Dienstag, 21. Juni 2016

Dividendenwerte bringen mehr Ertrag als Festgeld oder Bundesanleihen

Es gibt kaum noch Zinsen auf Sparbücher, Festgelder und Anleihen. Auch Bundesanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit erwirtschaften nur noch rund 0,1 Prozent Zinsen im Jahr ab. Dagegen haben die Aktien im DAX eine Dividendenrendite von aktuell rund 3 Prozent erwirtschaftet. Wer auf der Suche nach attraktiven Renditen ist, sollte deshalb Aktien und Aktienfonds mit starken Dividendenerträgen genauer betrachten.

Eine breite Streuung ist zu empfehlen
Wenn man sich als Sparer für Aktien oder Aktienfonds entscheidet, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man sich an Unternehmen beteiligt. Entwickeln sich die Geschäfte der Unternehmen schlecht, müssen oftmals die Dividenden teilweise oder mitunter sogar ganz gestrichen werden. Anfang 2016 mussten die Aktionäre großer Energieversorger diese Erfahrung machen. Entscheidend ist also, dass die Unternehmen auch künftig dauerhaft Dividenden zahlen werden. Zudem schwanken auch die Kurse. Wer nur auf eine einzelne Aktie setzt, muss sich also bewusst sein, dass seine Ersparnisse allein von den Dividenden und der Wertentwicklung dieses Unternehmens abhängen. "Dividendenjäger" sollten deshalb breit streuen und verschiedene Aktien mit hohen Dividenden aus mehreren Branchen berücksichtigen. Wem das zu kompliziert ist, kann in Aktienfonds mit dividendenstarken Werten investieren. Dann erhält man als Anleger ein breites Sortiment verschiedener Aktien. Gehen die Ausschüttungen einzelner Unternehmen zurück, können die Dividenden anderer Unternehmen den Rückgang ausgleichen.

Dividendenzahlungen der DAX-Unternehmen in den Jahren 2003 bis 2014

Auch wenn die Aktienkurse schwanken, die Dividende bringt einen stabilen Ertrag
In den letzten 40 Jahren stammte der Gesamtertrag europäischer Aktien gemessen am MSCI Europa zu über 40 Prozent aus Dividenden. Fast 60 Prozent der Wertentwicklung von Aktien steuerten Kursgewinne bei. Die Besitzer von Aktien profitierten nicht nur von Dividenden, sondern wurden langfristig mit zusätzlichen Kursgewinnen belohnt. Dividendenstarke Unternehmen sind besonders attraktiv, denn sie haben zumeist mehr Eigenkapital und stabilere Einnahmen. Deshalb schwanken ihre Kurse auch weniger stark als die Kurse anderer Werte.

Dividendenwerte eignen sich auch für Neu-Investoren
Dividendenstarke Aktien und Aktienfonds eignen sich auch für Sparer, die sich erstmals an den Aktienmarkt heranwagen. Welcher Anteil der Ersparnisse in Aktien oder Aktienfonds angelegt werden kann, sollte ein Sparer anhand seiner Sparziele und seiner Risikobereitschaft gemeinsam mit einem kompetenten Anlageberater bestimmen.

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Mittwoch, 8. Juni 2016

EZB Zinsentscheidung mit positiven Impulsen für den Mittelstand

Auch wenn Mario Draghi mit seiner Zinsentscheidung für ein geteiltes Echo gesorgt hat - nicht alle Marktteilnehmer waren davon überrascht. Die deutschen Mittelstandsunternehmen erwarten positive Impulse. Durch den niedrigen Außenwert des Euro können insbesondere exportorientierte Unternehmen profitieren. Schon seit Jahren entwickelt sich die Auftragslage bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland äußerst positiv. Sowohl die inländische Nachfrage als auch die Exporte steigen kontinuierlich.

Der deutsche Mittelstand sieht die Zukunft positivAuch wenn die Sorgen im Euro-Raum beispielsweise wegen der Brexit-Diskussion in jüngster Zeit zunehmen, bewerten Mittelständler ihre aktuelle Lage im Februar äußerst positiv. Für die Zukunft stellt sich die Situation ebenfalls positiv dar, denn die genaue Betrachtung der aktuellen Rahmenbedingungen zeigt, dass diese vielversprechend sind: Erstens wirken die extrem niedrigen Zinsen im Euro-Raum sowie die Ausweitung der Anleihekäufe durch die EZB, zusammen mit den immer noch niedrigen Rohstoffpreisen, wie ein Konjunkturprogramm für die deutsche Industrie. Zweitens ist die strukturelle Situation hervorragend: Die mit Abstand meisten Abnehmer deutscher Waren sitzen in Europa und sollten auch in 2016 für eine robuste Nachfrage sorgen. Aber auch Unternehmen mit hohen Exportquoten in das nicht europäische Ausland können erwartungsvoll nach vorne schauen.

