Sonntag, 28. August 2016

Fondsidee des Monats Juni 2016

Beim jährlichen Private-Banking-Test der €uro-Redaktion, erreicht die BHF-Bank mit ihren Depotvorschlägen für betuchte Kunden meist eine Top-Platzierung. Aber auch "Otto Normalanleger" hat die Möglichkeit die Expertise der BHF-Bank nutzen. Dies geht über die Fondstocher Frankfurt Trust, wo beispielsweise im Jahr 2009 der BHF Value Leaders FT aufgelegt wurde. Der Fondsmanager Stefan Diehl verantwortet seither den aktienlastigen Mischfonds. Der Fondsmanager kann dort die Aktienquote zwischen 70 und 100 Prozent variieren. Eine Möglichkeit, die seit rund zwei Jahren aktiver eingesetzt wird, was sich beispielsweise Anfang des Jahres 2016 auszahlte, als die Aktienkurse weltweit einbrachen und die Aktienquote mit Terminkontrakten rasch auf 70 Prozent reduziert wurde.

Wichtiger sei für den Fonds jedoch das Stockpicking, betont Fondsmanager Stefan Diehl. Im BHF Value Leaders FT befinden sich 30 bis 35 Einzelwerte, die überwiegend aus Europa stammen. Es wird ein nachhaltiger Value-Ansatz verfolgt führende Unternehmen gesucht, die mittel- bis langfristig gut dastehen und auch in Krisenzeiten profitabel bleiben.

Die Wertentwicklung des BHF Value Leaders FT der letzten sieben Jahre zeigt die folgende Grafik:

BHF Value Leaders FT

Der BHF Value Leaders FT legt weltweit gestreut in Aktien an. Der Schwerpunkt liegt auf ausschüttungsstarken Werten aus Europa und den USA. Die Auswahl der Aktien erfolgt anhand eines nachhaltigen Value-Ansatzes, bei dem Stabilität, Profitabilität, Kapitaleffizienz und eine attraktive Bewertung im Vordergrund stehen. Die Mindestaktienquote liegt bei 70 Prozent. Ziel einer Anlage im BHF Value Leaders FT ist es, einen überdurchschnittlichen Vermögenszuwachs bei verminderten Wertschwankungen durch wertorientierte Anlagen zu erwirtschaften. Die Kombination aus hochwertigem Stockpicking und taktischer Asset Allocation hat sich bislang bewährt.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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Dienstag, 23. August 2016

Anlagekommentar Juni 2016 - Solide Wachstumszahlen bringen Anlegern weniger Sorgen

Auf den ersten Blick könnte man beinahe an eine Stabilisierung der Weltwirtschaft glauben. Beruhigt haben die soliden Wachstumszahlen des europäischen und chinesischen Marktes zum Abschluss des 2. Quartals. Im Blick auf die USA zeigt sich allerdings, dass die Weltmacht von einem beschleunigten Aufschwung noch weit entfernt ist und die hohen Erwartungen unerfüllt lässt. Vielmehr gehen Experten von einer Abschwächung im zweiten Halbjahr 2016 aus und wird nicht zuletzt von der Inflationsrate und der restriktiven Geldpolitik untermauert. Ein erhöhtes Schuldenniveau kann in der strukturschwachen Wirtschaft als Auslöser für einen wirtschaftlichen Abschwung dienen. Die Wachsamkeit und Flexibilität beim Analysieren sollten in den Vordergrund geraten, um eine weitere Abschwächung der weltwirtschaftlichen Performance frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.

Aktienmärkte stehen im Bann des Brexit und der US-Notenbank
Die internationalen Aktienmärkte bewegen sich primär seitwärts, wodurch die Präferenz nach wie vor bei stabilen und wirtschaftlich effizienten Unternehmen mit nachhaltiger Kontinuität in den Dividenden liegt. Seit Februar haben sich Aktien bereits erholt, auch wenn die negative Stimmung unter den Anlegern dem letzten Schritt, einer spürbaren Erholung noch im Wege steht. Die US-Indizes versprechen eine weitere Korrekturbewegung, die deutlich mehr Kapital in den Aktienmarkt ziehen und das Kursniveau erhöhen könnte. Allerdings ist diese Perspektive aktuell eher unwahrscheinlich und basiert ehr auf Spekulationen als auf realem Fundament. Bei den internationalen Aktienquoten ist von einer Reduktion allerdings nichts zu spüren, was nicht zuletzt in den mangelnden Alternativen auf dem Finanzmarkt begründet liegt. Bei der Frage Brexit oder nicht, gibt es immer noch keine klare Richtung. Während die Umfragen insgesamt noch keine deutliche Mehrheit erkennen lassen, liegen die Wahrscheinlichkeiten für einen Verbleib Großbritanniens in der EU bei den Wettbüros bei rund 75% (vor Ende Mai wurden allerdings noch knapp 85% registriert). Das Kopf- an Kopfrennen der beiden Lager sorgt jedoch für viel Unsicherheit an den Aktienmärkten.

