Donnerstag, 19. Februar 2015

Anlagetipps November 2014 – Performance aus dem Aktienumfeld im Schlussquartal

Wenn Sie sich auf die historische Erfahrung berufen und den Fokus in Richtung USA lenken, könnten Aktien derzeit eine optimale Lösung sein. Doch im europäischen Raum zählen nicht nur das Umfeld von Inflation und Wachstum, sondern auch die Einflüsse der wirtschaftlichen Entwicklung. Geopolitische Details der vergangenen Monate sind am Aktienmarkt auch nicht spurlos vorbeigegangen und sollten Ihre Aufmerksamkeit erhalten. Fakt ist aber, dass das Schlussquartal an den Börsen meist mit einer steigenden Tendenz aufwartet und so Ihre Chance sein kann, aktuell eine rentable Anlage zu tätigen.

Welche Aktienmärkte sind interessant?
Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn die Aktienmärkte, vor allem in den USA sprechen für sich. Aber auch der europäische Markt hat einen zweiten Blick verdient und zeigt sich vor allem in weiterer Entfernung zur Ukraine und Russland mit keiner so negativen Tendenz. Es gilt zu beachten, dass der Rückgang der Renditen bei Anleihen einen Einfluss auf den Aktienmarkt nehmen und die Gewinnaussicht in Frage stellen können. Ein breit gestreutes Portfolio, in dem Sie zum Beispiel den asiatischen Markt (Fidelity Funds South East Asia Fund) einfließen lassen, ist aber weiterhin eine interessante Möglichkeit für rentable Anlagen. Dabei sollten Sie Asien aber nicht als primären Fokus, sondern als Ergänzung für die Investition im Aktienmarkt betrachten. Als Basisinvestments bieten sich weiter dividendenstarke Fonds (DWS Top Dividende) oder europäische Fonds (Comgest Growth Europe) an, in denen die Branchen Konsum und Gesundheit (Janus Global Life Sciences Fund), Technologie und Industrie besonders ansprechen. Auch Energieaktien (Swisscanto Selection Energy) können wieder in Erwägung gezogen und dem Portfolio beigemengt werden.

rendite Janus Global Life Sciences A

Unternehmensanleihen im Fokus
Strukturelle Probleme und eine abgeschwächte Konjunktur fällt vor allem an den Börsen der Schwellenländer auf und haben in jüngster Vergangenheit für wenig Interesse im Investment gesorgt. Derzeit stabilisieren sich die fundamentalen Entwicklungen und die Bewertungen zeigen sich anspruchslos. Auch hier spielt Asien wieder eine primäre Rolle. Um das Risiko in der Rendite zu mindern, sollten Sie weiter auf einen breit gefächerten Mix aus Aktien und Unternehmensanleihen (FvS Bond Opportunities oder DWS Invest Euro Corporate Bonds) aus den USA, Europa und Asien setzen und sich auf bonitätsstarke Unternehmen konzentrieren. Weiter sind Hartwährungen interessant, sollten aber aufgrund der starken Schwankungen nur einen geringen prozentualen Anteil Ihres Investments ausmachen. Bei den Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen (Edmond de Rothschild Emerging Bonds) sowie Wandelanleihen (F&C Global Convertible Bond A) bleibt es auch weiterhin bei der Empfehlung, dies als interessante Depotbeimischung zu betrachten.
Auch von der weiterhin lockeren Geldpolitik der Zentralbanken und starken Aktienmärkten haben alternative Fonds, wie der (Man AHL Trend) profitieren können. Nach einem schwachen Jahr 2013 liegt er seit Jahresbeginn mit knapp 20 Prozent im Plus. Der Abschlusskurs zum Jahresende lässt hoffen und könnte sich mit Renditeanstiegen zeigen und ein Augenmerk auf Gewinnmitnahmen richten.

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Bei der Geldanlage nicht auf Modetrends reinfallen

Das Streben nach Sicherheit, der Wunsch nach steuerlicher Optimierung und der Schutz vor Inflation sind im deutschsprachigen Raum als Anlageziele besonders verankert. Wenn Finanzprodukte diese Themen aufgreifen, erfreuen sie sich bei den Anlegern einer besonderen Beliebtheit. In der Vergangenheit gab es jedoch mit solchen modisch-geprägten Investments für Kunden immer wieder ein böses Erwachen.

Was für Warnsignale gibt es
Auf welche Warnsignale sollten Anleger daher achten, wenn ihnen besonders trendige Produkte angeboten werden? Wenn einem ein Produkt angeboten wird, ohne dass zuvor geprüft wurde, ob es überhaupt zur individuellen finanziellen Situation passt, sollte man generell hellhörig werden. Nur nach einer intensiven Prüfung der finanziellen Situation und der Ausarbeitung einer individuellen Anlagestrategie für den Anleger, sollten passende Produkte ausgewählt werden. Auf die folgenden 4 Warnsignale sollte man besonders ein Auge werfen:

