Sonntag, 25. Februar 2018

Investmentsteuerreform 2018 - Chancen durch Teilfreistellungen


Anfang 2018 tritt die Reform des Investmentsteuergesetzes in Kraft. Für Anleger bedeutet dies, dass sie ihre bisherige Anlagestrategie, bzw. die aktuelle Portfoliostruktur in Bezug auf die sich neu ergebenen steuerlichen Optimierungen überprüfen sollten. Denn durch die neu eingeführte Möglichkeit der Teilfreistellung ergeben sich durch eine gezielte Fondsauswahl steuerliche Optimierungschancen.

Wegfall des Bestandsschutzes und Freibetrag
Von der Bundesregierung wurde das neue Investmentsteuergesetz bereits 2016 auf den Weg gebracht. Die Steuerbefreiung für Fondsaltbestände von getätigten Anlagen vor 2009 fällt zwar weg, jedoch gibt es für die Anleger dennoch auch Vorteile und Chancen. So genießt beispielsweise jeder Anleger bei Altbeständen vor 2009 einen Steuerfreibetrag in Höhe von 100.000 Euro. Hinzu kommt eine Besonderheit: Die Teilfreistellung. Sie stellt eine Art Kompensation für die Steuervorbelastung auf der Fondsebene dar. Teile der Ausschüttung, der Vorabpauschale und des Veräußerungsgewinnes bleiben dadurch steuerfrei.

Entwicklung der Bargeldlosen Transaktionen weltweit

Quelle der Grafik: smava

Teilkompensation der Doppelbelastung durch Teilfreistellungen
Die Höhe der Teilfreistellung ergibt sich aus der der Fondsart. Bei einem Mischfonds mit einem Mindestaktienanteil von 25 Prozent sind 15 Prozent der Erträge steuerfrei. Liegt der Aktienanteil hingegen bei 51 Prozent, steigt auch die Teilfreistellung an. Die Teilfreistellung erreicht dann einen Wert von 30 Prozent. Gegenüber einer Direktanlage in Aktien stellt dies einen deutlichen Vorteil dar. Da die steuerliche Belastung von der Fondsauswahl abhängt, ergeben sich für Anleger interessante Möglichkeiten für eine Optimierung. Sie sollten daher die Zusammensetzung ihrer aktuellen Portfolien überprüfen und unter Umständen Umschichtungen in Erwägung ziehen. Beispielsweise kann die Zusammenlegung einer Aktien‐ und Rentenposition zu einem Mischfonds mit festgelegter Mindestaktienquote von 51 Prozent einen steuerlichen Vorteil erzeugen.

Fazit:
Durch eine gezielte Fondsauswahl ergeben sich durch das neue Investmentsteuergesetz für Anleger beim Portfolio hinsichtlich der steuerlichen Komponente Optimierungsmöglichkeiten, da unterschiedliche Fondstypen eine unterschiedliche Teilfreistellung mit sich bringen. Anleger sollten daher ihre Portfolien kritisch überprüfen, mit spitzem Bleistift nachrechnen und gegebenenfalls Umschichtungen vornehmen.
Eines bleibt dabei jedoch beachten: Für die Auswahl eines Fonds bleibt als Hauptkriterium nach wie vor die Qualität!

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Donnerstag, 15. Februar 2018

Fondsidee des Monats November 2017

Bei Investmentfonds gibt es viele, sehr viele die Anlegern ihre Dienste anbieten. Es stellt sich jedoch die Frage, nach welchen Kriterien können die guten Fonds gefunden werden? Die gern genommenen Hitlisten reichen nicht aus. Die Lösung ist viel einfacher, als es viele Anleger sich vorstellen können. Ranglisten und Tabellen sind bei der Fondsanlage für den Profi nur von geringfügiger Bedeutung.