DAX Entwicklung

Anleihemärkte weiterhin konstant
Anleihen pendeln seit Februar konstant in einer Handelsspanne zwischen 1,7 und 2 Prozent. Die EZB hat die monatlichen Anleihekäufe erhöht und auch der Brexit ist ein heikles Thema, welches die Nachfrage nach Bundesanleihen steigerte. Anleger suchen den sicheren Hafen fernab politischer Risiken und konzentrieren sich daher trotz niedrigem Niveau auf zehnjährige Renditen bei Bundesanleihen. Flaut die Risikoaversion in den Sommermonaten ab, zeigt sich die Empfehlung für hochwertige Anleihen durchaus wieder als rentable Entscheidung. Dabei sollten aber Ausfallrisiken schwacher Emittenten immer im Fokus bleiben und nicht unterschätzt werden.

Kurze Erholung oder Markt im Wandel?
Auch wenn der Mai eine kurze Verschnaufpause bot, gibt es aktuell keine Entwarnung auf dem Aktien- und Anleihemarkt. Politische Krisen, der eventuell bevorstehende Brexit und weitere äußere Einflüsse beeinträchtigen die Performance des Finanzmarktes und wirken sich nachhaltig auf die Rendite bei Börsenanlagen aus. Daran ändert sich auch nicht viel, wenn die EZB unter der Schirmherrschaft von Mario Draghi weiter zahlreiche Anleihen aufkauft und dadurch Stärkung erhofft.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:

Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Mittwoch, 10. August 2016

Was ist der Nennwert?

Wie viel eine Anleihe oder auch Schuldverschreibung wert ist, dass erfahren die Anleger an der Börse. Denn dort werden die Kurse für Wertpapiere beim Handel bestimmt. Jedoch ist das nicht die ganze Wahrheit. Eine Anleihe hat neben dem Kurswert auch noch einen sogenannten Nennwert oder auch Nominalwert genannt. Der Kurswert und der Nennwert können jedoch voneinander abweichen.

Woher kommt die Abweichung zwischen Kurswert und Nennwert bei Anleihen
Bei einer Anleihe ist der Nennwert derjenige Betrag, den der Anleger (Gläubiger) vom Schuldner erhält, wenn die Anleihe zurückgezahlt wird. Wenn die Anleihe sehr attraktiv ist, weil etwa der Schuldner solide und der Zinssatz hoch ist, dann ist Kurswert ist meist deutlich höher als der Nennwert. Ist das Risiko hoch, dass der Schuldner seine Kredite nicht oder nicht vollständig bedienen kann, dann kann der Kurswert auch deutlich niedriger sein. Bei festverzinslichen Wertpapieren wird der Nennwert am Ende der Laufzeit an den Gläubiger zurückbezahlt, falls kein anderer Rückzahlkurs angegeben ist.

Deutsche Städte nach Börsenwert der dort ansässigen Unternehmen im Jahr 2015

 Auch bei Aktien gibt es einen Nennwert

Bei Aktien entspricht der Nennwert dem auf der Urkunde der Aktie aufgedruckten Geldbetrag. Der Mindestnennwert beträgt 1 Euro. Multipliziert man den Nennwert mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien erhält man das Grundkapital beziehungsweise gezeichnete Kapital einer Aktiengesellschaft. Nennwertaktien besitzen einen unveränderlichen Anteil am Grundkapital. Wenn ein Unternehmen Nennwertaktien ausgibt, kann es keine Stückaktien ausgeben. An der Börse weicht der Nennwert meist deutlich vom Kurswert der betreffenden Aktie ab. Zur Berechnung des Dividendenanspruchs wird der Nennwert (nicht der Kurswert der Aktie) herangezogen.

Bei Münzen und Banknoten steht der Nennwert auf dem Zahlungsmittel
Auch unserer Bargeld hat einen gesetzlich festgelegten Nennwert. Dieser entspricht dem auf der Münze oder der Banknote aufgedruckten Betrag. Die ausgebende Institution bestimmt in der Regel den Wert. Dabei handelt es sich meistens um eine Notenbank, wie beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) beim Euro. Anders kann dies bei Gedenkmünzen sowie alten und seltenen Münzen sein, die im Regelfall einen Sammlerwert haben, der oft weit über dem Nennwert liegt. Bei alten Münzen aus Gold oder Silber übersteigt schon der Materialwert den eingeprägten Nennwert.

