Freitag, 28. Februar 2020

Anlagekommentar Dezember 2019 - An den Aktienmärkten herrschte zum Jahresende 2019 Feierlaune

Die letzten Wochen des Jahres 2019 zeigten Anzeichen für eine gewisse, allerdings noch nicht wirklich überzeugende Stabilisierung der globalen Industriedynamik. Eine erste zaghafte Erholung der Frühindikatoren, welche auf ein baldiges Ende der globalen industriellen Rezession hinweisen. Auch der anhaltende Optimismus über einen kleinen Handelsdeal zwischen den USA und China sorgte an den etablierten Aktienmärkten für Jahreshochs. Auch klaren Verhältnisse nach der Wahl in Großbritannien sorgen für Optimismus, so dass nun endlich auf einen geordneten Brexit hin gearbeitet werden kann und die bisherige britische innenpolitische Hängepartie vorbei ist. Das Börsenjahr 2019 wird als eines der besten in die jüngere Geschichte eingehen. Denn mehr als 20 Prozent Jahresperformance an den meisten wichtigen Weltbörsen wird nicht so oft gesehen.

Entwicklung der Anlagemärkte
Die gute Stimmung an den Börsen sorgte dafür, dass die amerikanischen Indizes neue Rekordstände markieren konnten. So konnte der Dow Jones Industrial Average Index erstmals in der Börsengeschichte auf über 28.000 Punkte steigen. Auch bei den kleineren Titeln ging der Aufschwung nicht vorbei, so dass der S&P 500 Index um 3,4 Prozent anzog, der Russell 3000 Index der 3.000 größten börsennotierten US-Unternehmen stieg um 3,8 Prozent und erreichte auch ein neues Rekordhoch. Beim technologielastigen NASDAQ Composite Index ging es sogar 4,5 Prozent aufwärts. Geprägt war der Handel zudem von einem Favoritenwechsel, bei dem Wachstumstitel zu Lasten von Substanzwerten wieder hoch im Kurs standen. An Europas Aktienbörsen waren die Ansteige nicht ganz so hoch. Der deutsche DAX Index notierte mit 2,9 Prozent Zuwachs und der Eurostoxx50 Index konnte um 2,8 Prozent zulegen. Am chinesischen Aktienmarkt ging es nach schwachen Fundamentaldaten dagegen beim SSE Composite Index erst einmal abwärts und in Japan konnte der NIKKEI 225 Index um 1,9 Prozent zulegen.

DAX Entwicklung

An den Rentenmärkten sind die Renditen auf langlaufende Staatsanleihen angestiegen. Nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell der US-Konjunktur eine gute Verfassung attestierte, sind die Erwartungen gestiegen, dass die Federal Reserve System (Fed) den Leitzins im nächsten Jahr konstant halten wird. Bei den zehnjährigen deutschen Staatspapieren lag der Zinssatz bei -0,36 Prozent und die amerikanischen zehnjährigen Staatspapiere kamen auf eine Rendite von 1,78 Prozent.

Szenarien für die Anlagemärkte im Jahr 2020
Das Wirtschaftswachstum ist in der Regel mit positiven Börsen verbunden. Ein deutlicher Anstieg der Inflation oder Deflationsrisiken wären für die Aktienmärkte negativ, wobei man beides als wenig wahrscheinlich erachten kann. Darüber hinaus korrelieren die Börsen mit der Industriekonjunktur. Neben den wirtschaftlichen Trends beeinflussen Unsicherheiten, wie beispielsweise die US-Zollpolitik, Brexit, politische Unruhen in Hongkong oder die US-Wahlen im November nächsten Jahres die Kapitalmärkte. Prognosen von Unsicherheiten sind allerdings weit anspruchsvoller als von wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Im Basisszenario kann man von einem weiterhin verhaltenen globalen Wirtschaftswachstum und einer sich leicht erholenden Industriekonjunktur ausgehen. Vorausgesetzt ist dabei ein geordneter Brexit und keine weiteren Erhöhungen der US-Importzölle. Trotz wenig Wachstum bei den Unternehmensgewinnen spricht das Basisszenario für leicht positive Börsen. Ein positiveres Szenario, insbesondere für die europäischen Märkte, würde eine solide Erholung der Industrienachfrage zur Bedingung haben. Für negative Szenarien wären eine markante Konjunkturschwäche in China oder eine Rezession in den USA als Auslöser zu nehmen.

