Montag, 24. Oktober 2016

Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Wer seine Anlage vor realem Verlust durch Inflation schützen möchte, kann auf inflationsindexierte Anleihen setzen. Im Gegensatz zu klassischen Anleihen richtet sich ihre Kuponzahlung nach der Höhe der Inflation – womit ein realer Kaufkraftverlust vermieden wird.

Kommt sie bald oder kommt sie nicht?
Die Rede ist von der Inflation. Aktuell liegt diese in Europa nah bei null. Die EZB ist damit von ihrem Ziel deutlich entfernt: In ihren Statuten wird eine Inflationsrate „um zwei Prozent“ angestrebt. Dass sich die Inflation wieder auf oder gar über dieses Maß einpendelt gilt als sicher, nur der Zeitpunkt ist ungewiss. Für den Anstieg des Preisniveaus - gemessen wird dieser anhand des HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) – sprechen einige wichtige Gründe. Zum einen hat die EZB ein starkes Anleihenaufkaufprogramm ins Leben gerufen, bei dem hunderte von Milliarden in den Markt gepumpt wurden. Zwar ist dieses Geld noch nicht zwingend in der Realwirtschaft angekommen, dennoch hat sich die Geldmengenbasis dadurch dramatisch erhöht. Ein weiterer Grund wird ersichtlich, wenn man einen Blick auf die Rohstoffseite wirft. Insbesondere Erdöl ist in den vergangenen Jahren deutlich im Preis gefallen. Kostete ein Barrel vor nicht allzu langer Zeit stolze 100 USD, so liegt der Preis heute bei unter 50 USD. Dieser Zustand wird jedoch nicht ewig halten. Erdöl produzierende Länder haben ein starkes Interesse an hohen Preisen und werden alles daran setzen, diese mittelfristig zu erreichen. Hinzu kommt, dass aktuell hohe Lagerbestände bald abgebaut sein dürften.

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Um einer Inflation entgegenzuwirken, bieten sich sogenannte inflationsgeschützte Anleihen an. Ihre Funktionsweise unterscheidet sich von herkömmlichen Anleihen. Während klassische Anleihen i.d.R. einen festgelegten Kupon auszahlen, richtet sich dieser bei inflationsgesicherten Anleihen nach der Höhe der Inflation. Kupon und Nennwert richten sich also nach der Entwicklung des genannten HVPIs. Damit hat der Anleger gleich zwei Vorteile. Erstens sind inflationsgeschützte Anleihen in der Regel risikoärmer, da sie weniger volatil sind als klassische Anleihen. Und zweitens wird er vor Geldentwertung geschützt. Er erhält also eine reale Rendite, da der Ertrag während der gesamten Laufzeit von der Geldentwertung positiv beeinflusst wird.

Fazit:
Vieles spricht dafür, dass die Inflation nicht lange auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben wird. Wer sich dagegen schützen möchte, hat mit inflationsbesicherten Anleihen eine interessante Möglichkeit, da hier eine reale Rendite erzielt werden kann. Im Gegensatz zu einer klassischen Anleihe hängt das Renditeniveau von der Höhe der Geldentwertung ab. Oder vereinfacht gesagt: Je höher die Inflation, desto höher die Rendite.

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Montag, 17. Oktober 2016

Fondsidee des Monats August 2016

Seit der Auflage des IP White Fonds vor einem Jahr geht der Kurs des Mischfonds nur in eine Richtung: Aufwärts. Während des Chinas Crash Ende 2015 und der folgenden Marktkorrektur konnte der IP White Fonds sogar noch Gewinne einfahren. Auch der miserable Börsenstart 2016 konnte dem Fonds nichts anhaben.

Das Fondsmanagement des IP White Fonds bei der Fondsgesellschaft Inter-Portfolio Verwaltungsgesellschaft S.A. hält unter Betrachtung der Risiken um China und den USA die Gewinneinschätzungen für viele Unternehmen zu optimistisch. Daher werden Titel ausfindig gemacht, die ein attraktives Verhältnis zwischen Chancen und Risiken besitzen. Die positive Entwicklung des Fonds ist auf die geringe Korrelation der Wertpapiere im Fonds mit dem Gesamtmarkt zurückzuführen. Positionen werden nur bei überschaubaren Risiken eingegangen und Titel mit zu optimistischen Bewertungen nicht ins Portfolio aufgenommen. Bei der Suche nach neuen Aktien wird primär nach Sondersituationen selektiert, die hohe marktunabhängige Renditen ermöglichen und somit in das Raster des Fondsmanagement passen.

