Dienstag, 25. September 2012

Wie sinnvoll ist die finanzielle Repression für den Schuldenabbau?

Als finanzielle Repression wird eine eine Maßnahme von Staat und Notenbank bezeichnet, welche die Verzinsung von Staatsanleihen niedrig hält und weiterführend dafür sorgt, dass Staatsanleihen gekauft werden und die Gläubiger ausreichend Staatsanleihen in Form von Schuldtiteln kaufen. Derzeit hat die finanzielle Repression in Europa an Bedeutung gewonnen und es wird versucht, auf diesem Wege die Geldmittel Stabilität zu erhalten und nicht nur den Euro, sondern auch die Vereinigung Europa zu retten. Der ausreichende Effekt stellt sich natürlich nicht umgehend ein, sondern ebenso wie bei staatlichen Sparmaßnahmen in einem Zeitfenster, welches einige Jahre in Anspruch nehmen wird.

Was Anleger in der aktuellen Zeit beachten sollten
Aufgrund der finanziellen Repression liegen die Bonitätskriterien derzeit enorm niedrig und niedrige Renditen sinken weiter, wobei der Anleger ansprechende Kursgewinne erzielen kann. Für eine langfristige Anlage ist es ratsam, sich auf Länder mit einer möglichst geringen Manipulation der Zinsen zu entscheiden, um so auf lange Sicht einen Gewinn zu erzielen.
Auch bei Unternehmensanleihen sollen die Zinsen weiterhin niedrig bleiben. Es wird aber in Folge durch die finanzielle Repression auch erwartet, dass das Wachstum nur langsam, vergleichbar mit der Nachkriegszeit erfolgt. Die Rendite von soliden Unternehmen ist daher sehr gering und kann auch dauerhaft sehr niedrig bleiben.

Die Schlussfolgerungen auf dem Aktienmarkt
Die finanzielle Repression geht auch am Aktienmarkt nicht spurlos vorbei und nimmt maßgeblichen Einfluss. In vergangenen Modellen war es keine Seltenheit, dass in Zeiten in denen die finanzielle Repression gewährt wurde, Kurse an der Börse stiegen und eine positive Entwicklung der Werte aufwiesen. Doch besteht hierfür keine Garantie und es ist nicht charakteristisch, dass auch in diesem Fall eine Wertsteigerung an der Börse erfolgen muss.
Alternative Anlagen werden hingegen der Staatsanleihen mit einer Transaktionssteuer versehen, welche die Attraktivität und Akzeptanz auf dem Aktienmarkt schmälert und sich für Anleger keinesfalls als positive Folge der Situation erweist.

Montag, 17. September 2012

Anlagekommentar September 2012 – Vorfreude auf geöffnete Geldschleusen

Es bleibt spannend, denn nach einem eher schwächelnden zweiten Quartal 2012 wurde im Juli und August ein kräftiger Aufschwung vermerkt. Dafür sind einige Faktoren verantwortlich. Die Erwartung geht in Richtung einer expansiven Notenbankpolitik in Europa und den USA. Diese verläuft nach außen zunächst jedoch zögerlich, die Konjunkturdaten bleiben weltweit schwach, und die Risiken im Aktienbereich sind sogar noch gestiegen. Globale Qualitätstitel mit einer guten DWS Top Dividende plus Emerging Markets Aktien stellen sich als gute Strategie dar, die das Chancen-Risikoverhältnis im Bereich der Aktien sozusagen ausgleicht.

Es geht aufwärts - oder?
In puncto Anleihen wirken sich die Niedrigzinsen negativ aus, und wer renditeorientiert ist, wird eher gewarnt sein. Unternehmensanleihen stellen in gewissem Umfang eine Art Ausgleich dar. Die Differenz, die bezüglich der Unternehmensanleihen mit einem BBB-Rating verus sicherer Staatsanleihen zu beobachten ist, ist aber eine attraktive Größe. In der vorliegenden Grafik werden die Kreditaufschläge von Moody's Baa Unternehmensanleihen in Relation zu US-Staatsanleihen gezeigt. Deutlich erkennbar: Sie befinden sich oberhalb des Durchschnittswerts, der in den letzten 30 Jahren verzeichnet wurde. Zu interpretieren ist dies als ein Aufwärtstrend für Unternehmensanleihen, wenn sich die Weltwirtschaft weiterhin positiv entwickelt.