Mittelstandsunternehmen Beschäftigungszahlen

Wechselkurs des Euro ist entscheidendDie Abwertung des Euro sorgt nicht nur für einen Wettbewerbsvorteil und somit grundsätzlich vollere Auftragsbücher. Im Falle eines Nachfragerückgangs in China oder den USA würde sie für eine Kompensation sorgen und möglichen negativen Effekten entgegenwirken. Hinzu kommt, dass die besondere Stärke des Mittelstands schon immer die große Anzahl der sogenannten „Hidden Champions" war. Diese Unternehmen besetzen häufig spezifische Nischen in ihrem Marktsegment und können sich auch gegen wesentlich größere Konkurrenten auf dem Weltmarkt behaupten. Auch wenn man von diesen Ausnahmekönnern nicht jeden Tag in der Zeitung liest, sind sie für die Stabilität der deutschen Konjunktur von enormer Bedeutung. Und etwas Stabilität könnten wir zurzeit alle gebrauchen.

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Freitag, 3. Juni 2016

Anlagekommentar April 2016 - Erholung oder übereilte Höherbewertung am Aktienmarkt?

Während in den ersten beiden Monaten starke Rückschläge zu beobachten waren, ließ sich im März eine Erholung am Aktienmarkt spüren. Bessere Konjunkturdaten stärkten das Vertrauen von Anlegern und einige Stimmungsindikatoren ließen die Ansicht noch optimaler erscheinen. Eine deutliche Abschwächung des europäischen Wachstums wurde im ersten Quartal 2016 widerlegt und mit harten Daten untermauert. Anders sieht es auf dem US-amerikanischen Markt aus, sodass das Gesamtbild der Weltwirtschaft weiterhin wenig schwungvoll erscheint und Enttäuschungen mit sich bringt.

Kursanstieg bei Aktien höher bewertet
Experten meinen, dass die Erholung der Aktienmärkte weniger durch geldpolitische Tendenzen, sondern durch die Fundamentaldaten beeinflusst wurde. In den USA fallen die Unternehmensgewinne seit mittlerweile einem Jahr und auch die rückläufigen Margen sind nicht allein dem gestärkten US Dollar zuzuschreiben. Vielmehr zeigt sich das volkswirtschaftliche Umfeld in den USA nach wie vor schwach und die Kursanstiege der Aktien werden höher bewertet, als es eigentlich der realistische Fall ist. Temporäre Rückschläge sind daher nicht ausgeschlossen und kämen nicht überraschend. Verwunderlich ist allerdings, dass der Preisanstieg beim Rohöl heute mit einer positiven Interpretation untermauert wird und früher als negative Tendenz gewertet wurde.

DAX Entwicklung

Expansive Geldpolitik und ihr Einfluss auf Anleihen
Der Monat März zeigte die starken Einflüsse der Notenbankenentscheidung, welche die Rentenmärkte beeinflusste. Die EZB hat den Einlagesatz für Geldlagerungen bei der Notenbank auf 0,4 Prozent erhöht und die eigenen monatlichen Anleihekäufe von 60 Milliarden auf 80 Milliarden Euro angehoben. Weiter befindet sich das Kaufprogramm von Unternehmensanleihen in einer konstanten Ausweitung und die internationale Debatte zur expansiven Geldpolitik zeigt sich kontrovers. Von Helikoptergeld ist die Rede, welches eine spürbare Zinswende ausschließt und in ferner Zukunft keine positive Veränderung auf dem Anleihemarkt bringen wird. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld und die deflationäre Entwicklung werden nach Ansicht der Experten mittel- oder sogar langfristig unverändert bleiben.

Aussichten bleiben PositivInwieweit sich eine für den Sparer, Anleger und Investor positive Zinswende in absehbarer Zeit einstellt, bleibt weiter abzuwarten. Derzeit ist keine spürbare Positivtendenz in Sicht. Zwar erholte sich die durch die Schuldenkrise verursachten Schwäche der EU- Wirtschaft, welche für 17% der Leistung der Weltwirtschaft aufkommt. Auch wenn die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2015 und auch Indikatoren für das Geschäftsklima (Ifo-Index, Einkaufsmanager Indices) unlängst etwas nachgelassen haben, ist eine Fortsetzung des Aufschwungs in Europa zu erwarten. In den USA war das Wachstum tiefer war als in der Vergangenheit, dennoch hat sich der Wirtschaftszyklus in den USA in vielen Aspekten bisher ähnlich wie früher verhalten. Dies gilt insbesondere für den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist vom Höchststand von 10% im Jahr 2009 stetig auf 5% gesunken. Damit ist in etwa Vollbeschäftigung erreicht. Zudem weisen die Wirtschaftsdaten auf eine etwas bessere Konjunktur hin, was eine Fortsetzung des Aufschwungs in den USA erwarten lässt.

Anlagemärkte Entwicklung

wichtiger Hinweis:Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
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Externe Quellen:
  • Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
  • Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
  • Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
  • Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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