Doch genau sie sind es, die Anlegern immer wieder suggerieren sollen, dass der Erfolg eines Fonds allein in der Performance einer Periode zu suchen ist. Dass viele Anleger dem folgen liegt wohl an der Einfachheit, denn wer in der Rangliste oder Tabelle oben steht ist nun mal sehr gut! Doch gilt das auch für Fonds? Sind Spitzenreiter automatisch empfehlenswert? Das Problem ist einfach umschrieben: Wie ist der Fonds auf die Spitzenposition gekommen? Lief der Markt für ihn? Hat er nur Glück gehabt? Oder steckt eine kontinuierliche Leistung des Fondsmanagers dahinter? Und genau das ist der Punkt, in dem sich langfristig erfolgreiche von weniger erfolgreichen  Fondsmanagern unterscheiden. Erfolgreiche Fondsmanager zeichnen sich durch eine hohe Erfolgskontinuität aus. Ihr Ziel liegt nicht in der kurzfristigen Platzierung in irgendwelchen Ranglisten. Das erreichen sie beispielsweise durch den Fokus auf werthaltige Unternehmen. Also solche, die eine sehr gute Substanz und Aussicht auf überdurchschnittliche Ergebnisse in der Zukunft haben.

Ein solcher Fondsmanager ist Marc Siebel. Mit seinem Fonds Peacock European Best Value Fonds der Fonds Gesellschaft Peacock Capital erregt er aufgrund seiner Ergebnisse hohe Aufmerksamkeit. Sein Geheimnis ist, dass er sich auf Qualität bzw. auf solche Unternehmen fokussiert, die unterbewertet sind und stabile Dividenden liefern. Mit seinem Value-Ansatz verfolgt er eine ganzheitliche Sichtweise auf die zu investierenden Unternehmen. Trends, irgendwelche Branchen die en Vogue sind – all das findet bei Perlensucher Marc Siebel keine Berücksichtigung. Stattdessen setzt er auf qualitativ hochwertige Small und Micro Caps in Europa mit einem deutlichen Bewertungsabschlag zum Markt. Das ist logisch, denn immerhin 70% des Börsenvolumens liegen nicht in den großen Titeln sondern in kleinen, eher unbekannten Unternehmen. Der Erfolg gibt Marc Siebel Recht, denn mit seinem Ansatz managt er seit Jahren höchst erfolgreich Portfolien. Seit 2016 ist sein Ansatz nun auch als Fonds für Privatanleger zugänglich.

Die Wertentwicklung des Peacock European Best Value Fonds der letzten siebzehn Monate zeigt die folgende Grafik:

Peacock European Best Value Fonds

Ziel des Fonds ist es, Unternehmen mit einem deutlichen Bewertungsabschlag zum Markt und zum eigenen Fair Value zu erwerben ('Value Investing'). Der Peacock European Best Value Fonds investiert vornehmlich in europäische Nebenwerte. Die Titelselektion erfolgt auf Basis fundamentaler Bewertungskriterien, die einem quantitativen und qualitativen Filterprozess unterliegen. Eine starke und nachhaltige Wettbewerbsposition, ein Shareholder Value-orientiertes Management sowie ein hohes Free Cash Flow-Potential sind von besonderer Bedeutung. Die Erträge des Fonds werden ausgeschüttet. Dieser Fonds ist unter Umständen für Anleger nicht geeignet, die ihr Geld innerhalb eines Zeitraums von 5 Jahren aus dem Fonds wieder zurückziehen wollen.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Donnerstag, 8. Februar 2018

Anlagekommentar November 2017 - Starke Konjunkturdaten beflügeln die Kurse


Im Oktober erlebten die Aktien- und Anleihemärkte der westlichen Welt weiter steigende Kurse. Die Grundlage dafür waren starke Konjunkturdaten aus Europa, China und den USA. Die US-Aktienindizes kletterten auf neue Rekordstände, wobei der Technologieindex Nasdaq Composite mit plus 3,6 Prozent den S&P 500 mit plus 2,2 Prozent klar übertrumpfte. Beim europäischen STOXX Europe 600 Index gab es einen Zuwachs von 1,8 Prozent , ebenfalls von guten Konjunkturdaten getragen. Besonders deutlich ging es an der Tokioter Börse aufwärts, nachdem Japans Premier Abe überraschend einen haushohen Sieg bei den vorgezogenen Parlamentswahlen erzielen konnte. Der Nikkei-225 stieg um 8,1 Prozent, der höchste Stand seit Anfang der 1990er Jahre verzeichnet werden.