Die Wertentwicklung des IP White Fonds der knapp letzten zwei Jahre zeigt die folgende Grafik:

IP FONDS-IP WHITE

Der IP White Fonds ist ein flexibler Mischfonds mit konservativer Ausrichtung, der unabhängig von einer Benchmark investiert. Er investiert primär in europäische Aktien und Anleihen mit Schwerpunkt in Deutschland und nutzt die Cash-Position zur Sicherstellung von Opportunitäten und reduziert damit gleichzeitig die Volatilität. Der Fonds ist stets gegenüber größeren Marktschwankungen abgesichert, mit überwiegend Optionen und Futures auf den DAX und EuroStoxx50. Das Konzept priorisiert die Reduzierung von Risiken, Volatilität und Drawdowns.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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Dienstag, 11. Oktober 2016

Anlagekommentar August 2016 - Anlagemärkte kommen mit dem Gegenwind gut zurecht

Die Einflüsse von außen sind derzeit vielseitig und dennoch zeigen sich die internationalen Kapitalmärkte wohlgestimmt. Der Brexit, Terror und die italienische Bankenkrise haben weniger Auswirkung gezeigt als befürchtet. Hingegen stehen die Finanzinstitute Europas unter enormen Druck und spüren die Folgen einer zu geringen Eigenkapitalausstattung, befürchtet hoher Kreditausfälle und aufgrund der Niedrigzinsen eine schwache Ertragsaussicht bei Aktien. Ein drastischer Einbruch der Aktienkurse und einer Bilanz von circa 32 Billionen Euro in Zusammenrechnung aller Banken lässt die Risiken in der Branche kaum noch beherrschen. Bisher haben vor allem Bankaktionäre hohe Kapitalverluste hinnehmen müssen, doch auch eine Auswirkung auf den restlichen Aktienmarkt ist nicht ausgeschlossen. Das systematische Risiko wird durch die EZB refinanziert und somit vom Steuerzahler getragen. Die Finanzmärkte bauen nach aktuellen Prognosen immer stärker auf eine Unterstützung der Währungshüter und hoffen auf Hilfestellung im Falle einer drohenden Krise.

Neue Höchstwerte bei Aktien erkennbar
Nach wie vor werden die Aktienmärkte durch die expansive Geldpolitik unterstützt und es zeigen sich gerade bei Indizes neue Höchstwerte. Im Blick auf den sämigen Geschäftsverlauf der Unternehmen sind diese Höchstwerte aber nicht gerechtfertigt. Die Profite der S&P-500 Gesellschaften zeigen sich seit 4 Quartalen mit rückläufiger Performance und dennoch liegt die Erwartung für die kommenden Wochen auf einem positiven Umfeld auf den Aktienmärkten. Die Geldmenge steigt an, die US-Notenbank nimmt keine Zinserhöhung vor und das japanische Konjunkturpaket kann sich mit einer Performance von 5,5 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt ebenfalls sehen lassen. Die Marktreaktion auf den Brexit und den Terror in Euroland scheinen abgelegt, wohingegen sich Wachstum auf Kredit anscheinend als neue Strategie zeigt. Die Markterholung in China scheint ebenfalls zu funktionieren und wenn Sie die Summe dieser Faktoren betrachten, erkennen Sie den ausbleibenden befürchteten Einbruch der Aktienmärkte in den Sommermonaten.

DAX Entwicklung

Rentenmärkte zeigen sich mit negativer Performance
Ganz spurlos verlief der Eingriff der Notenbanken allerdings nicht. Die internationalen Rentenmärkte kämpfen mit den grotesken Auswirkungen und schreiben Negativ-Renditen. Laut einiger Berechnungen präsentieren sich rund 30 Prozent der global ausstehenden Anleihen mit negativer Rendite. In Gegenüberstellung zum Jahresanfang 2014 ist das ein enormer Einschnitt, lagen die Renditen zu diesem Zeitpunkt bei Null. Es ist davon auszugehen, dass die Kaufprogramme der Bank of Japan und der EZB sowie weiteren Notenbanken für eine Verstärkung der Problematik sorgen und die Auswirkungen verschlimmern. Fraglich ist, inwieweit die Entwicklung noch tatenlos beobachtet oder durch erneute Handlungen negativ beeinflusst wird. Von einer Erholung und einem spürbaren Renditeanstieg kann auf den Rentenmärkten aktuell jedenfalls keine Rede sein.

Ausblick:
Im Einklang mit üblichen saisonalen Mustern, waren die Aktienerträge im Juni negativ und im Juli positiv. Trotz einer leichten positiven fundamentalen Entwicklungen sollte der Aktienbereich neutral und nicht übergewichtet werden, da der August und September oft negative Kursmonate sind und auch ein Referendum in Italien ansteht. Ohne einen deutlichen positiven Trend bleiben die Kurse von Risikoanlagen, insbesondere von Aktien, primär von veränderten Risikowahrnehmungen geprägt. Rückschläge wegen einem negativen Ergebnis vom Verfassungsreferendumsentscheid in Italien im Oktober sind möglich. Auslöser oder Hinweise in den Daten, insbesondere einer Rezession in den USA oder einer harte Landung in China, sind im Moment nicht auszumachen. Mit einem monatlichen Sparplan ist man derzeit gut beraten, um eventuelle Schwankungen zu kompensieren.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Anlagekommentar als eBook herunterladen

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