Politik wird weiter die Anlagemärkte regieren
Die Geldpolitik der Notenbanken bleibt expansiv und sollte die Aktienmärkte insgesamt unterstützen. Besonders die Federal Reserve System (Fed) ist in den USA aufmerksam und begleitet den Konjunkturpfad sehr genau. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist diese scharfe Beobachtung deutlich geringer ausgeprägt. Ein weiterer Zinsschritt wäre nur eine negative Überraschung, während die Zentralbank in der aktuellen Phase die unerwünschten Nebenwirkungen ihrer Politik stärker betont und damit gleichzeitig den Ruf nach fiskalischen Maßnahmen begleitet. Was aber auch immer die Europäische Zentralbank (EZB) plant: Derzeit ist Liquidität mehr als üppig vorhanden, nur der Wille deshalb mehr zu konsumieren oder zu investieren hingegen kaum. Da fällt einem das Sprichwort des ehemaligen deutschen Wirtschaftsministers Karl Schiller ein: "Man kann die Pferde zur Tränke führen, saufen müssen sie schon selbst.“ Deshalb werden uns die Negativzinsen auch noch weiter quälen.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Wenn man die wichtigsten Faktoren, welche die Risiko-Anlagen beeinflussen betrachtet, sind die Signale derzeit schon mit Warnhinweisen bestückt. Die gesamtwirtschaftlichen Daten, insbesondere die Inflation und die Arbeitsmarktdaten, liefern mittlerweile leichte Hinweise darauf, dass das Wirtschaftswachstum und der Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres 2018 neigt die Konjunktur weiter zur Schwäche, was vor allem durch das verarbeitende Gewerbe verursacht wurde. Die schwächere Industriekonjunktur ist sowohl auf branchenspezifische Faktoren, wie eine schwache Automobilnachfrage in China als auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen US-Zollpolitik zurückzuführen. Dass die wirtschaftliche Dynamik ihren Höhepunkt hinter sich hat und ein deutlicher Abschwung in Sicht sein könnte, wird durch gewisse Abschnitte der US-Zinskurve signalisiert. Deshalb legen die weiter anhaltenden handelspolitischen Unsicherheiten und die US-Zinskurve eine gewisse Vorsicht nahe.
Obwohl die Anlagemärkte zurzeit weiter durch eine möglicherweise kurz bevorstehende (Teil-) Einigung des Handelskonfliktes gestützt werden, sollte die Risiko-Allokation entsprechend der Anlagestrategie umsichtig bleiben. Zwar spricht für Aktienanlagen weiterhin ein fortgesetztes, wenn auch moderates Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, da die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen weitgehend die aktuellen Kurse widerspiegeln, dennoch kann es kurzfristig zu Abwärtsbewegungen an den Märkten kommen. Dies liegt zum einen an der geopolitischen Lage, sowie den aktuellen Daten für die US-Wirtschaft, die auf eine deutliche Verlangsamung hin deuten und da die US-Zinskurve mittlerweile ausreichend invertiert. Aufgrund dieser Faktoren sollten Risikoanlagen vorübergehend untergewichtet bleiben, auch wenn die Risiken mittlerweile an den Märkten teilweise eingepreist sein dürften und die Marktstimmung bereits recht schwach ist.

Weiterhin sorgen die Dividendenwerte für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte leiden derzeit unter der amerikanischen Wirtschafts- und Währungspolitik, bleiben aber langfristig weiterhin als Beimischung interessant. Der Fokus bleibt hierbei weiterhin auf Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region gerichtet. Als interessantes langfristiges Thema zur Depotbeimischung kann der Fokus auf eine „Alternde Gesellschaft“ gelegt werden und über unterschiedliche Anlagemöglichkeiten abgebildet werden. Auch globale Immobilienaktienfonds können zur Depotdiversifikation beitragen, denn stabile Dividendenzahlungen durch regelmäßige Mieterträge und die Partizipation an aussichtsreichen Langfristtrends zeichnen diesen Anlagebereich aus. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren weiter eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen. In diesem Umfeld sollten Unternehmensanleihen aus dem gesamten Euroraum weiter den Vorzug bekommen.