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Mittwoch, 3. August 2016

Ist die Inflation tot oder nur vergessen?

Die lockere Geldpolitik der letzten Jahre wird voraussichtlich nicht ohne Folgen bleiben. Sobald die Umlaufgeschwindigkeit und der Geldmengenmultiplikator wieder auf ihre alten Niveaus steigen, ist mit einem deutlichen Anstieg der Inflation zu rechnen. Viele Ökonomen und Beobachter sind der Meinung, die Weltwirtschaft stehe am Rand der Deflation, es gibt jedoch auch Experten die anderer Ansicht sind. Sie glauben, dass Deflationssorgen fehlgeleitet sind und dass ein Wiedererstarken der US-Wirtschaft entscheidend für globales Wachstum ist.

Zinserhöhungen in den USA ziehen sich hin
In den letzten Monaten hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik weiter gelockert und bekräftigt auch die Fortsetzung dieser Strategie. Ziel der verkündeten Maßnahmen ist unter anderem, die Inflation in Richtung des Inflationsziels der Notenbank von rund 2 Prozent zu bewegen. Auf der anderen Seite des Atlantiks geben sich die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen bedächtig, denn der nächste Zinsschritt war frühestens im Sommer erwartet worden. Dies hat sich durch die aktuellen Gegebenheiten relativiert und anstatt vier sind nur noch zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr wahrscheinlich. All dies zeigt deutlich, dass die Sorge vor einer Deflation nach wie vor hoch ist. Andere Analysten sind anderer Ansicht und gehen davon aus, dass sich die Inflation in absehbarer Zeit wieder auf einem normalen Niveau bewegen wird.

Euro-Zone Inflationsrate von April 2015 bis April 2016

Ölpreisverfall hat für Druck auf die Inflation ausgeübt
In den letzten Monaten wurde in vielen Industrieländern die Gesamtinflation durch den Einbruch der Rohstoffpreise und insbesondere des Ölpreises gedrückt. Allerdings ist das ein vorübergehender Effekt, und die Kerninflation ist nach wie vor stabil. Außerdem darf nicht vernachlässigt werden, dass in einigen Schwellenländern die Inflation deutlich oberhalb der jeweiligen Zielwerte liegt. Sowieso spielen globale Faktoren eine dominierende Rolle für die Inflationsentwicklung in den einzelnen Ländern. Berechnungen zeigen, dass sich die globale Produktionslücke allmählich vergrößert, und im Zuge der Erholung in den Schwellenländern dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen, was Aufwärtsdruck für die Inflationsraten bedeutet.

Europäische Union & Euro-Zone: Inflationsrate von 2005 bis 2015

US-Arbeitsmarkt und Lohndynamik
Als wichtigster Motor der Weltwirtschaft spielen die USA eine entscheidende Rolle für die weltweite Entwicklung der Inflation. Deshalb sollte eine detaillierte Analyse der dortigen Lohn- und Inflationstrends vorgenommen werden. Aktuell steht der US-Arbeitsmarkt kurz vor der Vollbeschäftigung, und noch vorhandene Überkapazitäten werden rasch wieder absorbiert. Das Wachstum der Durchschnittslöhne ist trotzdem mäßig geblieben, was oft als Beleg dafür angeführt wird, dass die Inflation extrem niedrig bleiben wird. Den Analysen nach beschleunigt sich der Lohnzuwachs jedoch allmählich. Außerdem verbessern sich die am stärksten mit dem Lohnzuwachs korrelierenden Arbeitsmarktkennzahlen, wie etwa die Kündigungsquote, stetig. Denn Arbeitnehmer kündigen in der Regel nur, wenn sie einen besseren und höher dotierten Job gefunden haben oder glauben, einen zu finden. Den Berechnungen nach ist bei den herrschenden Konjunkturbedingungen ein Lohnwachstum von rund 2,7 % wahrscheinlich. Eine stärkere Lohndynamik impliziert allerdings nicht gleich eine höhere Inflation, aber sie sollte den privaten Konsum und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage weiter ankurbeln, was die Verbraucherpreise unter sonst gleichen Bedingungen stützen dürfte.