Nr. 1: Produkte, bei denen steuerliche Anreize oder staatliche Subventionen im Mittelpunkt stehen
Die komplexe steuerliche Gesetzgebung in Deutschland und die als zu hoch empfundene Steuerbelastung, bietet für Angebote, welche auf eine steuerliche Optimierung setzen, besonders viele Interessenten. Die Investoren von sogenannten Verlustzuweisungs- oder Abschreibungsmodellen, wissen nur zu gut, dass steuerliche Verluste auch einen realen Bezug haben und eben nicht nur auf dem Papier existieren. Darüber hinaus muss man in diesem Zusammenhang auch vor Produkten warnen, die schwerpunktmäßig auf staatliche Subventionen setzen. So haben staatliche Subventionen, wie die Abschreibung für Bauherrenmodelle, Ostimmobilien, Schifffonds, Leasingfonds, Medienfonds und vieles mehr in der Vergangenheit immer wieder zu Teil- oder Totalverlusten des Kapitals geführt. Wegen den staatlichen Zuschüssen und der daraus resultieren erhöhten Nachfrage, führen die Subventionen regelmäßig zu höheren Bearbeitung- und Vertriebskosten, die für den Investor Nachteilig sind. Diese Risiken sollten Anleger bei solchen Investments stets beachten und auf eine vernünftige Gebührenstruktur achten. Ebenfalls sollte nicht vergessen werden, dass staatliche Anreize künftig wieder wegfallen können, was Investoren von Solarfonds in Italien oder Spanien bitter in der jüngsten Vergangenheit erfahren mussten.

Nr. 2: Produkte, die Chancen nutzen und Risiken begrenzen
Bei der Regewendung "Gier frisst Hirn" wird auch diese Erkenntnis von Produktentwicklern gezielt angewendet. Deshalb gilt an den Finanzmärkten auch der eiserne Grundsatz, dass Chance und Risiko zwei Seiten ein und derselben Medaille sind. Ein Finanzprodukt dass dem Anleger offeriert, gleichermaßen Chancen zu nutzen und Risiken zu reduzieren, kann nicht zuverlässig funktionieren. Wenn gewisse Sicherheitsmerkmale vorhanden sind, dann gehen diese Risikobegrenzungen eben zu Lasten der Ertragschancen. Im umgekehrten Fall wird diese Erkenntnis aber noch wichtiger. Wenn einem Anleger ein Investment hohe Ertragschancen zugänglich macht, dann geht dies nur unter Inkaufnahme eines entsprechend hohen Risikos.

Nr. 3: Produkte, die auf die Ängste der Anleger abzielen
Von den Produktanbietern kann das Phänomen der Angst besonders gezielt ausgenutzt werden. Gerade vor dem Hintergrund der noch allgegenwärtigen Finanzkrise, lassen sich zum Beispiel sachwertorientierte Produkte mit Inflationsschutz derzeit gut vermarkten. Dies hat zur Folge, dass aus Angst vor einer Systemkrise die Vermögen dann oftmals einseitig, auf ein spezielles Szenario hin ausgerichtet. Treten dann jedoch andere Szenarien ein, wird der Anleger dafür abgestraft. Bei der Geldanlage ist die Angst daher immer ein schlechter Ratgeber. Im Hinblick auf eine anlegergerechte und ausgewogene Portfoliostruktur, vernebelt die Angst den Blick für eine möglichst rationale Entscheidungsfindung.

Private Equity-Transaktionen

Nr. 4: Produkte, die auf einer besonderen Investmentstory basieren
Bei modisch-geprägten Investments hört sich meist eine schlüssige Argumentationskette verlockend an. Da geht es beispielsweise um "Seltene Erden", den 3D-Druck, Gold und Silber oder um alternative Energie- oder Antriebskonzepte. Für Anleger bringt das Investment in junge Hochtechnologien meist das große Problem mit sich, dass die interessanten Anlagen bereits durch finanzkräftige institutionelle Großinvestoren "abgegrast" wurden und diese einfach nur die bestehenden Investments mit Gewinn verkaufen wollen. Bei jungen Unternehmen, welche im frühzeitigen Stadium noch über keine marktfähigen Produkte verfügen, wird das benötigte Risikokapital im Normalfall bei großen Investoren eingeworben. Werden die Unternehmen dann an die Börse gebracht oder über entsprechende Themenprodukte einem breiten Publikum zugänglich gemacht, wurde ein Großteil der Rendite längst abgeschöpft. Solche Investments müssen dann in Zukunft noch einen höheren Ertrag erzielen, als dies in der Argumentationskette des Produktanbieters dargestellt wird. Ein Investor deshalb immer kritisch hinterfragen, ob diese Ertragsprognosen realistisch sind. Von den Produktentwicklern wird zudem oftmals das sogenannte "Backtesting" eingesetzt. Dieser Test resultiert aus der Erkenntnis, dass die Finanzprodukte mit einer hypothetischen vergangenen Wertentwicklung bisher eine positive Performance aufgewiesen haben. Als Anleger sollte man daher bei solchen prozyklischen Investments den obligatorischen Hinweis, dass "vergangene Entwicklungen kein verlässlicher Indikator für künftige Entwicklungen" sind, immer ernst nehmen.
Für den normalen Anleger sei deshalb zu empfehlen, sich überhaupt nicht auf modisch-geprägte Investments einzulassen. Mit einer ausgewogenen Anlagestrategie, die sich möglichst optimal auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers ausgerichtet und unterschiedliche Szenarien berücksichtigt, können mittel- bis langfristige Anlageziele auch ohne besondere Investmentstories erreicht werden. Es ist besser antizyklisch an den Finanzmärkten zu agieren und auf Anlagesegmente oder Marktphasen zu setzen, in denen es keine populären Modetrends gibt.
Quelle: Thomas Wüst - Geschäftsführer Valorvest Vermögensverwaltung