internet der Dinge

Die KI holt schnell gegenüber menschlichen Fähigkeiten auf: Nachdem Computer bzw. KI den Menschen bereits vor einigen Jahren spektakulär im Schach und Go geschlagen haben, übertreffen die neuesten KI-Systeme den Menschen nun auch in der Sprach- bzw. Objekterkennung. (Quelle: Artificial Intelligence Index, Electronic Frontier Foundation, KI progress metrics). Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz steht aber vor allem in engem Zusammenhang mit der breiteren Digitalisierung unserer Wirtschaft und unserer Konsumwelt. Elektronische Geräte erzeugen gigantische Datenmengen, und dieses Wachstum der Datengenerierung beschleunigt sich noch. Die Menge der erzeugten Daten pro Jahr wächst exponentiell und könnte bis 2025 sage und schreibe 163 ZB (Zettabytes, wobei 1 ZB = 1 Billion Gigabyte sind) erreichen, gegenüber 12 ZB im Jahr 2015 (Quelle: IDC). Beispielsweise wird ein autonomes Fahrzeug alleine täglich rund 4.000 GB Daten produzieren. (Quelle: BofA ML, Data Capital).

Der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) befindet sich erst am Anfang
Überraschend ist, dass die meisten dieser generierten Daten noch nicht strukturiert oder von Unternehmen analysiert und genutzt werden. Im Jahr 2015 waren lediglich 9 Prozent der generierten Daten strukturiert, bis 2025 soll der Wert auf rund ein Drittel ansteigen. Wirtschaftlich betrachtet kann es jedoch sehr sinnvoll sein, diese Daten zu strukturieren, da sie relevante Informationen über Verbraucherpräferenzen, Konsummuster, Gesundheitszustand einer bestimmten Bevölkerung, Möglichkeiten zur Optimierung von Produktionsprozessen usw. enthalten. Um aus dieser enormen Masse von Daten "Big Data" die relevanten Informationen zu extrahieren, bedarf es daher einer neuen Generation leistungsfähiger intelligenter Anwendungen.

Die Künstliche Intelligenz (KI) wird dabei den Weg zur Strukturierung und Analyse dieses riesigen Datensatzes weisen. Bald wird KI gewisse Tätigkeiten, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern, durch Computer ersetzen und damit in viel kürzerer Zeit viel mehr erreichen können. Unterstützt wird dieser Trend durch Investitionen digitaler Unternehmen, die heute Maschinen-Lernsysteme "Machine Learning" als eine wichtige Quelle für zukünftiges Wachstum sehen. Der KI-Markt ist schon jetzt groß. Aber gemäß Prognosen dürfte er noch sehr viel größer werden. Schätzungen zufolge wird er von etwa 9 Mrd. USD im Jahr 2018 auf jährlich etwa 120 Mrd. USD im Jahr 2025 wachsen. Derzeit spielen die USA und China eine führende Rolle, wobei der Großteil der Investitionen aus den Bereichen Hightech, Telekommunikation und Finanzdienstleistungen dieser Länder stammt.

Nutzungsbereiche Künstliche Intelligenz (KI)

Als Anleger sollte man die Bereiche Hardware und Software rund um die Künstliche Intelligenz (KI) im Blick haben
Technologieriesen wie Alphabet oder Baidu gaben 2016 zwischen 20 und 30 Milliarden Dollar für KI aus, davon 90 Prozent für Forschung und 10 Prozent für KI-Akquisitionen (Quelle: McKinsey, AI, The next digital frontier). Für die Weltwirtschaft könnte das ein zusätzliches Wachstum von Billionen von US-Dollar bedeuten, sowohl durch eine erhöhte Produktivität als auch durch einen Anstieg des Konsums, wenn die Verbraucher wieder mehr Geld für neue oder verbesserte Waren und Dienstleistungen ausgeben. Nach Ansicht des Beratungsunternehmens PwC (Sizing the Price, Juli 2017) könnte künstliche Intelligenz bis 2030 bis zu 15,7 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beisteuern, was einem Anteil von 14 Prozent des globalen BIP entspricht. Die Branchen, die bis 2030 am meisten von den Konsumauswirkungen profitieren sollten sind u.a. Gesundheitswesen (Pandemieerkennung, bildgebende Diagnostik), Automobile (autonomes Fahren) und Finanzdienstleistungen (Betrugserkennung, Kreditanträge, Backoffice-Prozessautomatisierung). Für Anleger gibt es zwei große Wirtschaftsbereiche, um an dem erwarteten langfristigen Wachstum der führenden Unternehmen mit signifikantem KI- Bezug zu profitieren: Hardware und Software.

