Mittwoch, 26. August 2015

Was ist eigentlich der Dax?

Der DAX ist der Leitindex der deutschen Börsen. Die Abkürzung steht für Deutscher Aktienindex. Sein Wert spiegelt die Kursentwicklung der 30 größten und umsatzstärksten deutsche Aktien wider, die im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Seit dem 21. Juni 1999 wird der Index-Stand nur noch anhand der Xetrakurse ermittelt.

Wie alles begann
Der DAX wurde am 1. Juli 1988 von der Deutschen Wertpapierbörse, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und eingeführt. Bis zu diesem Datum hatten Banken, zum Beispiel die Commerzbank, sowie Medien wie die „Börsen-Zeitung" und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" die Entwicklung der Märkte in eigenen Indizes abgebildet. Der DAX führt den Index der „Börsen-Zeitung" fort. Die Basis der Indexberechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten. Die Geschichte der historischen Zeitreihe reicht allerdings bis ins Jahr 1959 zurück. Im DAX sind die 30 größten und umsatzstärksten Aktien deutscher Unternehmen enthalten, welche an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert sind. Für die Größe zählt nur die Marktkapitalisierung, also des Gesamtwertes aller börsennotierten Aktien der jeweiligen Aktiengesellschaft.

DAX Entwicklung 1988 bis 2015

Kurse werden sekündlich berechnet
Die Basis der DAX-Kurse werden sekündlich im elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse in Frankfurt von 9.00 bis 17.30 Uhr berechnet. Es werden dabei die im DAX abgebildeten 30 Aktien gewichtet. Der einzelne Anteil bemisst nach der jeweiligen Gewichtung einer Aktie an der gesamten Kapitalisierung der im Index enthaltenen Werte.

Wie sind die Auswahlkriterien
Der Wert des Unternehmens an der Börse (Marktkapitalisierung) und der Börsenumsatz, sind die wichtigsten Kriterien für die Aufnahmen einer Aktie in den DAX. Immer zum Monatsbeginn wird von der Börse nach diesen Kriterien eine Rangliste erstellt, welche dann dem Arbeitskreis Aktienindizes als Entscheidungsgrundlage bei der Überprüfung des Index dient.

Jährliche Prüfung der Zusammensetzung
wird Einmal jährlich im September wird vom Arbeitskreis Aktienindizes die Zusammensetzung des DAX überprüft. Dem Arbeitskreis Aktienindizes gehören die Deutsche Börse und Banken aus dem In- und Ausland an. Der Arbeitskreis tagt aber vier Mal im Jahr. Diese Sitzung wird im März, Juni, September und Dezember durchgeführt. Dabei überprüft der Arbeitskreis vor allem auch die Zusammensetzung weiterer Indizes. Zur DAX-Familie zählen der M-DAX für Nebenwerte sowie der S-DAX für Kleinwerte, denen je 50 Firmen angehören. Zudem gibt es noch den Tec-DAX mit 30 Technologieaktien.

Montag, 24. August 2015

Streiks und ihre Folgen für die Geldanlage

Bahn, Kita, Post – Deutschland streikte. Und verlor dadurch etliche Arbeitstage: Schon knapp 500.000 Tage traten Arbeiter verschiedener Branchen 2015 insgesamt in den Ausstand. Das ist der längste Zeitraum seit 1993. Ein beunruhigender Trend? Angesichts der neuen deutschen (Streik)-Welle drängt sich die Frage auf, welche Auswirkungen diese Streiks haben und wie davon auch die Finanzwelt betroffen ist.

Welcher Schaden entsteht durch Streiks für den Anleger
Die Antworten darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Umstritten sind die Schäden für eine Volkswirtschaft schon immer. Manche streiten sie sogar vollkommen ab. Nach dem Motto: „Wenn etwa die Bahn nicht fährt, haben dafür Taxis und Busse mehr zu tun. Wo ist da der gesamtwirtschaftliche Schaden?“ Folgt man jedoch den Berechnungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dann haben die vergangenen Streiks im Güterverkehr der Bahn Schäden von „bis zu einer halben Milliarde Euro“ verursacht. Beim Dachverband der Lokführergesellschaft GDL hingegen, dem Deutschen Beamtenbund (dbb) hält man solche Zahlen – siehe oben – für übertrieben und verzichtet gleichzeitig auf eigene Berechnungen.

Streik in der Wirtschaf 2015

Der Bedarf bleibt, nur der Ertrag wird anders verteilt
Das betroffene Unternehmen selbst, die Deutsche Bahn, bezifferte ihren Schaden „in zweistelliger Millionenhöhe“. Das aber lässt sich keineswegs in der Summe als negative Auswirkung auf die Wirtschaft übertragen. Denn andere Unternehmen haben vom Bahnstreik profitiert. Im Personenverkehr waren es die Fernbusse, im Güterverkehr waren vor allem große und kleine Logistikunternehmen gefragt, die Situation zu überbrücken.

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren 
Es sind also oft die kleineren Unternehmen, die es mit ihrer Flexibilität schaffen, neue Marktanteile zu gewinnen. Anleger, die in die so genannten KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) investiert sind, dürften mittel- und langfristig davon profitieren. Außerdem ist hier jede Menge Potenzial vorhanden: Im Bereich der Europäischen Union fallen ca. 99 Prozent aller Unternehmen unter diese Definition! Die Auswahl ist also riesig.
Darüber hinaus verdeutlichen die Streiks bei der Bahn die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Ein Ausweichen von Bahnreisenden auf Fernbusse gelingt nur mit einem funktionstüchtigen Verkehrsnetz. Gleiches gilt für den Güterverkehr, der zum Großteil dann via LKW, Schiff oder Luft transportiert werden muss. Lange Jahre wurden diese Themen politisch aufgeschoben oder verschlafen. Brücken wurden nicht rechtzeitig saniert, der Ausbau von Autobahnen zögert sich vielen Orts über Jahre hin und Häfen wurden zum Teil geschlossen. Der aufgelaufene Investitionsstau wird die öffentlichen Kassen in den nächsten Jahren übermäßig belasten. Mögliche Alternativen sind privatisierte Infrastrukturmaßnahmen.

Fazit
Für die Wirtschaft insgesamt bringt ein Streik einen überschaubaren Schaden, dafür aber Chancen für Anleger. Sie müssen nur das richtige Investment wählen.