Noch mehr gute Nachrichten?
Die DWS Convertibles und Emerging Markets Anleihen kann man als aussichtsreich bezeichnen. Gut als Depotbeimischungen geeignet sind hochverzinsliche Unternehmensanleihen. Es empfiehlt sich allerdings eine gut gestreute Veranlagung, um mögliche Ausfälle zu kompensieren. Zu nennen wäre als ein Fonds mit gutem Chance-Risikoverhältnis der Invesco Extra Income Bond Fonds, ein Fonds, der auf High Yield Anleihen in den Klassen BB und B setzt, was ihm zu einer extrem guten Performance verhalf. Hochverzinsliche Unternehmensanleihen sind Aktien vergleichbar im Renditepotential und den Kursschwankungen; sie stellen in einem Umfeld schwachen Wachstums eine Alternative zu den Aktien dar. Man kann davon ausgehen, dass ihre Performance in den nächsten 3-6 Jahren berechenbarer sein wird als Aktien, Hochzinsanleihen sind schließlich gekennzeichnet durch eine begrenzte Restlaufzeit. Wenn der Emittent am Laufzeitende noch liquide ist, kann die Anleihe ordnungsgemäß getilgt werden.

Die richtige Wahl
Einzeltitelveranlagungen in hochverzinsliche Unternehmensanleihen scheinen problematisch, da ein beträchtliches Ausfallrisiko hier beobachtet wird. Die Risikostreuung ist beim Kauf einzelner Anleihen nicht gegeben. Der Invesco Extra Income Bond Fonds weist Anleihen von über 100 Emittenten auf und kann Zahlungsausfälle durch sein Prinzip der breiten Risikostreuung gut abpuffern.

Montag, 10. September 2012

Rentenfonds sind sehr beliebt - obwohl sich die Aussichten verdüstern

Rentenfonds werden bei Anlegern momentan immer beliebter. Und das trotz der teilweise schlechten Aussichten. Besonders die sinkenden Leitzinsen setzen die Rentenfonds unter Druck.

Rentenfondsmanager haben es derzeit nicht leicht
Ein Haus zu kaufen macht momentan Sinn, denn die Leitzinsen sind sehr niedrig. An den Leitzinsen orientieren sich somit auch die entsprechenden Darlehen für einen Hauskauf. Doch Fondsmanager müssen oder wollen viel Geld anlegen. Knapp 198 Milliarden Euro werden in Deutschland von Fondsmanagern im Bereich von Rentenfonds verwaltet und für diese stellt sich die Frage: Wohin? Und um die 18 Milliarden Euro davon, werden von Fondsmanagern verwaltet, die sich auf Unternehmensanleihen spezialisiert haben.

Bei öffentlichen Anleihen große Unterschiede
Insbesondere bei den Anleihen der öffentlichen gibt es zwei unterschiedliche Seiten. Auf der einen Seite gibt es Angebote, die hohe Zinsen versprechen und ihre Kunden so locken. Spanien musste für 10 jährige Anleihen sogar zwischenzeitlich um die 7 Prozent zahlen, damit überhaupt noch Investoren darauf eingehen. Bekannt ist dieser Prozentsatz auch als Risikoprämie. Auf der anderen Seite gibt es die z.B. die Kommunalanleihen aus Finnland oder die Bundesschatzbriefe, welche zwar sicher sind, jedoch nur noch eine geringe Rendite ab werfen. Bei einer gewissen Risikobereitschaft können auch kurzlaufende Staatsanleihen in Italien und Spanien mit einem Prozentsatz von 3.65 bis 4,40 Prozent eine alternative Anlage sein.