Wo ist der Wert an den Aktienmärkten?
Der aktuelle Aufschwung der US-Konjunktur währt nun schon seit Mitte 2009, an der auch ein großer Teil der restlichen Welt hängt. Dies sind ca. 100 Monate und normal ist das nicht, denn die durchschnittliche Dauer aller Aufschwünge betrug im Durchschnitt seit 1954 ca. 64 Monate. Dabei ist auffällig, dass das reale Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sowie die Inflationsraten hinter der durchschnittlichen Entwicklung zurück blieben. Ein Teil der Erklärung dürfte die niedrige Produktivitätsentwicklung sein.
Der Aktienmarkt hat in der gleichen Zeit über den gesamten Zeitraum überdurchschnittlich zugelegt. Dadurch ist beispielsweise auch das Netto-Vermögen der Haushalte um ca. 9 Prozent pro Jahr angewachsen. Die Weltwirtschaft weist zwar aktuell eine nachlassende Kursbewegung auf, ist aber trotzdem noch auf einem zwar niedrigerem, dennoch soliden Wachstumskurs. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollte sich eine langsame Normalisierung bei der Geldpolitik und den Inflationsraten einspielen.

DAX Entwicklung

Anleihenrendite versus Dividendenrendite
Aufgrund eines stabilen Wachstumsausblicks und der Erwartung eines lediglich geringen Inflationsanstiegs, bleibt der Aufwärtsdruck auf die Anleihen-Renditen in den USA gering. Und dies trotz des Abbaus der Notenbankbilanz und weiterer Fed-Zinserhöhungen. Umgekehrt dazu sind die Anleihen-Renditen in Deutschland weiterhin sehr niedrig. Im Gegensatz dazu bleiben die Dividendenrenditen auf den Aktienmärkten weiterhin attraktiv. Dies ist am deutlichsten in Europa zu sehen, insbesondere wenn man die Dividenden mit den enorm tiefen Renditen von Anleihen vergleicht. Bei den Unternehmen in den USA ist zu berücksichtigen, dass fast ebenso viel für den Rückkauf eigener Aktien ausgeben wird, wie für die Dividendenzahlungen. Als Anleger sollte man darauf achten, dass die Dividenden langfristig etwa die Hälfte des Gesamtertrages von Aktien ausmachen.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Mit dem weiterhin weltweit besten Wirtschaftswachstum seit Jahren und den positiven Ergebnissen bei den Unternehmensgewinnen, bleibt das fundamentale Umfeld weiter unterstützend für Aktien und Unternehmensanleihen. Obwohl das globale Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2017 das höchste seit 2010 war, dürfte sich das Wachstum der Unternehmensgewinne im zweiten Halbjahr verlangsamen.
Die fundamentalen Rahmenbedingungen bleiben dennoch gut, um auch weiterhin übergewichtet in Risikoanlagen zu bleiben. Während die Erstarkung des Euro die Börsen in Europa unlängst etwas belastet hat, kann dies jedoch als vorübergehendes Phänomen in einem ansonsten intakten Umfeld angesehen werden. Die Bewertungen der wichtigsten Aktienmärkte liegen zweifellos über den langfristigen Mittelwerten und auch die Kreditaufschläge von Unternehmensanleihen befinden sich in einem historischer Tief. Zudem sind die impliziten Aktienvolatilitäten tief. Aus empirischen Analysen kann man allerdings erkennen, dass die aktuellen Aktienbewertungen und tiefen Volatilitäten weitgehend im Einklang mit dem insgesamt guten fundamentalen Daten stehen und damit keinesfalls zwingend Hinweise auf Übertreibungen darstellen.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten sich die Schwellenländermärkte in 2016 und 2017 erholen. Hierbei gilt Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Anlagekommentar als eBook herunterladen

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