USA Inflationsrate von 2006 bis 2016

Rohstoff- und US-Dollar-Effekte
Wie bereits erwähnt, hatte der Verfall des Ölpreises einen erheblichen Effekt auf die sogenannte Headline-Inflation, welche im Gegensatz zur Kerninflation die Preise für Lebensmittel und Energie einschließt. Allein im Jahr 2015 drückte der Rückgang des Ölpreises die Headline-Inflation in den USA um 1,3 % und die Kerninflation aufgrund von Sekundäreffekten um rund 0,6 %. Solch ein Inflationseffekt ist allerdings nicht von Dauer. Stabilisieren sich die Ölpreise, fallen die Basiseffekte weg und die Wirkung auf die Verbraucherpreise lässt nach, da sich auch diese auf dem jeweiligen Niveau einpendeln. Selbst wenn der Ölpreis langfristig bei rund 30 US-Dollar notieren sollte, sind die Basiseffekte bis Januar 2017 weg. Sollte sich der Ölpreis allerdings erholen, steigt die Inflation dementsprechend schneller an. Ähnliches gilt auch für den US-Dollar. Sollte sich der Greenback aufgrund der unterschiedlichen Geldpolitik weiter Richtung Parität zum Euro bewegen, sollte sich dies nur noch minimal auf den Preisdruck auswirken. Ansonsten dürften auch diese Basiseffekte mittelfristig nachlassen und sich nach und nach umkehren.

Notenbankpolitik und Geldumlaufgeschwindigkeit
Das Gespenst der Deflation ist kein neues Phänomen – schon seit geraumer Zeit herrscht weltweit Angst vor sinkenden Preisen. Mit verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen versuchen daher die großen Notenbanken, dem entgegenzuwirken. Auch wenn die Fed inzwischen die Zügel wieder enger hält, darf nicht das Ausmaß der Ungleichgewichte und Verwerfungen vergessen werden, die durch mehrere Jahre Nullzinspolitik und quantitative Lockerung entstanden sind. Als Reaktion auf die globale Finanzkrise haben die Zentralbanken in den USA, der Eurozone und Japan ihre Bilanzen massiv erweitert. Gleichzeitig sind die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und der Geldschöpfungsmultiplikator rapide gefallen, was eine plötzliche Entschuldung und ein Einfrieren des Finanzsystems erkennen lässt. Wenn Umlaufgeschwindigkeit und Geldmengenmultiplikator allerdings wieder auf ihre Vorkrisenniveaus steigen, würde dies eine deutliche Zunahme der Inflation in den zweistelligen Bereich implizieren, selbst wenn die Entwicklung langsam verläuft. Auf kurze Sicht sind derartige Preissteigerungen unwahrscheinlich. Eine teilweise Korrektur der Umlaufgeschwindigkeit und Geldmengenmultiplikatoren in Richtung der historischen Norm ist jedoch plausibel und würde zusätzlichen Inflationsdruck bedeuten.

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Montag, 1. August 2016

Fondsidee des Monats Mai 2016

Der BGF Natural Resources Growth & Income Fund der Fondsgesellschaft BlackRock Investment Management (UK) Limited musste im Jahr 2015 durch die fallende Nachfrage nach Energie-Ressourcen ziemliche Verluste einstecken. Seit Mitte Januar diesen Jahres konnte der Fonds mit einem gewaltigen Wachstum einiges wettmachen und Wachstumsraten oberhalb von 30 Prozent erreichen. Die drei großen Sektoren Agrar, Minen und Energie, in die der Fonds investiert ist, haben sich seit Jahresbeginn überproportional entwickelt.

Diese Entwicklung ist zum einen auf das reinvestierte Kapital zurückzuführen, aber auch die Bereitschaft Chinas über expansive Fiskal- und Geldpolitik einzugreifen, trug zu einer breiten Erholung bei. Zusätzlich kam es vermehrt zur Stärkungen innerhalb der Bilanzen von Unternehmen aus dem Bereich Ressourcen, um auf mögliche Schocks besser reagieren zu können. Die aktuell niedrigen Rohstoffpreise, die wirtschaftliche Entwicklung von aufstrebenden Ländern sowie der allgemeine Anstieg der Weltbevölkerung werden auch in Zukunft Aktientitel aus dem Bereich Ressourcen hochtreiben und zu einer Diversifikation des Portfolios beitragen.

Die Wertentwicklung des BGF Natural Resources Growth & Income Fund der letzten zwei Jahre zeigt die folgende Grafik:

BGF Natural Resources Growth & Income Fund

Der Fonds besitzt einen breiten Rohstoffkorb und eignet sich nur für risikofreudige Anleger, weil das Fondsmanagement über eine Aktienquote von mindestens 70 Prozent ein überdurchschnittliches Kapitalwachstum anstrebt. Über die Diversifikation zwischen den drei großen Bereichen Bergbau, Energie und Landwirtschaft sowie den möglichen Einsatz derivativer Instrumente, können Risiken minimiert und Erträge maximiert werden. Als Investor sollte man daher einen langfristigen Anlagehorizont anstreben.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.

Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen:
Die Entwicklungen bzw . Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet.
Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100% des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.

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