Doch was sollen die Anleger bezüglich der Staatsanleihen machen?
Manche Anleger lassen sich von der Lage nicht abschrecken und kaufen immer noch deutsche Staatsanleihen. In dem Bereich gibt es jedoch keine verlässlichen Zahlen. Auch die Finanzagenturen, die für die Organisation der Deutschen Anleihen verantwortlich sind, können nicht sagen, wer bei den Auktionen zugreift. Zwar kommen für die Auktionen nur 39 Banken in Frage, für wen sie die Anleihen kaufen, wird jedoch nicht offen gelegt. Eins ist jedoch klar, private Anleger sind selten dabei.

Sicherheit wird mit Inflationsverlust erkauft
Deutsche Staatsanleihen können in dieser Zeit keine Sicherheiten mehr geben. Denn wenn Bundesanleihen mit einem Prozentsatz von 1,4 Prozent für zehn Jahre verzinst werden, kommt es bei einer leichten Inflation von um die 2 Prozent schon zu einem Kaufkraftverlust. Daher ist es nicht sehr verwunderlich, wenn andere Anleihen immer beliebter werden. Dazu gehören vor allen Dingen Unternehmensanleihen. Diese werden meist mit guter oder sehr guter Bonität angeboten. Durch Unternehmensanleihen wird eine größere Diversifikation als bei Euro-Staatsanleihen erreicht.

Jedoch sind auch Unternehmensanleihen kein Allheilmittel für alle denkbaren wirtschaftlichen Szenarien. Auf eine sinnvolle und der Risikobereitschaft angepasste Streuung der Anlagen sollte geachtet werden.

Dienstag, 4. September 2012

Den Vermögensaufbau für Kinder mit kleinen Beiträgen starten

Aus kleinen Anlagebeträgen werden am Ende einer langen Laufzeit kräftige Renditen. Wer also früh anfängt, zu sparen, kann sich auch mit kleinen monatlichen Beträgen ein stattliches Vermögen aufbauen. Viele Eltern und Großeltern legen deshalb schon ab der Geburt des Kindes einen monatlichen Sparbetrag zur Seite und legen damit den ersten Grundstein vom Vermögen der Kinder. Langfristige Vermögensanlagen mit kleinen Anlagebeträgen erwirtschaften durch den Zinseszinseffekt erstaunliche Gewinne. Legt man monatlich über zwanzig Jahre für die Kinder nur 50 Euro an, die sich mit 5 Prozent verzinsen, so steht am Ende der Laufzeit ein Betrag von 20.000 Euro.

Frühzeitiges Sparen zahlt sich langfristig aus
Neben den festverzinslichen Anlageformen können Eltern aber auch einen monatlichen Betrag in Investmentfonds anlegen. Dieses Renditemodell für die Kinder punktet mit besseren und höheren Konditionen, aber auch einem höheren Risikoanteil. Aber auch der Aktienmarkt bietet die Möglichkeit, für die Kinder eine finanzielle Basis zu schaffen. Im Durchschnitt attestieren Experten hier sieben Prozent Wachstumsrate. Auch mit kleinen Beträgen kann hier ein beträchtliches Vermögen erwirtschaftet werden, was später die Ausbildung des Nachwuchses finanzieren kann.

Klein anfangen mit der Vermögensbildung
Im Onlinebereich bieten zahlreiche Anbieter spezielle Programme für die Kleinen. Spezielle Depotangebote für Kinder ermöglichen diesen, sich aktiv an der eigenen Vermögensbildung zu beteiligen. Hier können neben klassischen Aktienfonds auch ETFs und Aktienindizies in das Depot fließen. Hier sollten allerdings die Anbieter vergleichen werden, denn die Transaktionsgebühren und Konditionen unterscheiden sich deutlich. Auch Junior-Sparpläne bieten sich an, um den Nachwuchs frühzeitig an das Sparen zu gewöhnen.

Kleine Einstiegsbeträge bilden gute Renditen
Eine weitere Möglichkeit, Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen und deren Absicherung zu unterstützen, bietet das "Riestern für Kinder". Bis zum Beginn der Berufsfähigkeit der Kinder kann hier schon mit einem monatlichen Beitrag von 25 Euro begonnen werden. Später können die Kinder dann vier Prozent des Bruttoeinkommes einzahlen und kommen in den Genuss der staatlichen Förderung.