Im Bereich Hardware sind Halbleiterproduzenten und -zulieferer ein aussichtsreicher Markt. Deep Learning, also das tiefgehende Lernen, erfordert in der Regel eine hohe Rechenleistung. Daraus ergibt sich eine Nachfrage nach leistungsfähigen Grafikprozessoren (GPUs), die Parallelverarbeitung unterstützen und den Computern so die Analyse und Nutzung großer Datenmengen möglichst schnell und kostengünstig ermöglichen.
Fahrerlose Autos müssen zum Beispiel noch viel lernen: sowohl in Bezug auf ihr direktes Umfeld als auch darüber, wie sie auf verschiedene Situationen reagieren sollen. Um dem besser gerecht zu werden, steigerte Tesla dank neuer GPUs kürzlich die Rechenleistung seiner Autopilot-Systeme um das 40-fache(!). Basierend auf unseren Gesprächen mit Schlüsselakteuren in der Halbleiterbranche könnten unseres Erachtens insgesamt rund 25 Prozent der gesamten Halbleiternachfrage bis zum Jahr 2020 auf KI zurückgehen, verglichen mit 10 bis 15 Prozent heute.

Im Softwarebereich schreitet die KI-gesteuerte Transformation wohl noch schneller voran. KI dringt in nahezu alle Bereiche vor: Über die nächsten Jahre wird jede App, jede Softwareanwendung und jede Dienstleistung mehr oder weniger stark ausgeprägte KI-Komponenten beinhalten. Das Analysehaus Gartner erwartet, dass bis 2021 40 Prozent aller neuen Unternehmenssoftware-Anwendungen die von Dienstleistern implementiert werden, KI-Technologien einsetzen. Wir glauben, dass digitale Software-Unternehmen am meisten von der KI-Ära profitieren werden, da sie sowohl wiederkehrende Einnahmen aus Abonnements als auch aus neuen Produkten erzielen können. Halbleiter-Unternehmen werden dagegen vor allem Nutznießer eines Zyklus mit einmaligen Anschaffungen sein. Unternehmen wie Alphabet, Facebook, Baidu, Salesforce.com oder Medidata Solutions haben in ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern Zugang zu umfangreichen Konsumenten- und Unternehmensdaten und können ihren Kunden auf der Grundlage von KI Mehrwertdienstleistungen anbieten.

Investition in viel KI-Technologie
Für den Anleger bedeutet dies, dass er in diese viel versprechenden Technologien investieren kann, dies aber "indirekt" über führende Software- und Hardwarehersteller erfolgen muss. Es gibt aktuell noch keine "reinen KI-Unternehmen", die man an der Börse erwerben könnte. Dabei sollte man als Anleger jedoch auch stets beachten, dass sich der technologische Wandel immer schneller vollzieht und heute führende Unternehmen ohne kluge Investitionen und Innovationen morgen schon durch neue, innovativere Firmen mit neuen, besseren Lösungen und Dienstleistungen vom Markt verdrängt werden könnten. Aus Rendite- Risiko-Überlegungen eignen sich daher insbesondere Fondslösungen aus den Bereichen Digitalisierung, Robotik und Sicherheitstechnik, da der Bezug zu KI bei Unternehmen aus diesen Segmenten zumeist am höchsten ist.