Anlagemärkte Entwicklung

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Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Mittwoch, 19. Februar 2020

Der Investmentfondsmarkt ist in Bewegung - Darauf sollte man als Anleger bei Neuerscheinungen achten

Blickt man in die Vergangenheit, dann kann man festhalten, dass die Finanzmärkte schon seit Jahren in Bewegung sind. Ob Subprime-Krise, geopolitische Krisen oder andere Auslöser - Gründe gibt es viele. Das alles ist nicht ohne Folgen für die Anleger. Sie leiden seit Jahren unter der Niedrigzinsphase und eine klassische Risikominimierung im Portfolio ist heutzutage unter akzeptablen Bedingungen kaum noch möglich. Was über Jahrzehnte galt, hat heute seine Bedeutung verloren: Klassische Anleihen mit hoher Bonität können keine Hilfestellung mehr bieten.

Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter reagieren darauf mit vielen Neuerscheinungen
Ist dies Aktionismus oder nur eine sinnvolle Reaktion auf die vom Markt vorgegebenen Rahmenbedingungen? Die Netfonds AG hat recherchiert, dass allein seit 2017 über 1.500 neue Fonds aufgelegt wurden. Die Mehrheit der Neuemissionen sind Aktienfonds, aber auch in anderen Bereichen gab es signifikante Neuerscheinungen. Beispielsweise im Bereich der sogenannten alternativen Strategien. Wer in Investmentfonds anlegen möchte, hat eine schier unendliche Auswahl. Mit allen Nebenklassen zählt beispielsweise die Datenbank von Morningstar bereits über 60.000 Fonds. Aber auch ohne Nebenklassen geht die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Fonds in Richtung 20.000. Auf den ersten Blick könnte man bei der bereits hohen Anzahl an existierenden Fonds annehmen, dass der Markt schon gesättigt ist. Jedoch offenbaren sich auf den zweiten Blick gute Gründe für weitere Fondsauflagen.

Neu aufgelegte Fonds nach Anlageklassen

Die Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter müssen flexibel bleiben
Der Hauptgrund für die Vielzahl der derzeitigen Neuerscheinungen ist, dass Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter flexibel auf die sich verändernde Marktsituationen reagieren müssen. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zentralbankenpolitik der niedrigen Zinsen dazu geführt, dass in diesem Bereich verstärkt nach Alternativen gesucht wird. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe. Gewinnen bestimmte Märkte an Wichtigkeit, wie das beispielsweise mit China oder anderen Emerging Markets in den vergangenen 15 Jahren der Fall war, ist es nur die logische Konsequenz, dass hier mehr Investmentfonds aufgelegt werden. Auch ist zu beobachten, dass Fonds häufig bereits im Ausland existieren und erst im Nachhinein in Deutschland zum Vertrieb zugelassen werden. Häufig handelt es sich dabei um solche Fonds, die ihre Expertise bereits unter Beweis stellen konnten. Die Erwartungen an neue Fonds sind hoch und man sollte sich immer Fragen, ob nur ein aktueller Modetrend verfolgt wird oder neue Marktgegebenheiten erschlossen werden.

Manche Anbieter verfolgen fragwürdige Trends oder Modeerscheinungen
Nicht selten folgen Fondsgesellschaften einem Trend. Läuft ein Thema besonders gut in den Medien oder fließen hier überdurchschnittlich viele Gelder ein, weil die Renditezuwächse stark sind, neigen Gesellschaften häufig dazu, mit eigenen Produkten nachzuziehen. Angesichts des großen Wettbewerbs im Markt ist das nachvollziehbar. Für Anleger ist hier Vorsicht geboten. So hat die Berliner Ratingagentur Scope bereits 2014 nachgewiesen, dass die meisten Fondsauflagen immer dann stattfinden, wenn der zugrunde liegende Markt bereits "heißgelaufen" ist.

Aktienfonds sind bei Neuemissionen klar in der Mehrzahl
Was hat sich seit 2017 im Markt für Investmentfonds getan? Welche Produkte wurden aufgelegt? Die Auswertung der Netfonds AG zeigt, dass es insgesamt rund 1.500 neue Fonds gibt. Davon entfallen 39 Prozent auf die Kategorie Aktien. Ein Fünftel dieser 39 Prozent geht auf das Konto der weltweit anlegenden Aktienfonds ohne eindeutige Stilausrichtung (Blend). Das ist nicht verwunderlich, denn solche Aktienfonds stellen insgesamt auch bei den bereits bestehenden Investmentfonds die Mehrheit. Rund ein Viertel (377) entfällt auf Anleihenfonds. Hier fällt auf, dass ein signifikant hoher Anteil (rund 100 Fonds) dem Bereich „High Yields“ zuzuordnen ist. Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase ist das ein logischer Schritt – die Fondsgesellschaften reagieren auf sich verändernde Marktgegebenheiten.

