Dienstag, 30. Januar 2018

Geldanlagen im 3. Quartal 2017 - Krisenfeste Aktienmärkte

Die Ergebnisse der Bundestagswahl sorgen für Stabilität und Beruhigung an den Märkten. Auch die äußerst positiven Konjunkturaussichten spielen den Börsen zu. Der Dow Jones erreicht sogar ein neues Allzeithoch.

Deutschland: Konjunkturerwartungen legen deutlich zu
Trotz zwischenzeitlicher Verluste haben sich die Aktienmärkte im dritten Quartal 2017 positiv entwickelt. Mit rund 4% konnte der DAX Anlegern ein erfreuliches Ergebnis liefern. Ein Grund liegt in den Ergebnissen der Bundestagswahl, die Stabilität und Kontinuität versprechen. Der zweite Grund liegt in den positiven Konjunkturerwartungen. Die OECD setzte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland auf 2,2% für 2017 hoch. Damit liegt Deutschland über der Prognose für die Eurozone. Aber auch für diese ist die OECD optimistisch: Erwartet wird ein Anstieg in Höhe von 2,1% in diesem Jahr. Für Deutschland ist das eine erfreuliche Nachricht, denn die Eurozone ist der wichtigste Absatzmarkt für die deutsche Wirtschaft. Und auch das Münchener ifo-Institut erwartet ein stabiles Wachstum. Es begründet dies insbesondere mit anziehendem Konsum und Investitionen in den Krisenländern, die endlich Früchte tragen. Der Export zeigt sich grundsätzlich als Motor der deutschen Wirtschaft. Weltweit steigt die Nachfrage nach deutschen Maschinen, Autos und Ausrüstungsgegenständen. Vor diesem Hintergrund ist die Prognose der OECD für das globale Wachstum mit 3,5% äußerst positiv zu werten.

Ausgewählte Märkte im Überblick
Ausgewählte Märkte im Überblick

USA: Dow Jones mit Allzeithoch
Jenseits des Ozeans erringen die Aktienmärkte neue Allzeithochs. Das überrascht nicht, denn die Konjunkturdaten der USA sind weiterhin positiv. So haben die Hurrikans Harvey und Irma nur kurzfristig negative Auswirkungen gezeigt, den mittelfristigen Wachstumstrend haben sie nicht negativ beeinflusst. Und auch die geopolitischen Risiken, wie etwa Nordkoreas Atomprogramm, haben die Börsen nicht signifikant tangiert. Die guten Konjunkturaussichten dürften die Fed in ihren Absichten bestärken, sowohl weitere Zinsschritte mittelfristig ins Auge zu fassen als auch ihre Bilanzen abzubauen. Das Wirtschaftswachstum lag im zweiten Quartal - das ist der aktuellste Datenstand - bei rund 3% (ann.).

Rohstoffe: Erdöl gestiegen
Eine ebenfalls deutlich positive Entwicklung zeigt das Erdöl. An den Märkten liegt der Preis mittlerweile bei 57,47 USD. Die Gründe liegen hauptsächlich in der – wenn auch nur leicht – gestiegenen Nachfrage und dem schwachen US-Dollar. Geopolitische Risiken, zu denen auch die kurdische Unabhängigkeitsbewegung und die damit verbundenen türkischen Drohungen gehören, waren nur ein peripherer Faktor. Beim Gold hingegen waren geopolitische Risiken die entscheidenden Faktoren für den Anstieg im dritten Quartal. Allerdings war dieser nur von kurzer Dauer.

DAX Entwicklung von 2012 bis 2017

Schwellenländer auf der Überholspur
Der schwache US-Dollar und steigende Rohstoffpreise verhalfen den Schwellenländern im dritten Quartal zu einem positiven Gesamtbild. Durch die Schwäche des US-Dollars konnte beispielsweise die Bedienung von Fremdwährungsschulden erleichtert und die Liquidität im heimischen Finanzsystem verbessert werden. Laut IWF dürfte das Wachstum in 2017 mit 4,6% über den Erwartungen ausfallen. Das haben die Börsen honoriert.

Schwellenmärkte wirtschaftlich stabil
Schwellenländer nehmen an Wichtigkeit in der Weltwirtschaft immer weiter zu. Betrug ihr Anteil am globalen BIP im Jahr 1990 rund ein Drittel, so lag die Quote nach Angaben des IWF vergangenes Jahr bereits bei 60%. Aktuell zeigt der MSCI Emerging Markets mit +12,6% (12 Monate) eine deutlich positive Entwicklung. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Da sind die hohen Liquiditätsreserven, die es den Emerging Markets erlaubt haben, ihre eigenen Währungen zu stabilisieren und Kapitalabflüssen entgegenzuwirken. Hinzu kommt, dass viele Länder ihre Leistungsbilanzen in jüngerer Zeit ausgeglichener gestalten konnten. Das gelang ihnen durch teilweise schwache Heimatwährungen. Dank der niedrigen Energiepreise konnten zumindest Erdöl importierende Länder Vorteile einfahren. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Indien beispielsweise führt im beeindruckenden Tempo Reformen durch. Andere asiatische Länder wie Südkorea oder Taiwan verfügen bereits über eine entwickelte Hightech-Industrie und könnten in Zukunft noch mehr von der voranschreitenden Digitalisierung in den Industrienationen profitieren. Für Anleger stellt diese Anlageklasse auch in Zukunft einen entscheidenden Faktor dar.