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Donnerstag, 15. Oktober 2020

Anlagekommentar August 2020 – Gold, Silber und Industriemetalle auf Höhenflug

 In unsicheren Zeiten schneidet Gold oft überdurchschnittlich gut ab, auch wenn positive Renditen in einer Krise natürlich nicht gesichert sind. Die derzeitigen hauptsächlichen Käufer von Gold sind Finanzinvestoren, wobei ETFs (Exchange Traded Funds) und ETCs (Exchange Traded Commodities) in den letzten Monaten sehr starke Zuflüsse verzeichnen konnten. Die Korrelation zwischen dem Goldpreis und den ETF-Goldbeständen ist tatsächlich sehr hoch. Während Goldminen-Unternehmen in den letzten Jahren im Durchschnitt wenig in neue Reserven investiert haben, dürften aufgrund der aktuell hohen Goldpreise mit soliden Cashflows die Investitionstätigkeit fördern. Gold bietet sich als guter Diversifikator in größeren Portfolios an und kann sich stabilisierend bei einem hohem Aktienanteil auswirken.

Entwicklung der Anlagemärkte
Die meisten wichtigen Aktienmärkte blieben im Aufwärtsmodus. Der S&P 500 Index stieg um 7,0 Prozent, die Technologie-Indizes NASDAQ 100 Index legte um 11,1 Prozent zu und der NASDAQ Composite Index markierte sogar neue Allzeithochs. Auch an den europäischen Märkten ging es aufwärts . So konnte der DAX Index um 5,1 zulegen der Eurostoxx 50 Index schaffte 3,1 Prozent Zuwachs und der britische FTSE100 immerhin noch 1,1 Prozent. Auch in Asien schien wieder die Sonne, was beim NIKKEI 225 Index mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent und beim SSE Composite Index mit 2,7 Prozent zu Buche schlagen konnte. Auch der weltweite MSCI World (EUR) konnte sich um 5,3 Prozent steigern.

DAX Entwicklung

Dagegen konnten an den Anleihemärkten die Kursgewinne dominieren. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe sank um 0,07 Prozent, die entsprechende Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe in den USA fiel um 0,13 Prozent. Bei den Unternehmensanleihen kam es durch die fortlaufende Einengung der Kreditaufschläge zu zusätzliche Kursavancen. Die anhaltende Dollarschwäche sorgte bei Gold für eine große Nachfrage. Mit einem Plus von fast 11 Prozent stieg der Preis für die Feinunze Gold auf 1.975 US-Dollar auf ein neues Allzeithoch. Noch stärker ging es mit Silber aufwärts. Der Silberpreis sprang um fast 34 Prozent nach oben. Im Zuge der positiven chinesischen Konjunkturdaten befreiten sich die Industriemetallpreise aus ihrer Lethargie und verzeichneten ebenfalls deutliche Preisaufschläge.

China: Für aktive Anleger bieten sich viele Chancen
Trotz Corona-Pandemie und Handelsstreit befindet sich China auf einem guten Weg, um bis zum Jahr 2030 zur größten Volkswirtschaft der Welt aufzusteigen. Dies wird die Situation an den Finanzmärkten im kommenden Jahrzehnt grundlegend verändern. China erholt sich von der Coronavirus-Pandemie schneller als andere Volkswirtschaften. Davon werden auch die chinesischen Nachbarländer profitieren, denn es gibt starke Verflechtungen zwischen den asiatischen Ländern. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, um sich für die daraus entstehenden Chancen in Stellung zu bringen.

Die bisher vom Export getragene chinesische Wirtschaft konzentriert sich inzwischen zunehmend auf Technologiesektoren mit höherer Wertschöpfung. Zudem entwickelt sich die wachsende Mittelschicht zum Wachstumsmotor durch den Binnenmarktkonsum. Auch wenn Investitionen in China durchaus Risiken bergen und nicht unumstritten sind, ist das Land fundamental betrachtet aus drei Gründen eine sehr attraktive Anlageregion:

    1. China hat seine Märkte für ausländische Investitionen geöffnet
    2. China bietet den Anlegern attraktive Wachstumsbeispiele
    3. China verfolgt eine Strategie, um bis 2030 zur größten Volkswirtschaft der Welt zu werden