Interessant ist auch ein Blick auf die Mischfonds. Sie machen rund 19 Prozent der Neuauflagen aus. 45 Prozent der aufgelegten Mischfonds entfallen auf defensive beziehungsweise moderate Strategien. Nicht minder interessant ist auch die Tatsache, dass es bei sogenannten „alternativen Strategien“ (zum Beispiel marktneutrale Strategien, Long/Short, Volatilität …) ebenfalls eine deutliche Zunahme gibt. 198 Produkte wurden in diesem Bereich aufgelegt. Das zeigt, dass die Nachfrage nach alternativen Auszahlungsprofilen zugenommen hat. Erwartungsgemäß stellen Fonds, die eine Kombination verschiedener Strategien durchführen („Multistrategy“), die größte Position. Bemerkenswert ist, dass es bei Immobilienfonds sieben neue Produkte gibt. Das hört sich zunächst einmal nicht nach viel an. Bedenkt man jedoch, dass hier ohnehin nicht viele Fonds auf dem Markt vorhanden sind, relativiert sich die Zahl.

Global ausgerichtete Investments sind deutlich in der Überzahl
Welche geografischen Bereiche wurden am stärksten berücksichtigt? Von den rund 1.500 neu aufgelegten Fonds entfallen 60 Prozent auf die Kategorie „global“. 16 Prozent legen ihren Investitionsschwerpunkt auf Europa (und einzelne europäische Länder). Und 13,7 Prozent der neuen Produkte decken Schwellenländer ab.

Börsenzyklus und Verhalten Anleger

Und wie sieht es in der Zukunft aus?
Das kann man natürlich nicht vorhersagen. Aber eine interessante Erkenntnis ist, dass die Ratingagentur Scope im Jahr 2013 berechnet hat, dass rund 60 Prozent aller neu aufgelegten Fonds die ersten fünf Jahre nicht überleben. Die Besten setzen sich eben durch, könnte man meinen. Da es hier jedoch Ersparnisse für die Altersversorgung oder anderer persönlich wichtiger Dinge geht, sollte man sich nicht von Modeerscheinungen oder anderen fragwürdigen Trends blenden lassen. Bei der Geldanlage geht es weniger um Marketing, sondern um Fakten und richtige Strategien. Vor 10 Jahren hat man beispielsweise über Afrikafonds kaum gesprochen, heute werden sie zur Anlage empfohlen. Entscheidend ist deshalb immer die persönliche Anlagestrategie. Ein Afrikafonds diente damals, wie auch heute nicht als Basisanlage im Portfolio. Aber bei einem größeren Anlagevolumen, war es damals wie auch heute eine gute Beimischung.

Fazit
Eine Geldanlage ist immer nur so gut, wie sie zur Anlagestrategie passt. Man muss für sich definieren, wo man hin möchte. Ratschläge am Stammtisch über den "Geheimtipp" sind da meistens nicht zielführend. An der Börse geht es immer rauf und auch wieder runter. Dies ist ein Naturgesetz. Die meisten Anleger steigen ein, wenn der Markt oben ist und bekommen kalte Füße, wenn der Markt fällt. Dazu kommt, dass zu Hochzeiten an der Börse keine Gewinne realisiert werden und diese für den nächsten Einbruch als Einstiegskapital bei günstigen Kursen wieder zur Verfügung steht. Ein Modetrendfonds kann kurzfristig bei richtiger Verwendung durchaus als "Renditebringer" eingesetzt werden. Wer auf einen konstanten und langfristigen Erfolg setzt, sollte sich dagegen für Fonds interessieren, die schon einmal einen Börseneinbruch und eine Börsenhochphase erlebt haben. Es gibt ausreichend Investmentfonds die seit 10, 20 oder 30 Jahren einen guten Ertrag erwirtschaften und gezeigt haben, dass sie in guten und schlechten Zeiten eine ansprechende Leistung abgeliefert haben.

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Quelle: Netfonds AG