Fazit:
Mit neuen Rekordmarken hat die US-Börse den Weg aufgezeigt. Und sie hat auch gezeigt, dass politische Risiken nicht überbewertet werden dürfen. Entsprechend haben die Börsen im dritten Quartal trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen positiv abgeschlossen. Auch die Wiederwahl Merkels sorgt für Entspannung und Kontinuität. Gute Konjunkturaussichten sowohl für die Eurozone als auch für Deutschland und die USA runden das positive Bild ab.

Quartalsbericht Q3 2017

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Freitag, 26. Januar 2018

Anlagekommentar Oktober 2017 - Aktienmärkte im schwierigsten Börsenmonat auf Erfolgskurs

Historisch betrachtet ist der September der schwierigste Börsenmonat. Doch in diesem Jahr haben die Märkte vor allem durch die starken europäischen Wirtschaftszeiten und das ereignislose EZB-Treffen sowie die Herabstufung Portugals im Rating in der Gunst der Anleger gewonnen. Mit einem Zuwachs von 6,8 Prozent zeigte der DAX den größten Plus-Sprung auf. Doch auch die Hauptindizes in Frankreich und Italien steigen um über 4 Prozent. Der Spanische IBEX 35 litt hingegen unter dem Unabhängigkeitsreferendum von Katalonien und verzeichnete nur ein marginales Plus von 0,8 Prozent. Der großbritannische FTSE 100 Index verlor hingegen 0,8 Prozent. Auch beim STOXX Europe 600 mit 3,8 Prozent Plus und beim amerikanischen S&P 500 Index mit 1,9 Prozent zeichnete sich ein Aufschwung ab.

Geldpolitik normalisiert sich langsam
Nichts konnte die Kaufkraft der Anleger bremsen, weder die nordkoreanische Krise noch die Hurrikan Auswirkungen in den USA. Ebenso einflusslos blieb die angekündigte Bilanzkürzung der FED und die schwächeren Fundamentaldaten aus China. Ungewöhnlich aber wahr: Selbst die Bundestagswahl beeinflusste die Börsenwerte nicht negativ. Aktuell kauft die EZB monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro an. Von einer konkreten Einstellung der Anleihekäufe ist bisher noch keine Rede und doch munkeln Experten, dass sich die Käufe in 2018 im Verlauf des Jahres gen Null bewegen werden. Nicht zuletzt bleibt dazu der Wechselkurs im Fokus der Notenbänker, die eine zu frühe Straffung der monetären Begleiterscheinungen verhindern möchten. Bei der amerikanischen Notenbank FED wurde bereits am 20. September 2017 darüber gesprochen, dass es ab Oktober keine zusätzlichen Käufe von Staatsanleihen und Pfandbriefen geben wird. Auf die Finanzmärkte sollte diese Änderung keine spürbaren Auswirkungen haben.

DAX Entwicklung

Anleihen sind stark untergewichtet
Aktuell ist die Rede von einem tendenziellen Zinsanstieg. Anleihen sind untergewichtet, um eine Beeinflussung durch höhere Marktzinsen auszuschließen. Aktuell hegen einige Anleger die Sorge, dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten nach unten dividieren und vom aktuellen Wachstumskurs Abstand nehmen wird. Eine gewisse Skepsis lässt sich nicht von der Hand weisen, was sich vor allem auf den Aktienmärkten äußert. Inwieweit die Prognosen eintreten oder weiteres Wachstum vorherrscht, werden die nächsten Monate bis zum Jahresanfang 2018 zeigen.

Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien
Mit dem weiterhin weltweit besten Wirtschaftswachstum seit Jahren und den positiven Ergebnissen bei den Unternehmensgewinnen, bleibt das fundamentale Umfeld weiter unterstützend für Aktien und Unternehmensanleihen. Das globale Wirtschaftswachstum war im zweiten Quartal 2017 das höchste seit 2010. Während die Erstarkung des Euro die Börsen in Europa unlängst etwas belastet hat, kann dies jedoch als vorübergehendes Phänomen in einem ansonsten intakten Umfeld angesehen werden. Die Bewertungen der wichtigsten Aktienmärkte liegen zweifellos über den langfristigen Mittelwerten und auch die Kreditaufschläge von Unternehmensanleihen befinden sich in einem historischer Tief. Zudem sind die impliziten Aktienvolatilitäten tief. Aus empirischen Analysen kann man allerdings erkennen, dass die aktuellen Aktienbewertungen und tiefen Volatilitäten weitgehend im Einklang mit dem insgesamt guten fundamentalen Daten stehen und damit keinesfalls zwingend Hinweise auf Übertreibungen darstellen.

Die Dividendenwerte sorgen weiterhin für gute Erträge und der regionale Fokus im Aktienbereich bleibt weiter auf Europa und den USA gerichtet. Die Schwellenländermärkte bleiben weiterhin als Beimischung interessant. Nach einer markanten relativen Schwäche in 2015 konnten sich die Schwellenländermärkte in 2016 und 2017 erholen. Hierbei gilt Asien als die am besten positionierte aufstrebende Region, wo ein langfristiges positives Ertrags-Risikoverhältnis erwartet werden kann. Als Risikofaktor in diesem Markt bleibt weiterhin die hohe Fremdwährungsverschuldung vorwiegend in US-Dollar. Da die Renditen für Staatsanleihen in Europas Kernländern bei kurzen bis mittelfristigen Laufzeiten weiter oft negativ sind, bleibt das Umfeld für Anleihen-Investoren eine Herausforderung. Auch nach dem die Kreditaufschläge in der letzten Zeit zurückgegangen sind, bleiben die Unternehmensanleihen weiterhin die bessere Ertragsperspektive als die Staatsanleihen.

Anlagemärkte Entwicklung

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Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
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Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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