Die Wirtschaft in China verändert sich. Das Land, welches einst als „Werkbank der Welt“ galt, konzentriert sich inzwischen stärker auf Güter und Dienstleistungen mit höherer Wertschöpfung. Durch die Initiative „Made in China 2025“ wurde die inländische Produktion in den Bereichen wie Biotechnologie, Automobilindustrie und Halbleiter gesteigert, wodurch die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern verringert wurde. Man denke nur an Bann von Donald Trump gegen den Technologiekonzern Huawei und der Auflage, dass Google bei neuen Produkten nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten darf. Das chinesische Unternehmen hat sich genau darauf vorbereitet und das „Huawei OS“ in der Hinterhand. So wird das außenpolitische Motto "America first" von Donald Trump eher zum Bumerang für amerikanische Unternehmen. Dieses Beispiel zeigt, wie flexibel und dynamisch chinesische Unternehmen mittlerweile sind.

BIP Wachstum China

Andere Sektoren mit hoher Wertschöpfung, u.a. der Tourismus, haben derweil von umfassenden Veränderungen in der chinesischen Gesellschaft profitiert. Eine neue Mittelschicht entsteht. Sie hat das Wachstum des Landes vor Ausbruch der Coronakrise getragen und sollte auch zur Wiederbelebung der Konjunktur nach dem Virusausbruch beitragen und Chinas Wandel von einem exportabhängigen zu einem stärker vom inländischen Konsum gestützten Wirtschaftsmodell vorantreiben. China hat sein Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den vergangenen 12 Jahren bis zum Jahr 2020 verdoppelt und die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate lag dabei bei 7 Prozent. Bereits vor der Corona-Pandemie schien eine Verlangsamung dieses Wachstums unvermeidlich, zumal im Land seit der globalen Finanzkrise rasch Schulden angehäuft wurden und die Regierung das weitere Kreditwachstum ohnehin begrenzen wollte. Durch das Coronavirus wurde diese Herausforderungen noch verschärft. So ging im April 2020 das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum ersten Mal seit über 40 Jahren um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Vor dem Hintergrund des anhaltend angespannten Verhältnisses zu den USA hat China zudem zum ersten Mal seit 30 Jahren kein Wachstumsziel für das Jahr 2020 festgelegt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat zwar seine Wachstumsprognose für China deutlich auf 1,2 Prozent im Jahr 2020 heruntergefahren, allerdings dürften die meisten anderen großen Volkswirtschaften wegen der Corona-Pandemie stärker schrumpfen. So wird z.B. für die USA eine Kontraktion um 5,9 Prozent erwartet. Sieht man einmal vom Coronavirus und dessen wirtschaftlichen Auswirkungen ab, so befinden wir uns noch in einer relativ frühen Phase in der langfristigen Entwicklung der chinesischen Kapitalmärkte.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Hauptsächlich die Kurse von Aktien und etwas weniger ausgeprägt jene von Unternehmensanleihen haben sich in den letzten Monaten als Folge von zusehends weniger negativen fundamentalen Entwicklungen und reduzierten Unsicherheiten deutlich erholt. Deshalb haben sich viele Aktienbörsen von den zuvor erlittenen Einbrüchen mittlerweile fast gänzlich erholt. Allerdings bleibt die Corona-Pandemie das weiterhin bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Die unlängst gestiegenen Spannungen zwischen den USA und China dürften dürften wohl hauptsächlich den anstehenden US-Wahlen geschuldet sein und die Wirtschaftsentwicklung kaum beeinflussen. Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft auch mittelfristig aus strukturellen Gründen nur verhalten wachsen wird und die Corona-Pandemie noch nicht überwunden ist, sollte man unverändert einen klaren Fokus auf Qualitätsanlagen legen. Da die Zinssätze und Anleiherenditen in den wichtigsten Volkswirtschaften über einen längeren Zeitraum nahe ihrer Rekordtiefs bleiben dürften, gewinnen Aktien von Unternehmen mit einer soliden Dividendenhistorie weiter an Attraktivität.

Trotz einer möglicherweise hohen Marktvolatilität in den kommenden Monaten, sollte man sich als Anleger zunehmend auf eine weitgehende Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität in den kommenden 12-24 Monaten einstellen. Zu berücksichtigen gilt auch, dass sich die relevanten Stellen, wie Regierungen, Gesundheitssysteme, Einzelpersonen und Unternehmen seit Monaten viel dazu gelernt haben, mit der Situation umzugehen. Daher sollte eine Anlagestrategie defensiv gestaltet sein. Gleichzeitig ergeben sich aber besonders bei Aktien auch Chancen für mittelfristig und langfristig agierende Anleger. In der aktuellen Phase sind Unternehmen zu bevorzugen, die sich bisher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt haben, eine solide Bilanz aufweisen.

Weiterhin sorgen dennoch Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

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Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:

      • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
      • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
      • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
      • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Donnerstag, 8. Oktober 2020

Wie hängt die Erderwärmung mit Geldanlagen zusammen

Die Erderwärmung schreitet voran. Auf der Klimakonferenz 2015 in Paris wurde verbindlich festgelegt, dass die Grenze bei 2 Grad Celsius liegt. Schon heute gibt es erfolgreiche Unternehmen, die Ihre CO2-Emissionen soweit reduziert haben, dass deren anteiliger Beitrag zur Erderwärmung bei lediglich 1,5 Grad liegt. Eins haben diese Unternehmen gemeinsam: Sie zeichnen sich durch hohe Innovation und daraus resultierende positive Auswirkungen auf ihre Börsenkurse aus.

Theorie und Praxis bei Umsetzung der Grenzwertereichung
Steigt die Erdtemperatur um mehr als zwei Grad, drohen unumkehrbare Folgen für unseren Planeten. Wie bei einem Dominospiel drohen sogenannte Kippeffekte die Spirale noch weiter zu beschleunigen. Experten verlangen daher ein radikales Umdenken. Unternehmen müssen ihre Produktion soweit optimieren, dass ihr Beitrag zur globalen Erderwärmung unter den geforderten zwei Grad liegt. Soweit die Theorie. Ein Blick auf den repräsentativen, globalen Index von MSCI zeigt jedoch das Dilemma. Der von ihnen im Durchschnitt produzierte CO2-Fußabdruck führt zu einem Anstieg der mittleren Erdtemperatur um 3,6 Grad, sofern nichts unternommen wird. Damit sind die großen Player im Markt noch weit von den gesetzten Zielen entfernt. Es gibt aber schon heute Lichtblicke. Einige Unternehmen haben ihre Produktionsprozesse soweit optimiert, dass ihr Beitrag zur Erderwärmung sogar lediglich bei 1,5 Grad liegt. Diese Unternehmen liefern nicht nur zum Klima einen positiven Beitrag, sondern schreiben auch an der Börse eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Die Erde erwärmt sich

Unternehmensbeispiele die schon jetzt den Grenzwert einhalten
Ein solches Unternehmen ist der kalifornische Technologieriese Apple. Seine Produktionsprozesse sind so optimiert, dass der anteilige Betrag zur Erderwärmung bei 1,5 Grad liegt. Das Unternehmen legt schon seit Jahren großen Wert auf die Reduktion seines CO2-Fußabdruckes. Ein weiteres Beispiel ist der französische Software-Entwickler Dassault Systemes. Sein anteiliger Beitrag liegt bei niedrigen 1,2 Grad. Und bei den DAX-Werten? Nach Angaben der Ratingagentur „right. based on science“ werden nur neun Unternehmen die Zielmarken unterschreiten. Dazu gehören beispielsweise SAP, Bayer oder Merck. Schon jetzt zeigt sich: Mittel- bis langfristig werden die Emissionen von CO2 immer teurer, weshalb nachhaltige Unternehmen deutlich im Vorteil sind. Und die Anleger? Sie können über Investmentfonds profitieren. Solche Fonds selektieren jene Unternehmen, die durch ihren sehr geringen Beitrag zur Klimaerwärmung einen kompetitiven Vorteil haben und somit überdurchschnittliche Kurszuwächse erwarten lassen.

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